Ku-Klux-Klan

Was ist der Ku-Klux-Klan?

Typische Gewänder des Ku-Klux-Klans (KKK) | Copyright: Underwood & Underwood, Wikimedia Commons
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Der Ku-Klux-Klan (KKK, englisch Ku Klux Klan) ist wohl einer der berüchtigsten Zusammenschlüsse weltweit, der bis heute alleine aufgrund der äußeren Erscheinung seiner Mitglieder, dem weißen, bodenlangen Überhang und der in die Spitze verlaufende, ebenfalls weißen Kopfbedeckung einen hohen und vor allem unheimlichen Wiedererkennungswert hat. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das Angst und Schrecken verbreitete, war das große, brennende Holzkreuz, das bei jedem „Ausflug“ mitgeführt wurde und das Licht Jesu symbolisieren sollte.

Der Ku-Klux-Klan war eine Terrorvereinigung weißer Männer, die die Vorherrschaft der weißen Rasse in den USA propagierten. Ihren Ursprung hatte diese Vereinigung geisterhaft verkleideter Männer im tiefen Süden der USA. Gegründet wurde dieser Klan um Weihnachten 1865, ein Zeitpunkt, der vermutlich nicht zufällig gewählt wurde.

Typische Gewänder des Ku-Klux-Klans (KKK) | Copyright: Underwood & Underwood, Wikimedia Commons

Zu dieser Zeit war der Amerikanische Bürgerkrieg ein halbes Jahr vorbei und die konföderierten Soldaten der Südstaaten hatten eine tiefe Schmach im Krieg gegen die Unionssoldaten der Nordstaaten einstecken müssen, indem sie nicht nur den Krieg, sondern ihr ganzes gesellschaftliches Lebensmodell verloren hatten.

Wann wurde der Ku-Klux-Klan gegründet?

Die Gründung des Ku-Klux-Klans war an Heiligabend 1865.

In vielen weißen Männern hatte sich eine ganze Menge Hass angestaut, Hass vor allem auf die schwarze Bevölkerung, die ehemaligen Sklaven, die jetzt frei waren und zumindest formal und in einigen politischen Belangen dieselben Rechte besaßen wie ihre ehemaligen Herren, die Sklaven- und Großgrundbesitzer.

Jetzt sahen sich viele eben dieser Männer um ihr Leben betrogen. Aber nicht nur Männer aus dieser ehemaligen Gesellschaftsschicht schlossen sich dem Ku-Klux-Klan an, sondern auch einfache Bürger aus den weniger gut situierten Schichten, die sich selbst niemals Sklaven halten konnten, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlten.

Was diese Männer jedoch mit den ehemals reichen Plantagenbesitzern einte, war der Hass auf die schwarze Bevölkerung. Eine weitere Gemeinsamkeit bestand in der Ablehnung der gesellschaftlichen Gleichstellung der ehemaligen Sklaven.

Geschichte des Ku-Klux-Klans

Was anfangs noch vergleichsweise harmlos war, entwickelte sich schnell zu einer ernst zu nehmenden Terrorvereinigung. Es war ein kalter Winterabend im Dezember 1871, als eine Ansammlung mehrerer Männer, verkleidet in Kostüme aus bodenlangen Bettlaken und einer spitz zulaufenden Kopfbedeckung, die nur die Augen freiließ, dem Gefängnis der Kleinstadt Union in South Carolina ihre Aufwartung machte.

Die markante Kopfbedeckung des Ku-Klux-Klans | Copyright: Tetra09 [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]
Für die Männer war die bevorstehende Aktion ein ehrenhaftes Unternehmen, gesetzlich gesehen jedoch ein Verbrechen. Die weiß gewandeten Männer holten erst zwei und dann noch sieben weitere Häftlinge aus dem besagten Gefängnis, jedoch nicht, um sie zu befreien. Nein, sie hatten etwas ganz anderes im Sinn, denn ihrer Meinung nach hatten die aus dem Gefängnis befreiten Häftlinge einen entscheidenden Fehler: eine schwarze Hautfarbe.

Das war für die Männer in den weißen Kutten Anlass genug, um sich als Richter aufzuspielen und sogleich das Urteil zu sprechen: schuldig, Tod durch den Strang. Ob die Häftlinge wirklich schuldig waren oder zu Unrecht im Gefängnis gesessen hatten, interessierte die Männer nicht.

