Schlacht von Gettysburg
Die Schlacht von Gettysburg - drei Tage der Entscheidung
Mit der Schlacht von Gettysburg veränderten drei Tage im Juli des Jahres 1863 die Neue Welt. Es waren die Stunden der Entscheidung im amerikanischen Bürgerkrieg, und die kleine Stadt Gettysburg wurde in dieser Zeit zum Synonym für ein beispielloses Gemetzel zwischen den Truppen des Nordens und denen des Südens.
Niemals zuvor und auch niemals danach begegneten sich auf dem Kontinent zwei Armeen mit einer solchen Brutalität. Die Schlacht von Gettysburg zerstörte die Hoffnungen der Konföderation, mit einer Invasion die Truppen der Union zu überrennen und den amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln unter Druck zu setzen.
23.000 Soldaten der Unions-Armeen des Nordens verloren entweder ihr Leben oder kehrten verwundet heim. Es war ein hoher Preis, den Amerika für den Erhalt der Einheit zahlen musste.
Vorgeschichte
Der Zusatz zur amerikanischen Verfassung
Die Kriegsanstrengungen des Südens basierten auf den Entschluss, sich vom vereinten Amerika zu trennen. Dabei war das Vorhaben des Präsidenten Abraham Lincoln von überragender Bedeutung, denn dieser beabsichtigte, durch einen Verfassungs-Zusatz das Ende der Sklaverei zu manifestieren.
Dagegen wehrten sich vor allem die Farmer der südlichen Staaten vehement. Denn auf den weiten Feldern mit Baumwolle, Zuckerrohr und Tabak links und rechts des Mississippi arbeiteten seit mehr als einem Jahrhundert die rechtlosen Sklaven aus Afrika. Als Lincoln zum 16. Präsidenten der USA gewählt wurde, spalteten sich sieben Staaten des Südens vom Norden ab. Später bekannten sich noch vier weitere Staaten zur neuen Republik.
Menschenliebe oder Taktik des Krieges?
Der amerikanische Staatenbund befürchtete mehr und mehr den Zusammenbruch der Einheit des Landes, und Abraham Lincoln bekannte sich vor seinen Soldaten zu einer eindeutigen Parole: „Ich will die Union retten. Und ich will den Zusammenhalt Amerikas retten, um alle Sklaven zu befreien.“
Es waren bei Ausbruch des Bürgerkrieges rund vier Millionen Sklaven, die auf den Feldern und in den Plantagen schufteten. Historiker sind sich bis heute nicht darüber einig, ob Lincolns Ziele in diesem grausamen Krieg auf Menschenliebe basierte oder ob sie taktischer Natur waren.
So sagte der Präsident den Konföderierten Staaten von Amerika den Kampf an, der sich über Jahre hinziehen sollte und schließlich in Gettysburg mit einer historischen Schlacht den Wendepunkt erreichte.
Die kleine Stadt des James Gettys
Zwischen dem 1. und 3. Juli des Jahres 1863 standen sich auf beiden Seiten einige Zehntausend Soldaten der Union und der Konföderierten gegenüber. Gettysburg war knapp hundert Jahre vorher von einem Siedler mit irischen Wurzeln im Süden von Pennsylvania gegründet worden. Er hieß James Gettys und nannte diese Siedlung zunächst Gettystown.
Im Jahr 1800 wurde der kleine Ort eine Kreisstadt des Adams County und schließlich auf den Namen Gettysburg umgetauft. Es war wohl eher ein Zufall der Geschichte, das hier, in dieser stillen Landschaft mit ihren Obstbaumplantagen, die Entscheidungsschlacht im Sezessionskrieg stattfand. Und dies zwei Jahre nach dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges.
Lee – der Held einer ganzen Generation
Robert Edward Lee war Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Südstaaten und der Nord-Virginia-Armee. Vor der entscheidenden Schlacht von Gettysburg war er bereits eine Ikone des Bürgerkrieges, der Sieger in vielen Schlachten und ein Held des Südens. Doch an seiner Person entzündete sich noch Jahrzehnte nach dem Friedensschluss der Hass der konföderierten Staaten an den Siegern aus dem Norden.
