Wer war William Henry Harrison?
Präsident für 32 Tage
William Henry Harrison: Viele Menschen, die diesen Namen hören, wissen meistens nichts damit anzufangen und fragen erst einmal das Internet. Dort erfahren sie, dass dieser Mann der neunte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war.
Wenn William Henry Harrison dieses wichtige Amt innehatte, warum ist dann nur so wenig über ihn bekannt? War er etwa kein guter Präsident, dass er so in Vergessenheit geraten ist? An der seit dem vergangenen langen Zeit von 178 Jahren kann es nicht liegen, denn schließlich erinnert man sich auch an einige seiner Vorgänger und direkten Nachfolger recht gut.
Dass sein politisches Erbe so gering ausfällt, liegt vermutlich einfach an der Tatsache, dass er gerade einmal 32 Tage Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war. Dieser neunte Präsident hat etwas mit dem 23. Präsident der USA gemeinsam, nämlich die Familie.
Sein Enkelsohn Benjamin Harrison wurde 1889 zum 23. Präsidenten der USA gewählt und verblieb für eine Amtsperiode von vier Jahren im Weißen Haus.
Steckbrief: William Henry Harrison
- Name: William Henry Harrison
- Geburtsdatum: Dienstag, 7. Februar 1773
- Geburtsort: Charles City, Charles City County, Virginia, USA
- Eltern: Benjamin Harrison V (Plantagenbesitzer), Elizabeth Bassett
- Ehefrau: Anna Tuthill Symmes Harrison (1795 – 1841)
- Kinder: John Scott Harrison, William Henry Harrison Jr, Lucy Singleton, Mary Symmes Harrison, Elizabeth Bassett Harrison, Anna Tuthill Harrison Taylor, Carter Basset Harrison, Marie Harrison
- Todesdatum: Sonntag, 4. April 1841
- Sterbeort: Washington D.C., District of Columbia, USA
- Grabstätte: William Henry Harrison Tomb State Memorial, North Bend, Ohio, USA
- Sternzeichen: Wassermann
1773 – 1783: Geburt und Kindheit
William Henry Harrison wurde am 9. Februar 1773 in Charles City County, Virginia, geboren. Zum Zeitpunkt seiner Geburt gab es die Vereinigten Staaten von Amerika noch nicht. Dieses noch unerschlossene Land war britische Kolonie und politisch wie finanziell vom britischen Mutterland abhängig. Der kleine William erlebte den Unabhängigkeitskrieg der 13 Kolonien gegen Großbritannien aus nächster Nähe mit.
Harrison Senior war ein angesehener Mann in seiner Heimat Virginia und trat nicht nur für den Unabhängigkeitskrieg ein, sondern auch für die Beibehaltung der Sklaverei. Hinsichtlich der Sklaverei vertrat William Henry Harrison als junger Mann eine andere Meinung als sein Vater, denn er lehnte die Sklaverei ab und neigte dem Quäkertum zu.
Die 13 Kolonien kämpfen für ihre Unabhängigkeit
Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg dauerte von 1775 bis 1783, wobei die Unabhängigkeitserklärung der amerikanischen Kolonien bereits am 4. Juli 1776 erfolgte. Seitdem ist dieser Tag den Amerikanern heilig und ein Nationalfeiertag. Die Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung traten für ihr Recht ein, einen souveränen Staatenbund zu gründen und damit ihre politischen und finanziellen Geschicke selbst zu bestimmten.
Der Text der Unabhängigkeitserklärung trägt zum großen Teil die Handschrift Thomas Jeffersons, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika und der dritte Präsident dieses neu gegründeten souveränen Staatenbundes. Bis zum heuten Tag gilt die Unabhängigkeitserklärung als eines der wirkungsmächtigsten und symbolträchtigsten Dokumente der amerikanischen demokratischen Staatsphilosophie.