Den schwarzen Männern war zur Last gelegt worden, einen weißen Kriegsveteranen ermordet zu haben. Alleine die bis zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend bewiesene Anschuldigung reichte im anheizten Klima der sogenannten Reconstruction-Zeit in den Südstaaten aus, um derartige Auswüchse wie die des Ku-Klux-Klans hervorzubringen.

Die Zeit der Reconstruction

Die Reconstruction-Zeit beschreibt die ersten Jahre unmittelbar nach Ende des Bürgerkrieges. Überhaupt war viel passiert seit dem Jahr 1865. Präsident Abraham Lincoln, der sich als erster Politiker überhaupt öffentlich für die Abschaffung des rückständigen Systems der Sklaverei eingesetzt hatte, war im April 1865 dem Attentat des fanatischen Südstaaten- und Sklavereianhängers John Wilkes Booth zum Opfer gefallen.

Lincoln galt als moderater Gegner der Sklaverei, der eine politische und gesellschaftliche Systemänderung mit Zugeständnissen an die Südstaaten versuchte durchzusetzen. Um die Abspaltung der Süd- von den Nordstaaten und damit einen drohenden Bürgerkrieg zu verhindern, war er sogar bereit, dieses umstrittene System vorerst aufrechtzuerhalten.

Abraham Lincoln war ein gemäßigter und weitsichtiger Politiker, der es verstand, seine Anliegen notfalls auch über politische Umwege durchzusetzen. Genau diese Einstellung kostete ihn schließlich das Leben.

Der Bürgerkrieg verwüstete über vier Jahre lang große Teile der Vereinigten Staaten von Amerika und trieb einen Keil durch manche Familien, deren Mitglieder auf verschiedenen Seiten standen. Nach anfänglichen Erfolgen gerieten die Konföderierten jedoch immer mehr in die Defensive. Nach langen Jahren der bewaffneten Auseinandersetzung mussten diese Soldaten, die aufgrund ihrer Uniform auch als Grauröcke bezeichnet wurden, mit ihrem eigenen Präsidenten Jefferson Davis schließlich einsehen, dass sie den Unionssoldaten der Nordstaaten nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Am 23. Juni 1865 kapitulierten schließlich die letzten Soldaten der Konföderation. Mit der anschließend einsetzenden Phase der Reconstruction wurden die Südstaaten schließlich wieder in den Staatenbund der Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen.

Reconstruction bedeutet eigentlich die Herstellung des ursprünglichen Zustandes, was in diesem Fall jedoch nur für das politische, nicht jedoch für das gesellschaftliche System galt. Die Sklaverei, die Lebensgrundlage für die meisten Großgrund- und Plantagenbesitzer war abgeschafft worden und damit auch ein einträchtiges Geschäftsmodell.

Viele Südstaatler hatten im Zuge des Bürgerkrieges ihr gesamtes Vermögen verloren, zu denen auch die Sklaven gehörten. Im Gegensatz zu dem modernen und industriell orientierten Norden war der Süden ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Das einträchtigste Geschäftsmodell war der Anbau und Export von Baumwolle in alle Welt und große Gewinne aufgrund von Sklavenarbeit.

Jetzt war dieses Geschäftsmodell nicht mehr so einträchtig, denn billige Sklavenarbeit stand nun nicht mehr zur Verfügung. So manche Südstaatenfamilie, die lange Zeit wie ein opulentes und gut situiertes Leben geführt hatten, waren durch den Krieg verarmt und gaben die Schuld jetzt freien Schwarzen. Diese galten als minderwertige Rasse und so primitiv, dass sie sich nicht als freie Menschen in das gesellschaftliche System der Weißen einfügen konnten.

Die Folge davon waren Ablehnung und häufig auch Hass. Zu allem Überfluss saß Andrew Johnson als Nachfolger von Abraham Lincoln im Weißen Haus, ein Mann, der nicht nur Schwarze hasste, sondern diese Verachtung auch öffentlich zur Schau trug.

Johnson fiel nicht gerade durch Zurückhaltung und Diplomatie auf und machte häufig seiner eigenen Regierung das Leben schwer. Nicht selten bekämpfte er sein eigenes Kabinett und verhinderte die Durchsetzung so mancher Gesetze. Während der Phase der Reconstruction stellte er sich eindeutig auf die Seite der weißen Bevölkerung der Südstaaten und versuchte, dieser so viele Vorteile und Annehmlichkeiten zu verschaffen wie irgend möglich.