Lee stammte aus einer der führenden Familien des amerikanischen Gründungsstaates Virginia, hatte sich den Ruf eines Gentlemans im Sattel seiner Pferde erworben und wurde als General zum verklärten Leitbild einer ganzen Generation der amerikanischen Südens. Dabei war er nicht unbedingt ein Stratege des Krieges. Bewundert wurde eher sein Mut in siegreich geführten Schlachten.
Aufstieg zum Direktor von West Point
Lees Vater hatte es zum Gouverneur von Virginia gebracht, und Lees Mutter war die Urenkelin von Martha Washington, der einstigen First Lady Amerikas. Robert Edward Lee wuchs inmitten einer Plantage im Arlington House am Ufer des Potomac River auf und absolvierte seine Ausbildung in der legendären Militärakademie von West Point als einer der Besten seines Jahrgangs.
Im Jahr 1869 machte sich Lee, der inzwischen zum Direktor der Militärakademie aufgestiegen war, einen Namen, als er den weißen Rädelsführer eines Sklavenaufstands gefangen nahm. Der Farmer namens James Brown wurde gehenkt und erlangte nach seinem Tod in den Staaten des Nordens den Status eines Märtyrers. Lee selbst betrachtete die Sklaverei eher als „moralisches und politisches Übel“.
Siegreich mit der Potomac-Armee
Ursprünglich hoffte General Lee, sich aus dem amerikanischen Bürgerkrieg heraushalten zu können, doch dann wurde er durch Präsident Abraham Lincoln aufgefordert, den Oberbefehl über die Truppen der Union des Nordens auszuüben. Was ihn zum historisch überlieferten Spruch veranlasste: „Ich kann doch nicht die Hand gegen meinen Geburtsort und gegen meine Kinder erheben.“
Worauf ihn der Süden mit der Verteidigung von Virginias Hauptstadt Richmond beauftragte. Im Jahr 1862 übernahm Lee die Führung der wichtigsten Armee von Virginia. Lees Entschluss war endgültig – er war ein wichtiger Führer und Vertreter der Süd-Staaten in diesem kriegerischen Konflikt mit dem Norden. Aus den Schlachten bei Bull Run, Fredericksburg und Chancellorsville ging er als Sieger gegen die Truppen der Union hervor.
Opfermut und Genie reichten nicht
Lee galt als verschlossen und spröde, doch seine Soldaten folgten ihm nahezu blind. Sein Charisma und seine Aura ließen jeden Kritiker verstummen. Doch seine militärischen Mittel waren in diesem Krieg begrenzt, und als er im Sommer 1863 mit seiner Truppe zwischen den Hügeln Pennsylvanias auf mehrere tausend Unions-Soldaten traf, wendete sich in diesem Krieg sein Glück.
Zwar träumte er von einer Entscheidungsschlacht, übersah aber dabei, dass sich dieser Konflikt inzwischen zu einem ersten Krieg des Maschinenzeitalters entwickelt hatte und dass Opfermut und Genie seiner Soldaten nicht ausreichen würden, um sich gegen eine Übermacht zu behaupten. Im übrigen scheiterte Lee vor der blutigen Schlacht von Gettysburg mit seinem Vorschlag, die Sklaven des Südens zu bewaffnen.
Einbrüche in die feindlichen Linien
Am Vorabend der Schlacht ernannte Präsident Abraham Lincoln den Generalmajor George Gordon Meade zum Oberbefehlshaber der Potomac Armee des Nordens. Meade stammte aus Philadelphia, war der Sohn eines Kaufmanns, der als Schiffsmakler im Auftrage der amerikanischen Regierung in Spanien tätig war und dort im Napoleonischen Krieg sein Vermögen verlor.
George Gordon Meade kehrte nach dem Tod seines Vaters mit seiner Familie nach Amerika zurück, erhielt eine kostenlose Ausbildung beim Heer und bewarb sich erfolgreich, wie sein späteren Widersacher Lee, bei der Militärakademie in West Point. Im amerikanischen Bürgerkrieg war er als Divisionskommandeur tätig und überraschte die Truppen des Südens einige Male durch Einbrüche in die feindlichen Linien.
Strategien am Susquehanna River
Das Geschichtsbuch der Schlacht von Gettysburg bringt das Geschehen auf einen kurzen Nenner: Meade gelang es mit seinen Truppen der Union unter Ausnutzung des Geländes die Angriffe seines Rivalen Lee zurückzuschlagen und die gegnerischen Armeen zum Ausweichen nach Virginia zu zwingen.
