Wer war Robert Fulton?

Robert Fulton, by Circle of Thomas Sully (American, 1783-1872) [Public domain]
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Einer der genialsten Erfinder der USA ist zweifellos der Ingenieur Robert Fulton. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung kommerziell erfolgreicher Dampfschiffe. Zu seinen bedeutendsten Erfindungen gehört das US-U-Boot Nautilus.

Robert Fulton war Wegbereiter für die Dampfschifffahrt und die Nutzung der US-amerikanischen Flüsse für die Dampfschifffahrt sowie den gewerblichen Handel. Er soll der Legende nach auch Napoleon ein Dampfschiff präsentiert haben, mit dem er aber bei dem Korsen, der damals erster Konsul der Französischen Republik war, nur auf wenig Gegenliebe stieß.

Erzähler dieser Legende ist kein Geringerer als Karl May, der die Begegnung zwischen dem Ingenieur und Bonaparte in der Erzählung „Der Kaperkapitän“ nachzeichnete. Napoleon soll die Wirkung des Dampfes nicht recht begriffen haben. Das führte letztendlich zu seinem Untergang, denn der Franzosenkaiser wurde besiegt und mit einem Segelschiff auf seinen Verbannungsort St. Helena geschickt.

In jedem Fall hat Robert Fulton die technische Revolution entscheidend mitgeprägt. Leider verstarb er viel zu früh, im Alter von nur 49 Jahren.

Steckbrief: Robert Fulton

Der folgende kurze Steckbrief zeigt die wichtigsten Fakten über Robert Fulton und sein Leben auf einen Blick:

  • Vollständiger Name: Robert Fulton
  • Geburtsdatum: 14. November 1765
  • Geburtsort: Little Britain, Lancaster County, US-Bundesstaat Pennsylvania
  • Eltern: Robert Fulton Sr. und Mary Smith, irische Einwanderer, die eine Farm betrieben
  • Ausbildung: Maler, Ingenieur
  • Berufliche Tätigkeit: Miniaturmaler, Erfinder
  • Ehefrau: Harriet Livingston, Heirat 1808
  • Kinder: Robert Fulton, Cornelia Fulton, Julia Fulton, Mary Fulton
  • Sterbedatum: 24. Februar 1815
  • Sterbeort: New York

Kindheit und Jugend

Robert Fulton wurde am 14. November 1765 in Little Britain in Lancaster County im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Damals war Pennsylvania noch eine britische Kolonie. Seine Eltern, Robert Fulton Senior und Mary Smith, waren irische Einwanderer und betrieben eine Farm.

Robert Fulton hatte vier Geschwister, den jüngeren Bruder Abraham sowie die Schwestern Mary, Isabella und Elizabeth. Die Farm war unproduktiv und musste aufgrund der Abschottung von Hypotheken 1771 verkauft werden.

Die Familie zog dann nach Lancaster im US-Bundesstaat Pennylvania. Der Vater von Robert Fulton verstarb 1774.

Robert Fulton lernte zwar zu Hause lesen und schreiben, doch schickten ihn seine Eltern im Alter von acht Jahren in Lancaster in eine Quäkerschule. Er absolvierte später eine Lehre in einem Juweliergeschäft in Philadelphia.

Robert Fulton spezialisierte sich auf Miniaturportraits, die er auf Elfenbein für Medaillons und Ringe malte. Davon ließ er sich zu einer Künstlerkarriere inspirieren.

Robert Fulton heiratete erst im Alter von 43 Jahren. Seine Ehefrau war die Nichte seines Geschäftspartners Robert R. Livingston, Harriet Livingston. Aus dieser Ehe gingen sein Sohn Robert und die Töchter Mary, Cornelia und Julia hervor.