Johnson setzte die politischen Ziele der Reconstruction zwar um, ohne sich jedoch allzu sehr für die jetzt schwarze freie Bevölkerung einzusetzen. Zudem erinnerten die in den Südstaaten stationierten Unionstruppen, die jetzt die Ausrichtung des gesellschaftlichen und politischen Lebens bestimmten, die Südstaatler täglich an den verlorenen Krieg. Politische Diskussionen endeten nicht selten in Gewalt, aber auch die Übergriffe auf die schwarze Bevölkerung nahm zu.

Die schwarze Bevölkerung: frei, aber ohne Rechte

Die Schwarzen waren jetzt zwar frei, wurden jedoch nicht von der weißen Bevölkerung akzeptiert und besaßen keinerlei Bürgerrechte. Bei den kleinsten Vergehen wurden schwarze Männer verhaftet und inhaftiert, häufig auch unschuldig.

In dieser Atmosphäre keimte die kriminelle Energie einiger weißer Männer, die sich schließlich in dem vermeintlich ehrenhaften Ku-Klux-Klan zusammenschlossen. Tatsächlich waren diese Männer jedoch nichts anderes als eine Ansammlung von Lynchmördern.

Kaum jemand kennt die Kleinstadt Pulaski. Diese beschauliche Stadt liegt in Tennessee und wurde am ruhigen Heiligabend 1865 zum Gründungsort des später genauso berühmten wie berüchtigten Ku-Klux-Klans. An diesem Abend kamen sechs Männer zusammen, die nach Zerstreuung und ein bisschen Spaß suchten, denn die Realität in dem ehemals aristokratisch geprägten und stolzen Süden der USA sah nach dem verlorenen Bürgerkrieg und der Zeit der Reconstruction für die meisten Menschen wenig erfreulich aus.

Der Süden war politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und psychologisch am Ende. Die sechs Männer hatten als Anwälte, Richter, Verleger und Baumwollhändler gearbeitet, bevor sie in den Krieg zogen, damals noch stolz, aufrecht und siegessicher. Davon war jetzt nur noch wenig übrig geblieben.

Heiligabend 1865

An jenem Heiligabend 1865 trafen sich diese sechs Männer und gründeten den Ku-Klux-Klan. Zuerst sah diese Angelegenheit gar nicht so ernst aus, sie hatten einfach Spaß an der Geheimniskrämerei und der außergewöhnlichen Erscheinung, wenn jeder einzelne von ihnen sich die geisterhafte Kutte aus bodenlangen Bettlaken und spitz zulaufender Kopfbedeckung überwarf.

Zunächst dachten die sechs Gründer über die Ziele des neu gegründeten Klans nach. Der Name stand nicht sofort fest, man war auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Bezeichnung, die etwas Großes und Mystisches widerspiegeln sollte.

Einer der Gründer, John B. Kennedy, besann sich auf seine Griechischkenntnisse und begann, im Wörterbuch herumzublättern. Schließlich stieß er auf den Begriff „Kuklos“, was übersetzt so viel wie Kreis bedeutet.

Die sechs Gründer waren schottischer Abstammung. In dem Land ihrer Vorfahren hatten die großen Highland Clans Jahrhunderte lang einen großen Einfluss genossen. Jetzt setzte man die beiden Wörter kuklos und Klan einfach zusammen, das Ergebnis war der Ku-Klux-Klan, der ursprünglich lediglich als Spaß gedacht war, aus dem jedoch schnell bitterer Ernst wurde. Der Name stand für einen geschlossenen Kreis von Männern, die sich in einer Art Geheimbund zusammenschlossen.

Die Südstaatler fühlten sich durch die ehemaligen Sklaven, die jetzt, zumindest formal, gleichberechtigte Bürger waren, bedroht und um ihre Existenz betrogen. Schließlich war es die Sklavenarbeit, die den großen Baumwollplantagen und der Landwirtschaft im Süden über mehr als zwei Jahrhunderte großen Reichtum verschafft hatte, von dem nun nichts mehr übriggeblieben war.