In diese nicht gerade einfache Zeit wurde William Henry Harrison hineingeboren und musste als achtjähriger Junge miterleben, wie britische Soldaten die Plantage seiner Eltern unter dem Kommando des Überläufers Benedict Arnold überfielen, das Vieh töteten, Wertsachen wie Möbel, Geld und Schmuck stahlen und außerdem die Sklaven mitnahmen. Harrison Senior war fünf Jahre zuvor einer der Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung gewesen und von 1781 bis 1784 Gouverneur von Virginia.
Mit dem Frieden von Paris 1783 erkannte Großbritannien schließlich die Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien an und verzichtete auf alle Gebiete jenseits des Mississippi. In nächsten Jahrzehnten dehnten die jungen Vereinigten Staaten von Amerika schließlich ihr Einflussgebiet immer weiter gen Norden und Westen aus und schon einhundert Jahre später war ein Großteil dieses Gebietes erschlossen, besiedelt und industrialisiert.
Ausbildung bis 1791
Die Ahnentafel der Harrisons lässt sich bis 1633 zurückverfolgen, als der erste Harrison nach Jamestown ausgewandert war. Der Großvater mütterlicherseits war einer der reichsten Männer der damaligen 13 Kolonien und Harrisons Mutter, Elisabeth Basset, war mit Martha Washington verwandt. William Henry Harrison schien ob seiner noblen Herkunft das große Los gezogen zu haben. Er war allerdings der jüngste von insgesamt sieben Brüdern.
Während der Schulzeit betrieben die Eltern wenig Aufwand mit seiner Ausbildung. Im Gegensatz zu seinen Brüdern wurde er bis zu seinem 14. Lebensjahr zu Hause unterrichtet. Junge Männer angesehener Familien in Virginia wurden vorzugsweise auf das renommierte College of William & Mary entsandt.
Nicht so der junge William, den seine Eltern auf das eher ländlich geprägte Hampden-Sydney College schickten. Eine große Laufbahn oder gar eine politische Karriere wie seinem angesehenen Vater schien für den jungen Harrison daher keine Option zu sein. Dennoch planten seine Eltern für ihren jüngsten Sohn plötzlich eine akademische Laufbahn im medizinischen Bereich. Woher dieser Sinneswandel kam, ist nicht gänzlich geklärt, auch nicht, ob der junge Harrison überhaupt eine Neigung in diese Richtung verspürte.
1791 – 1797: Dienst beim Militär
Während dieser Zeit kam er mit der sogenannten Erweckungsbewegung der Quäker in Berührung, die seine episkopisch geprägten Eltern ablehnten. Zwei Mal musste der junge Harrison daher auf Wunsch seiner Eltern das College wechseln, bis er schließlich 1791 an der University of Pennsylvania eintraf, um dort Medizin zu studieren. Noch bevor er jedoch dort ankam, erfuhr er durch eine Botennachricht vom Tod seines Vaters. Schon bald wurde klar, dass die Familie seine akademische Laufbahn nicht mehr finanzieren würde können.
William Henry Harrison brach sein Medizinstudium ab und wieder einmal schien es so, als hätte er nicht mehr so ganz viel vom Leben zu erwarten. Diese Annahme bestätigte sich zunächst auch, als er die einzige Option wahrnahm, die sich ihm bot: den Dienst bei den amerikanischen Streitkräften, der ein geringes Ansehen genoss und zudem auch noch schlecht bezahlt wurde.
Allerdings kam ihm wieder einmal ein glücklicher Zufall zur Hilfe. Ein Freund der Familie und derzeitiger Gouverneur von Virginia, Richard Henry Lee, verwendete sich für den jungen Mann bei George Washington, der ihm schließlich ein Offizierspatent genehmigte. Damit stand einer militärischen Laufbahn nichts mehr im Wege.
Nachdem die Amerikaner erfolgreich für ihre Unabhängigkeit gekämpft hatten, zogen sie nun in den Krieg gegen die Indianer. William Henry Harrison wurde in mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern in verschiedenen Lagern und Forts eingesetzt. Die Lebensbedingungen dort waren alles andere als angenehm, von Bequemlichkeit, Zivilisation und Komfort konnten die Soldaten nur träumen.