Ausbildung und Studium

Robert Fulton brachte seine Mutter 1786 auf eine kleine Farm nach West-Pennsylvania. Er litt unter einem schweren Husten und ging nach Bath im US-Bundesstaat Virginia, um sich zu erholen. Er malte dort Portraits und Landschaften, die von Freunden bewundert wurden. Die Freunde schätzten sein Talent und ermutigten ihn, nach Europa zu gehen und dort ein Kunststudium zu absolvieren.

Der attraktive junge Mann hoffte, einen Sponsor für sein Studium zu finden, und ging nach Philadelphia zurück. Eine Gruppe lokaler Kaufleute war von Fultons Kunst beeindruckt und hoffte, dass er mit einer Kunst das kulturelle Image der Stadt verbessern könnte. Sie finanzierte ihm 1787 die Reise nach London.

Robert Fulton wurde zwar in England gut aufgenommen und war beliebt, doch konnte er mit seinen Bildern nur einen mageren Lebensunterhalt verdienen. Er interessierte sich für Technik und begeisterte sich für verschiedene neue Erfindungen.

Ein Boot mit einem von Wasserstrahlen bewegten Paddel hatte es ihm angetan. Die miteinander verbundenen rotierenden Paddel arbeiteten effektiv, da die Wasserstrahlen von einem Dampfkessel erhitzt wurden. Diese Idee setzte Robert Fulton um, indem er ein Schaufelrad entwickelte.

Robert Fulton wandte sich bis 1793 mit Plänen für dampfbetriebene Handels- und Militärschiffe an die Regierungen von Großbritannien und der USA.

Da Robert Fulton als Maler keinen Erfolg hatte, widmete er sich hauptsächlich der Kanaltechnik. Er sah die Gestaltung von Binnenwasserstraßen als lukrative Einnahmequelle. Er veröffentlichte 1796 eine Abhandlung über die Verbesserung der Kanalschifffahrt. Um Städte in ganz England miteinander zu verbinden, schlug er die Kombination der bestehenden Flüsse mit künstlichen Kanälen vor.

In seiner Broschüre stellte Robert Fulton auch ein komplettes System für den Binnenschifftransport vor, das ohne Schleusen auskam. Mit geneigten Flugzeugen sollten Boote angehoben werden.

Er entwickelte auch Dampfboote für den Transport schwerer Lasten im seichten Wasser und sprach sich für stabilere Brücken aus. Einige Brücken nach seinem Entwurf wurden auch in Großbritannien gebaut. Die Ideen für die Kanäle wurden aber nicht akzeptiert.

Karriere und Erfindungen

Plan für ein U-Boot, by Robert Fulton [Public domain]
Plan für ein U-Boot, by Robert Fulton [Public domain]
Robert Fultons Begeisterung für Technik führt zu einigen genialen Erfindungen. Er entwickelte eine Kanalbaggermaschine und erhielt dafür sowie für einige verwandte Erfindungen Patente.

Das U-Boot Nautilus

Die vielleicht genialste Erfindung von Robert Fulton war das U-Boot Nautilus. Mit der Idee für die Entwicklung eines U-Boots wandte er sich 1797 an die französische Regierung. Er glaubte, dass es für Frankreich im Krieg mit England hilfreich sein könnte.

Er schlug der Regierung vor, dass das U-Boot unerkannt unter britischen Kriegsschiffen manövrieren und Sprengladungen an die Rümpfe anbringen könnte.

Die französische Regierung, darunter auch Napoleon Bonaparte, betrachtete die Idee als feige und unehrenhaft und weigerte sich, den Bau zu subventionieren. Fulton scheiterte zwar mit dem Versuch, die Idee zu verkaufen, doch er bekam die Erlaubnis zum Bau der Nautilus vom französischen Marineminister.

Am 29. Juli 1800 fanden bei Rouen die ersten Tests der Nautilus in der Seine statt. Fulton bekam aufgrund der erfolgreichen Probetauchgänge die Erlaubnis zum Bau eines überarbeiteten Modells der Nautilus.

