Wer war John Quincy Adams?
Ein Diplomat der alten Schule und ein Freund der Sklaven
Womöglich sind es seine Zitate, die diesen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika unsterblich machten. Als John Quincy Adams ahnte, dass er schon bald von dieser Welt abtreten werde, ließ er den Menschen seines Landes wissen: „Ihr werdet niemals erfahren, wieviel es meine Generation gekostet hat, eure Freiheit zu beschützen. Und ich hoffe, ihr werdet diese Freiheit nutzen.“
Zweifellos war dieser Mann nicht nur seiner Zeit voraus sondern auch gesegnet mit einer ausgeprägten Intelligenz. In der Geschichte der USA bekleidete er das höchste Staatsamt zwischen 1825 und 1829 und trat in die Fußstapfen seines Vaters John, der als einer der sogenannten „Gründerväter“ nach George Washington von 1797 bis 1801 amtierte. Und eines hatte John Quincy Adams mit seinem Vater gemein – er war ein bekennender Unitarier.
Steckbrief: John Quincy Adams
- Name: John Quincy Adams
- Geburt: 11. Juli 1767 in Braintree (Quincy), Norfolk County, Province of Massachusetts Bay
- Amtszeit als Präsident: 4. März 1825 – 4. März 1829
- Ehefrau: Louisa Adams
- Kinder: George Washington Adams, John Adams II, Charles Francis Adams, Sr., Louisa Catherine Adams
- Tod: 23. Februar 1848, Washington, D.C., Vereinigte Staaten
Kindheit und Jugend
Als Achtjähriger Augenzeuge einer historischen Schlacht
John Quincy Adams Leben bewegte sich in vorprogrammierten Bahnen, und er war ein Mensch, der sich der Treue zu seinen Prinzipien stets verpflichtet fühlte. „Wenn deine Taten andere dazu inspirieren, mehr zu träumen, mehr zu lernen und mehr zu werden, dann bist du ein Anführer“. Das war einer seiner Leitsätze, und er hätte von seinem Vater stammen können. Das häufig ungezügelte Temperament war ihm offenbar in die Wiege gelegt worden und in den Jahren seiner Präsidentschaft vertrat er – ohne Wenn und Aber – die Ansichten seines Vaters. John Quincy Adams wurde im Juli 1767 in Braintree, einer Kleinstadt im Norfolk County im Bundesstaat Massachusetts geboren. Als Achtjähriger kletterte er auf einen Hügel hinter der Farm seiner Familie und beobachtete von dort den Verlauf der historischen Schlacht von Bunker Hill. Diese endete im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zwar mit einem Erfolg der Briten gegen amerikanische Milizen, doch der Sieger musste starke Verluste erleiden.
Als sprachbegabter junger Mann Übersetzer und Sekretär
Vier Jahre nach dieser Schlacht, bei der die Amerikaner mit ihren Durchhalte-Parolen den Briten einen Pyrrhussieg ermöglichten aber ihren Unabhängigkeitswillen manifestierten, begleitete John Quincy Adams seinen Vater auf eine Reise nach Europa. Das verdankte er seiner offensichtlichen Sprachbegabung. Schon in sehr jungen Jahren konnte sich John Quincy Adams mehr oder minder fließend in französisch, deutsch und holländisch verständigen. Außerdem hatte er sich mehr als nur ein paar Wortfetzen der griechischen und lateinischen Sprache angeeignet. Im jugendlichen Alter verdingte er sich bei diesen Reisen als Übersetzer und Sekretär der amerikanischen Gesandten in der Alten Welt. Die diplomatischen Missionen führten ihn unter anderem in das Königreich Frankreich und in die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen.
Das Adams-Tagebuch als Fundgrube für die Historiker
Eines Tages wurde dem jungen Adams ein gewisser Francis Dana vorgestellt, der schon während der Amtszeit seines Vaters als Mitglied des Kontinentalkongresses nach England abkommandiert wurde, um dort die Differenzen zwischen dem Königreich und den amerikanischen Kolonien beizulegen. Im Juli 1781 begleitete John Quincy Adams nun diesen Francis Dana nach St. Petersburg und damit zum Hof von Katharina der Großen. Sein Vater schickte ihn mit der Aufforderung nach Europa, sein Sohn solle ein Tagebuch führen. Das wurde für John Quincy Adams dann zur Routine. Dass diese Eintragungen später für Historiker von großem Wert sein würden, konnte er natürlich nicht ahnen. Die Tagebücher des späteren Präsidenten sind bis heute wichtig, um die amerikanische Geschichte in den Jahren vor dem Sessionskrieg zu verstehen und einzuordnen.