Harrison diente unter General Anthony Wayne, der den Beinamen „Mad Anthony“ ob seiner kühnen und unerschrockenen Vorstöße während der Schlachten im Unabhängigkeitskrieg trug. Als Vorgesetzter war er allerdings gar nicht so verrückt, nahm William Henry Harrison unter seine Fittiche und ernannte ihn zum Captain und Aide-de-camp.
1795 gehörte der junge Soldat wie sein Vater zwanzig Jahre zuvor den Unterzeichnern eines wichtigen Dokumentes: dem Vertrag von Greenville, der die Niederlage der Indianer in dieser Region besiegelte, denn sie verkauften den Amerikanern ihr Land im Tausch gegen Waren im Wert von 20.000 Dollar. Für diesen geringen Preis kauften die Amerikaner praktisch ganz Ohio, denn dieser spätere Bundesstaat entwickelte sich aus diesem jetzt noch unerschlossenen und weitgehend unzivilisierten Landstrich.
Dieses Land sollte fortan die Heimat für William Henry Harrison werden. Trotz dieses für die Amerikaner günstigen Vertrages bestimmten die Indianer weithin das Leben des jungen Captains.
1795: Heirat mit Anna Symmes
1795 markierte einen Wendepunkt in Harrisons Privatleben, denn er beabsichtigte, eine junge Frau namens Anna Symmes zu heiraten. Bei dieser Absicht blieb es zunächst auch, denn Annas Vater zeigte sich wenig begeistert von der Wahl seiner Tochter. Obwohl Harrison mittlerweile ein angesehener Soldat im Rang eines Captains war, der sich in zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen bewährt hatte, traute ihm der renommierte Richter Symmes nicht zu, seiner Tochter das bieten zu können, was einer jungen Frau aus gutem Hause angemessen war.
Der junge Offizier wusste sich jedoch zu helfen und wartete ab, bis der Richter sich auf einer Dienstreise befand. Er holte seine Anna heimlich von zu Hause ab, brannte mit ihr durch und heiratete sie. Der frischgebackene Schwiegervater sah sich vor vollendete Tatsachen gestellt und gab schließlich widerwillig nach. Was sollte er auch machen, wollte er es sich nicht mit seiner Tochter verderben.
Für einen erfolgreichen Start ins Leben schenkte er den jungen Eheleuten schließlich sogar ein Grundstück. Dennoch hatte er seine Meinung über seinen Schwiegersohn trotz aller Zugeständnisse nicht geändert. Harrison hatte jedoch nicht nur aus Liebe geheiratet, sondern durchaus auch aus politischem Kalkül. Durch die Kontakte seines Schwiegervaters in die besten Kreise war seine Ausgangsposition recht annehmbar. Annas Vater war jedoch nicht nur Richter, sondern auch Makler. So knüpfte William Henry Harrison auch Kontakte zu den örtlichen Grundstücksspekulanten.
Aus der Ehe mit Anna Symmes, die bis zu Harrisons Tod 1841 hielt, gingen in der Zeit von 1795 bis 1814 sechs Söhne und vier Töchter hervor. Der jüngste Sohn James starb im Alter von fünf Jahren. Sechs weitere Kinder wurden gleichfalls nicht alt und starben als junge Menschen im Alter zwischen Anfang zwanzig und Mitte dreißig. Acht der zehn Kinder starben noch vor ihrer Mutter, die ihren Mann um 23 Jahre überlebte und im Jahr 1864 starb.
Die Kindersterblichkeit war hoch und es war durchaus nicht selten, dass Menschen noch vor ihrem 40. Lebensjahr starben. Der große medizinische Fortschritt sollte noch einige Jahrzehnte auf sich warten lassen. Daher waren die Harrisons nicht die einzigen, die den Tod mehrerer ihrer Kinder verkraften mussten. Allerdings war diese geringe Lebenserwartung nicht alleine ein Phänomen der damaligen Zeit. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es kaum einen Präsidenten, der nicht den Tod eines oder mehrerer seiner Kinder zu beklagen hatte.