Dieses Modell wurde am 3. Juli 1801 getestet und konnte eine Tiefe von 7,60 Meter erreichen. Die verbesserte Nautilus blieb mit ihrer dreiköpfigen Besatzung vier Stunden lang unter Wasser.

Bei zwei Angriffen gegen britische Schiffe, die in der Nähe von Cherbourg einen kleinen Hafen blockierten, wurde die Nautilus eingesetzt. Das U-Boot war jedoch zu langsam, sodass sich die britischen Schiffe ihm aufgrund von Wind und Gezeiten entziehen konnten.

Erfindung des Dampfschiffs

Robert Fulton kam 1801 in Frankreich mit Robert R. Livingston, dem damaligen US-Botschafter und Mitglied des Komitees, das die US-Unabhängigkeitserklärung erarbeitet hatte, zusammen.

Livingston bekam von seinem Heimatstaat New York das ausschließliche Recht zum Betrieb der Dampfschifffahrt über 20 Jahre auf den Flüssen des Bundesstaates. Er konnte von der Dampfschifffahrt profitieren und ging mit Fulton eine Partnerschaft zum Bau eines Dampfschiffs ein.

Fulton hatte ein 66 Fuß langes Boot entworfen, das am 9. August 1803 auf der Seine getestet wurde. Die 8-PS-Dampfmaschine brach den Rumpf des Bootes, doch ließen sich Fulton und Livingston davon nicht entmutigen. Das Boot erreichte eine Geschwindigkeit von vier Meilen pro Stunde gegen die Strömung.

Robert Fulton entwickelte einen stärkeren Rumpf für das Boot. Er wollte einen 24-PS-Motor entwickeln, für den er Teile bestellte. Livingston wollte sein Dampfschiff-Navigationsmonopol in New York verlängern lassen.

Robert Fulton kehrte 1804 nach London zurück, um der britischen Regierung einen Entwurf für ein dampfbetriebenes Halbtauchschiff zu präsentieren. Nach der Niederlage von Admiral Nelson 1805 gegen die französische Flotte in Trafalgar wollte die britische Regierung die Meere jedoch weiterhin ohne Fultons Dampfschiffe beherrschen.

Fulton hatte von seinem verdienten Geld viel für die Entwicklung der Nautilus und der frühen Dampfschiffe ausgegeben. Da er der Armut nahe war, kehrte er wieder in die USA zurück.

Das Dampfschiff Clermont

Robert Fulton und Robert Livingston trafen sich im Dezember 1806 wieder in New York, um weiter an den Dampfschiffen zu arbeiten. Das Boot war im August 1807 für seine Jungfernfahrt bereit. Das Boot mit einer Einzylinder-Kondensationsdampfmaschine hatte zwei Paddelräder mit 15 Fuß Durchmesser auf jeder Seite. Es war 142 Fuß lang und 18 Fuß breit.

Dieses Dampfschiff wurde unter dem Namen Clermont bekannt und startete am 17. August 1807 seine Probefahrt von New York City nach Albany auf dem Hudson River.

Nach Startschwierigkeiten erreichte das Schiff eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 8 Kilometer pro Stunde. Für die 150 Meilen lange Strecke brauchte es 32 Stunden, während Segelschiffe damals für eine solche Strecke vier Tage benötigten. In nur 30 Stunden gelang die Rückfahrt.

Am 4. September 1807 nahm das Dampfschiff zwischen New York und Albany den Linienverkehr auf, um Personen und leichte Fracht auf dem Hudson River zu befördern.

Im Winter 1808 statteten Fulton und Livingston das Dampfschiff mit Metallschutzgittern um die Schaufelräder aus. Fulton entwickelte zusätzlich zwei neue Dampfschiffe.

Das New Orleans Steamboat

Fulton, Livingston und der Unternehmer Nicholas Roosevelt gingen von 1811 bis 1812 ein neues Joint Venture ein, um den Bau eines neuen Dampfschiffes zu planen. Es sollte mehr als 1.800 Meilen von Pittsburgh nach New Orleans über den Mississippi und den Ohio fahren.