Die Republikaner beherrschten die politische Bühne im Süden und die Militärregierung der ehemaligen Gegner der Union regelte das gesellschaftliche Leben. Das Ergebnis waren Ablehnung und mehr oder weniger offen schwelender Hass unter den Südstaatlern. Nur die wenigsten von ihnen konnten sich mit der neuen Zeit und den veränderten politischen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen abfinden.

Beim zweiten Treffen überlegten sich die Männer, wie der Ku-Klux-Klan in der Öffentlichkeit auftreten sollte. Schnell war ein mehr oder weniger ein passendes Outfit gefunden. Die ehemaligen Offiziere der Konföderierten brachen in einen Stall ein, holten sechs Pferde heraus und hüllten sich und eben jene Tiere in weiße Bettlaken, ein unheimlicher Anblick. Anschließend ritten die sechs Männer durch Pulaski. Durch groteske Gesten und die geisterhafte Erscheinung wurden sie schnell zum Stadtgespräch.

Leichtes Spiel der weißen Reiter mit den Schwarzen

So weit so gut, ihre Wirkung auf die Außenwelt erkannten die Männer jedoch erst, als sie schwarzen ehemaligen Sklaven auf der Straße begegneten. Diese waren jetzt zwar freie und formal gleichberechtigte Bürger, die Realität sah jedoch anders aus.

Fast überall trafen sie auf Ablehnung, denn nicht nur ehemalige Sklavenbesitzer, sondern auch ganz normale Einwohner der Südstaaten, die niemals reich waren und daher nie Sklaven besessen hatten, lehnten die Gleichstellung der Schwarzen ab. Sie galten allgemein als Angehörige einer minderwertigen Rasse.

Die Sklaven waren durch ihre weißen Besitzer absichtlich komplett ungebildet gehalten worden, denn so konnten die Weißen sicherstellen, dass die Schwarzen sich weiterhin mit diesem Gesellschafts- und Arbeitsmodell abfanden. Daher war es den Sklaven sogar verboten, Lesen zu lernen.

Viele ehemalige Sklaven hatten aufgrund dieser Nichtbildung als freie Bürger kaum eine Chance, den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Insgeheim wünschte sich so mancher Schwarzer wieder das alte System zurück. Das war zwar grausam, aber man hatte wenigstens ein Dach über dem Kopf und musste nicht für sich selbst sorgen.

Die weißen Reiter: gefallene konföderierte Soldaten?

Als einige Schwarze die geisterhaften Reiter sahen, verfielen sie in Angst und Schrecken, denn bei vielen ehemaligen Sklaven war Aberglaube in jeder Form weit verbreitet. Sie glaubten, die weißen Reiter seien gefallene konföderierte Soldaten, die jetzt grausame Rache an den ehemaligen Sklaven verüben wollten.

Die Männer unter den Bettlaken bemerkten schnell die Reaktion der Schwarzen und nutzten diese Tatsache gnadenlos aus. Schon bei ihrem nächsten Ausritt streckten sie lange Knochen und Holz, die wie Arme und Hände aussahen, unter den Bettlaken hervor. Die weißen Reiter konnten scheinbar mühelos einen Eimer Wasser ohne Absetzen leeren, begleitet von den Worten: „Der erste Schluck Wasser, seitdem ich gefallen bin“. In Wirklichkeit leitete ein Trichter das Wasser in einen großen Lederbeutel.

Mit den ungebildeten Schwarzen hatten die weißen Reiter ein leichtes Spiel. Die Klanmitglieder sahen sich selbst in ritterlicher Tradition, deren Aufgabe es war, die Schwachen und Benachteiligten der Gesellschaft zu schützen, ein Ziel, dass jedoch ausdrücklich nicht für die schwarze Bevölkerung galt.

Schon bald erweiterte sich der Aufgabenkatalog um terroristische Übergriffe auf die Soldaten der verhassten Militärregierung, deren Angehörige mehrheitlich ehemalige Unionssoldaten waren. Die Angriffe des Klans richteten sich ferner gegen alle, die als Kriegsgewinnler und Kollaborateure mit den Yankees angesehen wurden.

Alle diejenigen, die sich mit der neuen Gesellschaftsordnung arrangierten, konnten genauso unvermittelt Opfer der Klanaktivitäten werden, wie liberal gesinnte Bürger, die sich öffentlich für die Belange der schwarzen Bevölkerung einsetzten. Neben Lynchmorden gehörten nun auch Entführung, Vergewaltigung, Brandstiftung, Mord und physische Gewalt zu den bevorzugten Aktivitäten.