1800 – 1815 Gouverneur des Indianer-Territoriums und Indianerkriege
In der Zwischenzeit hatten die Harrisons in Ohio ihre Heimat gefunden. William war in der Zwischenzeit zu einer ähnlich geachteten Persönlichkeit aufgestiegen wie seinerzeit sein Vater in Virginia. 1797 kehrte Harrison in das Zivilleben zurück, da seine militärische Laufbahn wenig vielversprechend war. Fortan wendete er sich der Politik zu und nutzte die Kontakte seines Schwiegervaters in Washington. Dieser hatte sich mittlerweile immer noch nicht mit seinem Schwiegersohn anfreunden können, dennoch förderte er ihn widerstrebend. 1800 wurde William Henry Harrison von Präsident John Adams zum Gouverneur des Indianer-Territoriums ernannt.
Der neue Gouverneur wohnte fortan in der Hauptstadt des Territoriums, Vincennes. 1804 ließ er dort seinen Amts- und Wohnsitz im Plantagenstil, Grouseland House, errichten, das heute ein National Landmark ist. Dort wohnte er bis zum Jahr 1812. In seine Amtszeit als Gouverneur schloss er sieben wichtige Verträge mit den Indianern. Harrisons Aufgabe war nicht leicht, denn einerseits sollte er das Vertrauen der Indianer gewinnen und freundliche Beziehungen zu ihnen aufbauen, um Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen zu vermeiden, andererseits sollte er jedoch die Voraussetzungen für die Besiedlung und Erschließung dieses Indianergebietes für weiße Siedler schaffen. Die Indianer hatten wenig Verständnis für dieses Vorhaben, denn Eigentum von Land und ein fester Wohnsitz waren ihnen fremd.
Trotz der sieben Verträge mit den Indianern kam es 1811 zu einer kriegerischen Auseinandersetzung. Harrison ist jedoch durchaus nicht unumstritten, denn er nutzte die Unerfahrenheit der Indianer mit der neuen Zivilisation, deren Alkoholprobleme und Armut aus und zog sie 1805 mit einem der Verträge über den sprichwörtlichen Tisch. Stark alkoholisiert stimmten schließlich weniger bedeutende Stammesführer dem Verkauf ihres Landes für die lächerliche Summe von einem Penny pro Acre zu.
Durch diesen arglistigen Landgewinn erwarb Gouverneur Harrison 51 Millionen Acres Land zu einem Spottpreis. In der kriegerischen Auseinandersetzung mit den Indianern legte Harrison schließlich wieder seine Soldatenuniform an und erwarb sich große Achtung mit der Niederschlagung der aufständischen Indianerstämme. Fortan galt er als “Washington of the West” oder als “General who saved the Northwest”.
Das Gebiet zwischen dem Ohio River bis zur Grenze des heutigen Kanadas war jetzt für die Besiedlung durch weiße Amerikaner freigegeben. Harrison galt als verlässlicher Verwalter und leistete bedeutende Beiträge für die Erweiterung und Verbesserung der Infrastruktur in seinem Territorium. Im britisch-amerikanischen Krieg 1812 konnte sich Harrison noch einmal bewähren und stieg in den Generalsrang auf.
1816 – 1863: politische Ämter
Danach widmete er sich wieder der Politik. Von 1816 bis 1819 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus, von 1820 bis 1828 gehörte der dem Senat in Ohio und anschließend dem US-Senat in Washington an. Nach einer kurzen Zeit als Botschafter in Großkolumbien zog Harrison auf seine Farm bei Northbend, Ohio, wo er als Farmer tätig war. Der Politik kehrte er jedoch nicht komplett den Rücken, denn er wurde Mitglied der Whigs-Partei.
1836 wurde Harrison zum Spitzenkandidaten für die Präsidentschaftswahl ernannt. Man erhoffte sich gute Chancen, denn der populäre, nach zwei Amtsperioden scheidende Präsident Andrew Jackson wurde gleichfalls als gefeierter Kriegsheld in dieses Amt gewählt. Dieser unterstützte jedoch Harrisons Gegenkandidaten, den demokratischen Vizepräsident Martin van Buren, der schließlich zum neuen Präsidenten gewählt wurde.