Doch zwischen dem ersten Schusswechsel und dem Erfolg der Union gegen die Konföderierten lagen immense Verluste auf beiden Seiten. George Gordon Meade wollte die Armee des Südens stellen, bevor die Soldaten den relativ flachen Susquehanna River überqueren konnten. Benannt wurde dieser Fluss nach einem Indianerstamm der Irokesen.
Die Planspiele des Generals Lee
General Lee verzichtete auf die Überquerung des Susquehanna und verfolgte danach den Plan, mit seinen 75.000 Soldaten in den von der Union beherrschten Bundesstaat Pennsylvania einzumarschieren. Seine Hoffnungen basierten auf Überlegungen, die Potomac-Armee der Nordstaaten hinter sich her zu ziehen und Washington darauf den Frieden nach den Vorstellungen der Konföderierten diktieren zu können.
Doch dieser Plan war mit einigen Fragezeichen verbunden, und von Lee wusste man, dass dessen Erfolge im Bürgerkrieg weniger mit einer Vorwärts-Strategie einher gingen. Seine Schlachten gewann Lee vor allem auf heimischem Terrain. Nun wollte er den Feind durch eine militärische Offensive schlagen und nach Washington auch in Baltimore und schließlich in New York einmarschieren.
Verlauf der Schlacht von Gettysburg
Tag 1 der Schlacht
Erste Gefechte mit hohen Verlusten
Der 1. Juli 1863 war der Tag, der die Schlacht von Gettysburg eröffnete. Die Brigaden der Konföderierten Staaten erreichten die Höhenzüge im Nordwesten der Stadt zu einer sehr frühen Stunde. Wenig später entbrannten die ersten Gefechte, die auf beiden Seiten zu großen Verlusten führten. Es entwickelte sich ein zähes Ringen mit dem Ziel, Gebiete zu gewinnen.
Lees Männer waren aber offensichtlich überrascht von der Moral der Soldaten des Nordens, die wohl Kraft und Zuversicht aus der Tatsache schöpften, dass sie nunmehr auf dem Boden ihres Staatsgebiets kämpften.
Außerdem hegten die Befehlshaber der Union keine Zweifel an den Plänen der Konföderierten. Dennoch schaute am ersten Tag der Schlacht einiges so aus, als könne der Held des Südens den Nimbus seiner Unverwundbarkeit ein weiteres Mal behaupten.
Ein deutscher Kommandeur des Nordens
Doch auf dem Kamm eines Hügels, der als Cemetery Ridge in die Geschichte dieses Krieges einging, wurde der Vormarsch der Konföderierten gestoppt. Und dies dank der Hilfe des aus dem Harz stammenden deutschen Kommandeurs Friedrich von Steinwehr. Dessen Regiment der Union bestand nahezu ausschließlich aus Männern, die aus Deutschland stammten und die in den diversen Siedlungen für diesen Krieg rekrutiert wurden.
Steinwehr wuchs als Sohn einer Familie auf, in der militärischer Drill schon immer eine Rolle spielte. Nach seiner Überfahrt in die Vereinigten Staaten diente er als Ingenieur beim Coast und Geodetic Survey und kontrollierte im amerikanisch-mexikanischen Krieg die Grenze zu Mexiko. Im Bürgerkrieg unterstand dem Deutschen ein Regiment, das in Gettysburg unter starken Beschuss der Konföderierten geriet. Die Dunkelheit der Nacht rettete seine Armee.
Tag 2 der Schlacht
Das Bombardement am Cemetery Ridge
Der zweite Tag der Schlacht vor den Toren der kleinen Gemeinde Gettysburg übertraf in der Wucht der Ereignisse und der Unbarmherzigkeit auf beiden Seiten den ersten Tag bei weitem. Den 70.000 Soldaten der abtrünnigen Konföderation standen 90.000 Soldaten der Union gegenüber.
Mittlerweile verlagerte sich das Geschehen nördlich von Gettysburg, wo sich General George Gordon Meade mit seiner Truppe einem stundenlangen Bombardement durch die Artillerie seines prominenten Widersachers Lee ausgesetzt sah. Doch Meade hielt seine Stellung auf dem Cemetery Ridge, obwohl er darauf verzichtete, von dort den Gegner zu attackieren. Das wiederum führte bei Lee zu einer entscheidenden Fehleinschätzung, denn er ging davon aus, dass die Kanonen der Union nicht mehr einsatzfähig seien.