Ausbildung und Studium
Nach der Hochzeit mit der Jugendliebe als Diplomat nach Berlin
Nach seinem Aufenthalt in Europa schloss Adams sein Studium der Rechtswissenschaft, das er an der holländischen Universität Leiden begonnen hatte, im Jahr 1787 an der renommierten Harvard University in Cambridge ab. Anschließend praktizierte er als Rechtsanwalt in Boston. Doch die Politik hatte den sprachbegabten und vielseitig interessierten jungen Mann aus Massachusetts nicht vergessen. Und so folgte er 1794 der Berufung, als Gesandter Amerikas in die Niederlande zu wechseln. Seine diplomatische Laufbahn setzte er später in Portugal und Preußen fort. In dieser Zeit heiratete John Quincy Adams seine Jugendliebe Louisa Catherine Johnson, die er etliche Jahre vorher in London kennengelernt hatte. Sie war die Tochter einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters, der aus Maryland stammte und seinem Land als Konsul diente. Louisa Catherine begleitete ihren Mann nach Berlin und machte am preußischen Hof mit ihrer Anmut und ihrem Stil auf sich aufmerksam.
Eine liebenswürdige Gastgeberin, die unter Migräne-Attacken litt
Viele Jahre später sollte Louisa Catherine Adams die erste First Lady der Vereinigten Staaten sein, die nicht in Übersee geboren wurde. Erst im Jahr 1801 betrat sie erstmals den Boden der Heimat ihres Vaters. Das junge Paar lebte abwechselnd in Quincy/Massachusetts und in Boston. Richtig wohl fühlten sie sich aber erst, als sie sich in Washington DC niederließen. Louisa Catherine machte sich als liebenswürdige Gastgeberin in der Hauptstadt einen Namen. Und dies, obwohl sie ständig unter Migräne-Attacken litt und zuweilen ohnmächtig wurde. Sie spielte Harfe und befasste sich mit französischer, englischer und griechischer Literatur. Da sie häufig mit ihrem Mann, dem Diplomaten, unterwegs war, galt sie als eine der weitgereisten Frauen ihrer Zeit.
Eine Familie, die unter dem Tod ihrer Kinder litt
Ursprünglich waren die Eltern des John Quincy Adams nicht sonderlich erfreut, als ihr Sohn ihnen seine zukünftige Frau vorstellte. Sie sahen in ihr eine Gefährdung der politischen Ziele des jungen Diplomaten. Im Laufe der Jahre stellten sich immer wieder Spannungen zwischen den Eheleuten ein, und die Verbindung litt zudem unter Schicksalsschlägen. Zwei Söhne starben im Erwachsenenalter und eine Tochter als Säugling. Zudem hatte sich der älteste Sohn, George Washington Adams, den Ruf erworben, ein Spieler und Alkoholiker zu sein. Er starb den Tod durch Ertrinken – die Umstände seines Ablebens wurden nie geklärt. Größere Ehre bereitete der dritte Sohn, Charles Francis Adams, der Familie. Der trat in die politischen Fußstapfen seines Vaters und seines Großvaters, wurde ins Repräsentantenhaus gewählt und versah während des Amerikanischen Bürgerkrieges seinen Dienst als amerikanischer Minister in England.
Nach dem Tod der Tochter die Bitte um Abberufung aus Russland
Während der Zeit in Europa mit Stationen in Gent und London sowie eines längeren Aufenthalts in Russland tobte der Napoleonische Krieg. Adams Frau litt unter den kalten und dunklen Tagen im Osten Europas und auch darüber, dass sich ihr Mann von seinem Gehalt als Diplomat mit einem bescheidenen Lebensstil begnügen musste. Lichtblicke dieser Jahre waren offenbar die Feste, zu denen Zar Alexander I. die Diplomaten einlud. Nach dem Tod seiner in Russland geborenen Tochter bat John Quincy Adams im Jahr 1814 den amerikanischen Präsidenten James Madison, ihn aus Russland abzuberufen. Doch aus Amerika kam die Kunde, Adams solle sich nach Gent begeben und an einem Friedensvertrag arbeiten, mit dem der amerikanisch-englische Seekrieg beendet werden sollte. Daraufhin folgte für Louisa Catherine die abenteuerlichste Reise ihres Lebens. Gemeinsam mit ihrem Sohn Charles und ihrer Schwester Kitty fuhr sie in einer Kutsche und unter großen Entbehrungen mitten im Winter in vierzig Tagen von Russland nach Frankreich.