Damals waren diese Flüsse noch weitgehend ungeschützt und unkartiert. Probleme bereiteten die Falls of the Ohio in der Nähe von Louisville im US-Bundesstaat Kentucky mit einem Höhenunterschied von ungefähr 26 Fuß auf einer Meile.

Am 20. Oktober 1811 verließ das New Orleans Steamboat Pittsburg. Am 18. Januar 2012 erreichte es New Orleans. Die Fahrt auf dem Ohio River verlief problemlos, doch war die Navigation auf dem Mississippi eine Herausforderung.

Ein Erdbeben am 16. Dezember 1811 veränderte die Position von zuvor bereits kartierten Flussmarkierungen, was Schwierigkeiten bei der Navigation bereitete. Vom Erdbeben gefällte Bäume stellten gefährliche Hindernisse dar.

Die Fahrt verlief trotz der Hindernisse erfolgreich. Die von Fulton entwickelten Dampfschiffe konnten sich schließlich als Haupttransportmittel für Passagiere und Güter auf dem gesamten Territorium der USA bewähren.

Dampfbetriebenes Kriegsschiff

Fulton wurde 1812 von der US-Regierung beauftragt, mit der Demologos das erste dampfbetriebene Kriegsschiff zu entwickeln.

Die Demologos war 150 Fuß lang und hatte zwei parallele Rümpfe, zwischen denen sich das Schaufelrad befand. Da das Schiff 2.745 Tonnen wog, brachte es nur eine Geschwindigkeit von 7 Meilen pro Stunde, die taktisch gefährlich war. Das Schiff wurde im Oktober 1814 erfolgreich getestet, doch wurde es nie für eine Schlacht eingesetzt.

Lebensabend und Ehrungen

Statue von Fulton, by Airviper/Statue by Howard Roberts (1843 - 1900) [Public domain]
Statue von Fulton, by Airviper/Statue by Howard Roberts (1843 – 1900) [Public domain]
Von seinem Geld blieb Robert Fulton nicht viel. Die Zeit von 1812 bis zu seinem Tod 1815 verbrauchte er für Rechtsstreitigkeiten, um seine Dampfschiffpatente zu schützen. Diese Rechtsstreitigkeiten kosteten ihm viel Zeit.

Seine Ersparnisse waren aufgrund von Fehlinvestitionen in Kunst, fehlgeschlagener Entwürfe für U-Boote und nicht zurückgezahlter Kredite weitgehend erschöpft.

Fulton wollte Anfang 1815 einen Freund retten, der auf dem zugefrorenen Hudson River ins Eis eingebrochen war. Beim Rettungsversuch im eiskalten Wasser zog sich Fulton eine schwere Erkältung zu, die schließlich eine Lungenentzündung zur Folge hatte. Er starb am 24. Februar 1815 in New York City, als er gerade einmal 49 Jahre alt war.

Die beiden Häuser des New Yorker Gesetzgebers ehrten ihn, indem sie anordneten, sechs Wochen lang Trauerkleidung zu tragen.

Eine Statue von Robert Fulton befindet sich im US-Capitol in der National Statuary Hall Collection. Fulton ist auf der Rückseite des US-amerikanischen Silberzertifikats von 1896 zusammen mit dem Telegraphenerfinder Samuel Morse abgebildet. Fulton wurde 2006 in die National Inventors Hall of Fame in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia aufgenommen.

Häufige Fragen und Antworten

Was hat Robert Fulton erfunden?

Robert Fulton hat das U-Boot Nautilus, das Dampfschiff Clermont, das New Orleans Steamboat und ein dampfbetriebenes Kriegsschiff erfunden.

Wann hat Robert Fulton das Dampfschiff erfunden?

Robert Fulton erfand das Dampfschiff am 7. Oktober 1807.

Wo ist Robert Fulton geboren?

Robert Fulton ist in Little Britain im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren.

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