224 Soldaten rannten ins Verderben
Während des ohrenbetäubenden Gemetzels befahl Meade seinen Brigadegeneral Kemble Warren, geeignete Stellungen an der Peripherie des nur zwölf Meter hohen Friedhofshügel zu erkunden. Mehrfach gelang es den Truppen der Union, die Angriffe der Konföderierten zu stoppen, als diese durch ein Weizenfeld eine Offensive starteten. Schließlich ging der Plan des Nordens auf, die anstürmenden Soldaten des Südens durch das Minnesota Regiment unter Beschuss zu nehmen.
Innerhalb weniger Minuten wendete sich auf dem Cemetery Ridge dieser Krieg, denn von den 262 angreifenden Soldaten der Konföderation rannten 224 ins tödliche Verderben. Das sollte in der Geschichte der prozentual höchste Verlust sein, den jemals ein Regiment der amerikanischen Heeres erlitt. Die Brigade der Südstaaten war jäh gestoppt.
Die Dunkelheit beendete das Gemetzel
Die rasch hereinbrechende Dunkelheit begünstigte die Pläne der Union, denn die Truppen waren es gewohnt, ausschließlich bei Tageslicht zu kämpfen. Doch die Feuergefechte nahmen an diesem zweiten Tag der Schlacht von Gettysburg kein Ende, und das Maryland Regiment der Konföderierten geriet durch das 1. North Carolina Regiment der Union fast bis Mitternacht unter Dauerbeschuss.
Erst als es nicht mehr möglich war, Freund und Feind in dieser brutalen Auseinandersetzung zu unterscheiden, befahl der Brigadekommandeur der Konföderierten, den Rückzug zum Fuß des Cemetery Ridge. Tatsache ist, dass die Südstaatler an diesem Tag eine große Gelegenheit verpasst hatten, die Potomac Armee aufzureiben.
Tag 3 der Schlacht
Erschöpfte Soldaten ohne Kampfkraft
Entsprechend missgelaunt war Union-General Lee. Ihm missfiel es, dass seine Aufträge nicht so exakt ausgeführt wurden, wie er sich das vorgestellt hatte. Die Verluste des zweiten Tages dieser Schlacht waren enorm. Dennoch plante Lee, am folgenden Tag beide Flanken des Gegners anzugreifen. Doch schon am frühen Morgen waren seine Pläne durchkreuzt, weil der Kommandeur der Konföderierten erkannte, dass seine Regimenter für den weiteren Kampfverlauf nicht ausreichend vorbereitet waren.
Während der morgendlichen Dämmerung wurden ihre Stellungen im halbstündigen Takt beschossen. Als die Geschütze der Konföderierten ihre Positionen bezogen hatten, erwiderten achtzig Kanonen der Union das Feuer. Schließlich mündete dieser Krieg für die Union in einer Katastrophe. Drei ihrer Brigaden hatten sich quasi aufgelöst, und die Kampfkraft der Soldaten und deren Erschöpfung trug dazu bei, dass sich an diesem dritten Tag der Schlacht das Blatt zu Ungunsten der Konföderierten wendete.
Kavalleristen mit gezückten Säbeln
Gegen Ende der Schlacht versuchte die Kavallerie der Konföderierten, die Nord-Virginia-Armee von einer Flanke aus zu überraschen. Damit sollte die Hauptverbindungslinie der Potomac-Armee östlich von Gettysburg unterbrochen werden. Mit gezogenen Säbeln standen sich die Soldaten in den Sätteln ihrer Pferde gegenüber. Nach vierzig Minuten endete das Gefecht mit einem Patt, doch die strategische Niederlage Lees war damit besiegelt.
Diese nur unzureichend ausgeführten Angriffe markierten so etwas wie den Tiefpunkt in der Geschichte der Unions-Kavallerie. Das Aufeinandertreffen der Truppen war die letzte überlieferte Feindseligkeit der Schlacht von Gettysburg.