Seit der Gründung 1865 hatten sich zahlreiche Ableger im ganzen Land aufgestellt. Durch die geradezu verschwörerische Forderung der Geheimhaltung war den Gründern ihr eigener Klan längst entglitten. Erfreute sich der KKK in den ersten Jahren noch einer großen Beliebtheit, da noch immer ein großer Teil der Südstaatler der vermeintlich schönen, edlen Zeit hinterhertrauerte, schreckten die zunehmend ausufernden Gewaltexzesse auch die größten Anhänger ab.

Mississippi-Ku-Klux-Mitglieder, die im September 1871 festgenommen wurden
Mississippi-Ku-Klux-Mitglieder, die im September 1871 festgenommen wurden

1871 wurde der KKK von einem ihrer Gründer, Nathan Bedford Forrest, der den Titel „Großer Hexenmeister“ trug, aufgelöst. Forrest gehörte als ehemaliger Plantagenbesitzer und Offizier der Konföderierten zu den typischen Kriegsverlierern, die hofften, die alte Vorkriegsgesellschaftsordnung wiederherzustellen.

So legendär dieser Klan war, so sehr wurde sein politischer Einfluss überschätzt. Zu keinem Zeitpunkt bestand die Gefahr einer erneuten Gesellschaftsspaltung und politischer Umbrüche im Sinne der Anhänger der Konföderation. Der Ku-Klux-Act von 1872 läutete das vorläufige Ende des Klans und dessen Terrorherrschaft im tiefen Süden der USA ein.

Obwohl die Mitglieder ihre hohen politischen Ziele verfehlt hatten, hatten sie sich ironischerweise selbst überholt. Die demokratische Partei hatte wieder die Mehrheit im Repräsentantenhaus, Mitte der 1870er-Jahre war die politische Alleinherrschaft im Süden wiederhergestellt.

1915: Birth of a Nation und Neugründung des Klans

1915 lieferte der Film des Regisseurs D.W. Griffith, Birth of a Nation, die Initialzündung zur Neugründung des Ku-Klux-Klans. Erzählt wird die Geschichte zweier Familien, die eine kommt aus den Südstaaten, die andere aus den Nordstaaten. Ihr Schicksal ist eng miteinander verwoben und wird durch den Bürgerkrieg auf eine harte Probe gestellt.

Der Stummfilm wurde mit einem für die damalige Zeit großen finanziellen und technischen Aufwand realisiert, dem ein ungeheurer Erfolg, vor allem in den Südstaaten beschieden war. Schon damals stellten Kritiker jedoch eindeutig rassistische Tendenzen und eine große Bereitschaft zur Geschichtsrevision fest.

Die Schwarzen wurden entweder als dumm und einfältig oder böse dargestellt. Die weißen Südstaatler waren durchweg edler Gesinnung und kämpften für eine gerechte Sache, die Erhaltung der Sklaverei. Sie wurden als Opfer der Nordstaatler und des Krieges dargestellt.

Auch wenn die Zeit der Reconstruction längst vorbei war und die sich die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in den Südstaaten wieder stabilisiert hatten, bot der Film Birth of a Nation eine gute Gelegenheit, alte Wunden zu lecken und sich selbst darin zu bestätigen, eigentlich kein Kriegsverlierer, sondern Opfer einer neuen, ungerechten Gesellschaftsordnung geworden zu sein.

1920er-Jahre: starker politischer und gesellschaftlicher Einfluss

Dieser epische Film führte zur Neugründung des Ku-Klux-Klans. Die Gräueltaten des letzten Jahrhunderts waren vergessen und die neuen Mitglieder fühlten sich nun in ihrer edlen, ritterlichen und scheinbar gerechten Gesinnung bestätigt.

Jetzt war jedoch nicht nur die schwarze Bevölkerung ein Ziel, sondern auch Neueinwanderer, Juden, Katholiken, Gewerkschafter und Intellektuelle, kurz gesagt, alle Menschen, die nicht in das Weltbild der Ku-Klux-Klan-Anhänger passten.

Der Klan entwickelte sich jetzt von einer paramilitärischen zu einer nationalen Vereinigung, die im Gegensatz zu den Anfängen im vorangegangenen Jahrhundert einen nicht zu unterschätzenden politischen Einfluss ausübte. Selbst die protestantische Staatskirche machte mit dem Klan gemeinsame Sache.