Politischer Aufstieg
Das Ziel eines Langzeit-Außenministers: Amerika bis zum Pazifik
Zurück in den Vereinigten Staaten bereitete sich Adams auf sein Fernziel vor – die Kandidatur zur Präsidentschaft. Seine Frau war davon überzeugt, dass ihr Mann klug und stark genug für das höchste Amt sei. Mit 35 Jahren war dieser bereits in den Senat von Massachusetts gewählt worden und seit 1818 war er Mitglied der American Philosophical Society. Adams war überzeugter Föderalist und galt nach seiner Zeit in Russland als ein Diplomat der alten Schule. Im Jahr 1817 versah er während der Präsidentschaft von James Monroe die Position des amerikanischen Außenministers – und blieb dies erstaunliche acht Jahre lang. In dieser Zeit zeichnete er für den sogenannten „Adams-Onis-Vertrag“ verantwortlich, der 1819 die Grenzen der Vereinigten Staaten mit dem Vizekönigreich Neuspanien regelten. Dies war für Adams ein großer Erfolg, denn von nun an breitete sich das Territorium seines Landes weit über den Mississippi hinaus gen Westen. Es war ein Ziel seiner Amtszeit, die Vereinigten Staaten bis zum Pazifik zu öffnen.
Drei politische Schwergewichte als Konkurrenten seiner Partei
In den Jahren als Außenminister galt Adams‘ Handeln aber vor allem seinem lang gehegten Traum, die Präsidentschaftswahl des Jahres 1824 für sich zu entscheiden. Dabei kam ihm der Entschluss von James Monroe entgegen, auf eine dritte Amtszeit zu verzichten. Allerdings baute sich für ihn in seiner Demokratisch-Republikanischen Partei ein großes Hindernis auf, denn John Quincy Adams traf dort auf nicht weniger als drei politische Schwergewichte. Da war vor allem Andrew Jackson, der zu den Gründern der Partei gehörte und dem die Amerikaner nach diversen Feldzügen gegen die aufständischen Indianer vertrauten. Außerdem bewarb sich William H. Crawford, ein anerkannter Richter, um das Amt. Er brachte seine Kenntnisse als Kriegs- und Finanzminister mit, hatte jedoch 1823 einen schweren Schlaganfall erlitten. Dritter Bewerber war Henry Clay, der sich als Mitglied des „Großen Triumvirats“ verstand und den legendären „Missouri-Kompromiss“ ausgehandelt hatte. Die Mitglieder der Partei sahen im Dezember 1824 also einer Kampfabstimmung entgegen.
Der Verlierer der Wahl bezichtigte die Sieger der „Korruption“
Als die Auszählung des Konvents beendet war, hatte John Quincy Adams zunächst das Nachsehen, denn auf Jackson fielen 41 Prozent der Delegierten-Stimmen. Für Adams votierten 31 Prozent. Da aber Jackson die erforderliche Stimmenmehrheit im „Popular Vote“ nicht erreicht hatte, kam es im Repräsentantenhaus zu einer Stichwahl zwischen Jackson, Adams und Crawford. Dabei erlangte Adams mit 87 Stimmen den Sieg und stand als sechster Präsident der Geschichte der Vereinigten Staaten fest. Nach der Wahl kam es zu einem heftigen Disput. Weil Adams seinen früheren Konkurrenten Henry Clay zum Außenminister berief, sprach Andrew Jackson von einem „korrupten Handeln“. Diese Auseinandersetzung führte später zur Auflösung der Partei der Republikaner. Die Befürworter eines Sektionalismus und eines Fraktionismus standen sich fortan unversöhnlich gegenüber. Die Zeit des Ein-Parteien-Status in den Vereinigten Staaten näherte sich allmählich ihrem Ende. Auch wenn bis zum endgültigen Bruch zwischen Republikanern und Demokraten noch viele Jahre ins Land gehen sollten.