Das Ende und die Folgen
Hochwasser auf dem Potomac River
Es regnete in Strömen, als die Nord-Virginia-Armee am 4. Juli 1863 ihre Stellungen aufgab und in Richtung South Mountain marschierte. Die Verwundeten waren von den Feldern der Schlacht abtransportiert und wurden nunmehr unter schwierigen Bedingungen versorgt. Lees Rivale Meade verzichtete darauf, die Soldaten der Konföderation zu verfolgen. Auch deshalb, weil der Potomac Hochwasser führte.
Im übrigen konnte Meade kaum glauben, dass er den als unbesiegbar geltenden Lee nahezu vernichtend geschlagen hatte. Die Schlacht von Gettysburg war vorbei, doch der amerikanische Bürgerkrieg war damit noch nicht beendet und dauerte noch weitere zwei Jahre. Im Rückblick hätte ein Nachsetzen der Unions-Truppen vermutlich schon jetzt den Schlusspunkt dieses Krieges gesetzt.
Lincoln und der „heilige Eid“
In Washington erklärte Präsident Abraham Lincoln den 4. Juli 1863 zum ruhmreichsten Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten. Als die Nachricht vom Sieg der Union am Mississippi ihn erreichte, soll er gesagt haben: „Der Vater der Gewässer strömt nun wieder ungestört ins Meer…“ Am 19. November 1863 weihte der amerikanische Präsident in Gettysburg einen Soldatenfriedhof ein und hielt eine Rede, die in die Geschichte einging. Dabei gedachte er der Toten und verpflichtete die Lebenden, einen solchen Krieg nie wieder zuzulassen.
Seine nicht einmal drei Minuten währende Rede, die als „Gettysburg Address“ bezeichnet wurde, gipfelte in dem Versprechen: „Wir schwören hier einen heiligen Eid, dass diese Toten nicht vergeblich gefallen sein mögen. Auf dass unsere Nation, unter Gott, eine Wiedergeburt der Freiheit erlebt.“ Noch heute erblicken viele Amerikaner im Sieg bei der Schlacht von Gettysburg so etwas wie die Geburt ihrer Nation.
Die Katastrophe eines totalen Kriegs
Eigentlich verbot es sich, nach der Schlacht von Gettysburg von Siegern und von Verlierern zu sprechen, und in der Nachbereitung der dramatischen Ereignisse wertet die Geschichte diesen ersten totalen Krieg der Menschheit als Menetekel und als Inbegriff eines Nationalismus, der in eine Katastrophe mündete.
In dieser vorentscheidenden Schlacht des amerikanischen Sezessionskrieges ging es nicht zuletzt um Stolz und Ehre, und die Fronten waren derart verhärtet, dass bei vielen Soldaten der Wille, als Held zu sterben die Hoffnung überwog, mit halbwegs heiler Haut diesem Chaos zu entkommen. Kaum jemand dachte daran, auf Positionen zu verzichten.
Der National Military Park
Am Friedhof von Gettysburg und rund um das historische Schlachtfeld entstand der National Military Park. Er entstand als Zeichen der Versöhnung zwischen dem amerikanischen Norden und dem Süden. Auf einer Fläche von mehr als zweitausend Quadratmetern werden Relikte der Schlacht in einem Museum ausgestellt.
Im Besucherzentrum erzählt ein Film mit dem Titel „A new birth of freedom“ die Geschichte der Schlacht. Kommentiert wird der Streifen von Oscar Preisträger Morgan Freeman. Im Rahmen eines „Living History“-Programms werden Szenen der Schlacht von Laien in historischen Uniformen an den Wochenenden zwischen April und Oktober nachgestellt. Das zentrale Eternal Peace Light Memorial wurde am 3. Juli 1938, fünfundsiebzig Jahre nach dem Ende der Schlacht, durch den amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt eingeweiht.
Häufige Fragen und Antworten
Wo hat die Schlacht von Gettysburg stattgefunden?
Gettysburg ist eine amerikanische Kleinstadt in Pennsylvania. Die historischen Schauplätze der Schlacht werden jährlich von rund zwei Millionen Menschen besucht.
Wann war die Schlacht von Gettysburg?
Die Truppen der Union und der Konföderierten standen sich in Gettysburg vom 1. bis 3. Juli 1863 gegenüber. Es war die verlustreichste Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs.
Wer gewann die Schlacht von Gettysburg?
Angesichts der etwa achttausend Gefallenen fand die Schlacht eigentlich nur Verlierer. Die amerikanischen Geschichtsbücher führen die Armeen des Nordens als Sieger über den Süden.