1841: Präsident für einen Monat
1840 standen die Chancen gut für William Henry Harrison, denn van Buren war aufgrund der mittlerweile ausgebrochenen Wirtschaftskrise nicht mehr besonders beliebt. Beim zweiten Anlauf klappte es schließlich und Harrison wurde am 4. März 1841 als neunter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Er war der erste Präsident, der mit einer neuen Errungenschaft der Zivilisation, der Eisenbahn, nach Washington reiste. Ganz der alte Kriegsheld, ritt der General per Pferd zur Amtseinführung anstatt die bequeme Kutsche zu nehmen.
Trotz des kalten Spätwinterwetters wollte Harrison Härte beweisen und verzichtete auf angemessen warme Kleidung, ein Fehler des sonst so vernünftigen Abstinenzlers. Mit zwei Stunden hielt er die längste Inaugurationsrede, die je ein amerikanischer Präsident gehalten hat. Bereits am Abend sollte sich die Unvernunft des neuen Präsidenten rächen, denn es zeigten sich erste Anzeichen einer schweren Erkältung, die schließlich in eine Lungenentzündung ausartete.
Exakt einen Monat nach seiner Amtseinführung, am 4. April 1841 erlag der alte Kriegsheld William Henry Harrison seiner schweren Erkrankung. Immerhin blieb am Tag seiner Amtseinführung noch die Zeit für ein Foto und so war er der erste Präsident, der während seiner Amtszeit fotografiert wurde.
Nachleben und politisches Erbe
Seine Frau Anna war nun die First Lady der USA und dennoch hat sie nie das Weiße Haus betreten, denn die Reise nach Washington war zu diesem Zeitpunkt noch lang und strapaziös. Sie war jedoch die erste Präsidentenwitwe, die eine vom Kongress bewilligte Pension als Einmalzahlung in Höhe von 25.000 Dollar erhielt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie mit ihrem Sohn John Scott Harrison in North Bend, Ohio. Mit 68 Jahren war Harrison lange Zeit der älteste Präsident bei Amtsantritt.
Erst 140 Jahre später war Ronald Reagan mit 70 Jahren bei seinem Amtsantritt zwei Jahre älter. Das politische Erbe Harrisons spielt in der amerikanischen Geschichte keine Rolle, da er praktisch nie regiert hat. So ist er nicht nur der Präsident mit der kürzesten Amtszeit, sondern auch der einzige Amtsinhaber, der nie eine Executive Order unterzeichnet hat. Der siebte Präsident der USA, Andrew Jackson, konnte sich mit William Henry Harrison genauso wenig anfreunden wie dessen Schwiegervater und bezeichnete diesen wenig freundlich als „blödsinnigen Führer“.
Lungenentzündung als Todesursache?
Heutige Mediziner gehen jedoch davon aus, dass nicht die Lungenentzündung die Todesursache Harrisons war, obwohl diese so in der Sterbeurkunde verzeichnet ist. Der damalige Stand der Medizin war nicht besonders weit und so behandelte Harrisons Arzt den Präsidenten mit den üblichen Standardmedikamenten.
Man darf nicht vergessen, dass die Infrastruktur des alltäglichen Lebens zur damaligen Zeit noch recht rückständig war. Das galt auch für besser situierte Familien und recht komfortable Gebäude wie das Weiße Haus. Fließendes Wasser gab es genauso wenig wie ein gut funktionierendes Abwassersystem. Dementsprechend war auch die hygienische Situation nicht so wie sie hätte sein sollen.
Nach dem heutigen Stand der Medizin litt Harrison neben der Lungenentzündung wahrscheinlich an durch Typhus verursachtem Fieber, das wiederrum durch zwei spezielle Virenstämme ausgelöst wurde, die den Magen-Trakt angreifen und schließlich zu Organversagen führen. Zwei weitere Präsidenten, James Polk und Zachary Taylor, litten unter ähnlichen Krankheitssymptomen während ihrer Amtszeit im Weißen Haus.
Zitate von William Henry Harrison
Das Volk ist der beste Behüter seines eigenen Rechts.
– William Henry Harrison