Präsidentschaft (1825 – 1829)
Spaziergänge in Washington und ein kühles Bad im Potomac River
Für John Quincy Adams war es beschlossene Sache, dass er im Kongress der Amerikaner während seiner Amtszeit als Präsident auf erbitterte Gegner treffen werde. Die Fehde mit dem einflussreichen Andrew Jackson verfolgte ihn nahezu auf Schritt und Tritt. Die sogenannten „Jacksonianer“ verstanden von nun an ihre politische Rolle als Oppositionelle. Er war in der Geschichte Amerikas der erste und einzige Präsident, der nicht durch das Electoral College sondern durch das Repräsentantenhaus gewählt wurde. Adams stürzte sich mit großem Ehrgeiz in seine neue Aufgabe, stand tagtäglich zwischen vier und sechs Uhr in der Frühe auf und galt als emsiger Arbeiter. Wenn er nicht seinen Dienst als Präsident der Vereinigten Staaten versah, sah man ihn bereits vor dem Frühstück in den Straßen Washingtons spazieren gehen oder bei einem kühlen Bad im Potomac River. Doch Adams war realistisch genug, um zu wissen, dass er kein Mann des Volkes war. Manche Zeitzeugen sahen in ihm sogar einen „düsteren Menschenfeind“ oder auch einen „unsozialen Wilden“.
Ein entschiedener Verfechter der Trennung von Staat und Kirche
Im Übrigen sorgte John Quincy Adams bei seiner Amtseinführung am 4. März 1825 für ein Novum. Er war der einzige Präsident, der den Eid nicht ablegte und dabei die Hand auf die Bibel legte sondern er schwor auf die Verfassung der Vereinigten Staaten. Der Grund: Er war ein entschiedener Verfechter für die Trennung von Staat und Kirche. Außenpolitisch stand seine Präsidentschaft unter dem problematischen Verhältnis zwischen dem Vereinigten Königreich und Amerika. Nach dem Britisch-Amerikanischen Krieg gab es immer wieder Zwist, obwohl der Londoner Vertrag von 1818 einen direkten Handel zwischen den einstigen Gegnern ermöglichte. Als die Engländer 1827 den amerikanischen Schiffen die Nutzung der Häfen in der Karibik verwehrten, sperrte Adams die amerikanischen Häfen für britische Schiffe. Innenpolitisch flammte aber auch die gegenseitige Abneigung zwischen Jackson und Adams immer wieder auf. Als Jackson einen Ehrentitel der Harvard Universität erhielt, blieb Adams der Zeremonie seiner einstigen Alma Mater demonstrativ fern.
Der Intimfeind Andrew Jackson drehte im Jahr 1928 den Spieß um
Im Jahr 1828 erhoffte sich John Quincy Adams die Wiederwahl, doch seine Kampagne stand unter einem schlechten Stern. Auch deshalb, weil dabei durch eine Änderung des Wahlrechts sehr viel mehr Bürger der diversen Bundesstaaten an der Wahl teilnehmen konnten. Ausgeschlossen waren allerdings weiterhin die amerikanischen Frauen sowie die freigelassenen Sklaven. Und diesmal triumphierte Andrew Jackson über Adams und drehte damit den Spieß um. Der Wahlsieg fiel mit 178 zu 83 Wahlmänner-Stimmen sehr deutlich für den erbitterten Feind des gescheiterten Präsidenten aus. Somit teilte Adams das Schicksal seines Vaters John, der im Jahr 1800 ebenfalls beim Versuch einer Wiederwahl nicht die Stimmen-Mehrheit erhalten hatte. Zu den Errungenschaften der Amtszeit von John Quincy Adams zählten die Pläne für den Eriekanal und den Illinois Waterway sowie für verschiedene Eisenbahnprojekte. Diese Aufgaben hatte er dem Kongress vorgeschlagen und schließlich durchgesetzt. Aber einige außerpolitischen Initiativen blieben auf der Strecke. Doch er war auch der erste amerikanische Präsident der einer Frau, der Schriftstellerin Anne Royall, ein Interview gab.
Nach der Präsidentschaft
Rückzug in die Heimat Massachusetts nach der erfolglosen Kampagne
Nach dem Ende seiner Präsidentschaft war John Quincy Adams ursprünglich davon überzeugt, dass er für den Rest seines Lebens nichts Besonderes erwarten durfte. Er kehrte nach seiner erfolglosen Kampagne zurück in seine Heimat Massachusetts, genoss die zahlreichen Bücher in seiner Bibliothek und machte sich auf der Farm nützlich. Zunächst beabsichtigte er, seinen Ruhestand ausleben zu wollen. Er war nun 61 Jahre alt und hegte vor allem den Wunsch, sich von den Anfeindungen seiner politischen Gegner zu erholen. Unter anderem hatte der Jackson-Clan Adams beschuldigt, während seiner Zeit in Russland dem Zaren Prostituierte beschafft zu haben. Adams‘ Frau Louisa Catharine hatte ebenfalls unter dem erbitterten Streit der Präsidentschafts-Rivalen gelitten, als sie 1925 ins Weiße Haus zog. Den verbalen Differenzen zum Trotz veranstaltete die First Lady der Amerikaner ihre wöchentlichen „Salons“ und lud zu öffentlichen Empfängen ein.