Die Mitgliedschaft wurde nun auch zu einer starken Glaubenssache, die durchaus auf gesellschaftliche Akzeptanz stieß. Politiker, Unternehmer, Privatleute und Kirchenanhänger waren Mitglied im Ku-Klux-Klan. Sogar einige Präsidenten gerieten in den Verdacht, den Klan zu unterstützen.

Parade des Ku-Klux-Klans 1928 in Washington, D.C.
Parade des Ku-Klux-Klans 1928 in Washington, D.C. | Copyright: Wikimedia Commons [Public Domain]
Die Ausgrenzung der schwarzen Bevölkerung und damit die Rassentrennung wurde jetzt genauso akzeptiert, wie siebzig Jahre zuvor die Sklavenhaltung. Allerdings gerieten die Klanaktivitäten auch jetzt wieder außer Kontrolle, denn Mord, Terror, Brandanschläge, Körperverletzung und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung.

So manche Stadt sah sich sogar gezwungen, das Kriegsrecht zu verhängen. Immer häufiger wurde von den Verbrechen in den Medien berichtet und Politiker, die im Klan aktiv waren und/oder die Bestechungsgelder angenommen hatten, mussten von ihren Ämtern zurücktreten.

Allmählich wurde die breite Öffentlichkeit gewahr, dass der Ku-Klux-Klan nicht eine so ehrenwerte Gesellschaft war, als die er sich allgemein darstellte. Die Mitgliederzahlen sanken deutlich und Ende der 1920er-Jahre waren überwiegend nur noch fanatische und unverbesserliche Anhänger in der Vereinigung aktiv.

1960er-Jahre: Eine letzte Wiederbelebung mit Erstarken der Bürgerrechtsbewegung

Erst mit dem Aufkommen der Bürgerrechtsbewegung Anfang der 1960-Jahre wurde dem Klan in den Südstaaten eine bedeutende Wiederbelegung zuteil. Der Druck auf die schwarze Bevölkerung, nicht am politischen Leben teilzunehmen, wuchs, ebenso der Einfluss auf zahlreiche Politiker. Wieder machte der Ku-Klux-Klan durch verschiedene Gewaltausschreitungen auf sich aufmerksam. Immer mehr Mitglieder wurden angeklagt.

Anfang der 1970er-Jahre war die schwarze Bürgerrechtsbewegung so erfolgreich, dass sich die Rassentrennung nicht mehr durchsetzen ließ, auch wenn eine gesellschaftliche Gleichberechtigung nach wie vor weit entfernt war. Daher verlor der Ku-Klux-Klan weiterhin an Bedeutung, auch wenn er bis heute immer mal wieder durch verschiedene Aktionen in Erscheinung getreten ist. Die Mitgliederzahl wird landesweit auf 5.000 geschätzt. Nach wie vor sehen sich die Mitglieder als verfassungstreue Patrioten.

Der Ku-Klux-Klan in Deutschland

Der deutsche Ableger des KKK existierte in den 1920er-Jahren unter dem Namen Ritter zum feurigen Kreuz. Hier hatte diese Vereinigung jedoch nie so einen großen Einfluss wie in den USA. Diese Tatsache ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Deutschland zu dieser Zeit kein Einwanderungsland war und damit einfach nicht genügend Zielgruppen vorhanden waren, gegen die sich die Aktivitäten des Klans hätten richten können. 1930 wurde der deutsche Ableger mit 350 Mitgliedern aufgelöst.

Brennendes Kreuz als markantes Symbol des KKK
Brennendes Kreuz als markantes Symbol des KKK | Copyright: Confederate till Death at English Wikipedia [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Wer steckt hinter dem deutschen Ku-Klux-Klan?

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden erneut einzelne regionale Gruppen, die Kontakt zu rechtsextremistischen Gruppierungen unterhielten. Bis zum heutigen Tage ist der KKK in Deutschland immer mal wieder in die Schlagzeilen geraten, insbesondere in Verbindung mit Politikern, Polizisten, Neonazis und V-Männern des Verfassungsschutzes.

Einer der bekanntesten Vertreter war der V-Mann Carsten Seczepanski in den 1990er-Jahren. Die ganz großen Aufreger blieben jedoch aus.

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