Eine der politisch aktivsten Post-Präsidentschaften der Geschichte
Louisia Catharine Adams hoffte auf einen dauerhaften Rückzug in die Idylle von Massachusetts, doch der Ex-Präsident war offenbar noch immer von politischen Ambitionen beseelt. Bereits im März 1829 betrat John Quincy Adams wieder die politische Bühne. Nachdem er bei den Kongresswahlen im Distrikt Plymouth ein Mandat gewann, zog er als Vertreter der Nationalrepublikaner ins Repräsentantenhaus ein. Dieser einflussreichen amerikanischen Einrichtung gehörte er bis zu seinem Tod an und war dort Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und eines Gremiums, der sich mit der Indianerfrage beschäftigte. Eine Hoffnung musste Adams allerdings begraben: Im Jahr 1834 scheiterte er bei seinem Versuch, zum Gouverneur von Massachusetts gewählt zu werden. Dennoch war dies alles eine der politisch aktivsten Post-Präsidentschaften der amerikanischen Geschichte.
Ehrungen und Nachleben
Rechtsbeistand der Sklaven nach der Meuterei auf der „La Amistad“
Für seine langjährige Mitgliedschaft im Repräsentantenhaus erhielt Adams in den Vereinigten Staaten mehr Anerkennung als für seine Verdienste während seiner Präsidentschaft. In der amerikanischen Öffentlichkeit erwarb er sich den Spitznamen „Old Man Eloquent“. Berühmt und gehört wurden seine Reden gegen die Sklaverei. Adams zählte zu jenen, die sich acht Jahre lang gegen den Fortbestand der sogenannten „Gag Regel“ aussprachen. Darunter verstand man im Repräsentantenhaus das Verbot, Debatten über die Sklaverei zu führen. Seine Sympathien für die Sklaven Amerikas nahmen den Anfang, als Adams im Jahr 1841 in den Prozessen die Sklaven des spanischen Schiffes „La Amistad“ vertrat. Diesen war es gelungen, in einer Meuterei gegen ihre Unterdrücker aufzubegehren und in den Vereinigten Staaten vor Anker zu gehen. Vor dem Supreme Court erreichte es der Ex-Präsident, dass diese Sklaven nicht an Spanien ausgeliefert wurden und als freie Menschen in ihre Heimatländer zurückkehren durften. Auch stellte sich Adams gegen den mexikanisch-amerikanischen Krieg. In ihm erblickte er die Ausweitung der Sklaverei.
Sohn und Enkel kandidierten für den Posten des US-Vizepräsidenten
Im Jahr 1847 konnte John Quincy Adams mit seiner Frau Luisa Catherine auf eine fünfzigjährige Ehe zurückblicken. Ein Jahr später brach Adams nach einem zweiten Schlaganfall in seinem Haus in Quincy bei Boston zusammen und starb zwei Tage später – am 23. Februar 1848 im Alter von achtzig Jahren. Er wurde, wie sein Vater, in der First Parish Church in Quincy beigesetzt. 1852 starb auch seine Frau. Adams Sohn Charles Francis Senior und sein Enkel Charles Francis Junior entschieden sich für politische Aufgaben und kandidierten jeweils für den Posten des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten. Das Geburts- und Wohnhaus der Präsidenten-Familie an der Quincy Bay ist heute ein Teil des Adams National Historical Parks. Hier lebten einst fünf Generationen dieser politisch so einflussreichen Familie, die ihre Spuren in der amerikanischen Geschichte hinterließ. Nach dem sechsten Präsidenten der Vereinigten Staaten wurde 1990 ein Asteroid benannt. Außerdem trägt der Adams-Gletscher in der Antarktis seinen Namen.
Häufige Fragen und Antworten
Wann wurde John Quincy Adams geboren?
Am 11. Juli 1767 in Braintree, dem heutigen Quincy.
Wann ist John Quincy Adams gestorben?
Am 23. Februar 1848 im Alter von achtzig Jahren.
Wer war der Vater von John Quincy Adams?
Sein Vater John Adams war der zweite Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten.