Wer war Dwight D. Eisenhower?
Ein freundliches Lächeln im Zeichen des Kalten Krieges
Er war ein brillanter Stratege und hatte dies etliche Jahre vor seiner Präsidentschaft bereits bewiesen, als in Europa der Zweite Weltkrieg tobte. Dwight D. Eisenhower wurde zum Chefdirigenten der Invasion in der Normandie, die zum Wendepunkt des Krieges wurde und die Befreiung Europas vom Regime der Nationalsozialisten einleitete.
„Ike“ – diese drei Buchstaben standen für einen Mann, dessen Optimismus offenbar angeboren war und der erst zum weltweit geachteten Staatsmann wurde, nachdem er seinen Militärdienst quittiert hatte. Als Dwight D. Eisenhower zwischen 1953 und 1961 das höchste Amt bekleidete, das die Vereinigten Staaten von Amerika zu vergeben haben, hieß es, der Kalte Krieg besitze ein freundlich lächelndes Antlitz. Das des USA-Präsidenten.
Steckbrief: Dwight D. Eisenhower
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Name: Dwight David Eisenhower
- Geburtsdatum: 14. Oktober 1890
- Geburtsort: Denison, Texas
- Ehepartnerin: Mamie Eisenhower (verh. 1916–1969)
- Kinder: Doud Dwight Eisenhower (Sohn), John Sheldon Doud Eisenhower (Sohn)
- Eltern: David Jacob Eisenhower, Ida Elizabeth (geborene Stover)
- Geschwister: Arthur B. Eisenhower (Bruder), Edgar N. Eisenhower (Bruder), Roy J. Eisenhower (Bruder), Paul D. Eisenhower (Bruder), Earl D. Eisenhower (Bruder), Milton S. Eisenhower (Bruder)
- Sternzeichen: Waage
- Sterbedatum: 28. März 1969
- Sterbeort: Washington D.C.
Vorfahren des Dwight D. Eisenhower
Einer der Ahnen Eisenhowers folgte einem Quäker nach Amerika
Historikern war es eines Tages gelungen, die Spuren der Familie des amerikanischen Präsidenten zurück zu verfolgen. Und es bestand keinerlei Zweifel daran, dass der Name Eisenhower deutschen Ursprungs ist. Der Stammvater der Eisenhowers war wohl ein Mann namens Hans Peter Eisenhauer, der im frühen 17. Jahrhundert in der Oberrheinischen Tiefebene lebte und in Heddesbach im idyllischen Laxbachtal das Licht der Welt erblickte. Einer seiner Söhne, der Holzhauer Johann Nicolaus Eisenhauer, ließ sich von dem bekannten englischen Quäker William Penn zur Auswanderung nach Pennsylvania überreden, um dort der religiösen Verfolgung der Mennoniten zu entgehen. Am 17. November 1741 betrat Johann Nicolaus Eisenhauer in Bethel, dem heutigen Lebanon County, amerikanischen Boden. Auch die Linie von Dwight D. Eisenhowers Mutter, Ida Elizabeth Stover, lässt sich bis ins 16. Jahrhundert verfolgen. Deren Ahnen lebten ursprünglich in der Schweiz und kamen über Ibersheim bei Worms nach Mount Sidney in Virginia.
Kindheit und Jugend
Eine ärmliche Familie und das feuchte tropische Klima von Kansas
Dwight D. Eisenhowers Kindheit war durch die Armut seiner Eltern geprägt. Dessen Vater David Jacob versuchte sich als selbständiger Gemischtwarenhändler in Hope, einer Kleinstadt im südlichen Dickinson County im Bundesstaat Kansas. Diese Gegend wurde über Jahrtausende von nomadisierenden Indianern bewohnt und litt zumeist unter einem feuchten tropischen Klima. Die Geschäfte des David Jacob Eisenhower gingen eher schlecht als recht, und als das Unternehmen schließlich scheiterte, verarmte die Familie Eisenhower. Später nahm David Jacob einen Job als Aushilfs-Mechaniker bei der Eisenbahn an und arbeitete dann in einer Molkerei. Dwight D. Eisenhower wuchs zunächst mit sechs Brüdern auf: Arthur, Edgar, Roy, Paul, Earl und Milton. Paul verstarb allerdings bereits im zarten Alter von zehn Monaten an Diphtherie.
Das „Dave“ blieb ihm erspart, doch als „Ike“ ging er in die Geschichte ein
Am 14. Oktober 1890 wurde Dwight D. Eisenhower in Denison/Texas geboren. Seine Mutter Ida wollte es nicht, dass ihr Sohn – wie unzählige andere Amerikaner – „Dave“ genannt wurde. Vielmehr entschied sie sich, ihren Drittgeborenen Dwight David zu nennen. So blieb diesem zwar das „Dave“ erspart, doch als „Ike“ sollte er in die Geschichte Amerikas eingehen. Seine Eltern bekannten sich zur Glaubensgemeinschaft der River Brethren. Die sogenannten „Flussbrüder“ verstanden sich als christliche Vereinigung und lebten nach den Grundsätzen der mennonitischen Flüchtlinge aus der Schweiz. Sie verpönten den Krieg sowie den Genuss von Tabak und Alkohol sowie der meisten weltlichen Freuden. Eisenhauers Mutter war sehr religiös und erzog ihre Kinder in diesem Sinne. Später wurde sie eine Zeugin Jehovas.
Kein Streber in der High School und Sympathien für den Wilden Westen
Eisenhower Junior begeisterte sich schon früh für die Jagd und verbrachte zudem viele Stunden beim Angeln an den Ufern der heimischen Gewässer. In der High School hatte er sich den Ruf erworben, ein hervorragender Sportler zu sein. Seiner Leidenschaft für den Fußball wurde allerdings durch eine schwere Knieverletzung ein abruptes Ende beschert. Im Übrigen machte er sich während seiner Schulzeit nicht unbedingt als Streber bei seinen Lehrern beliebt. Vielmehr genoss er die Streiche mit seinen Mitschülern, das Kartenspiel und die Lektüre von Wildwest-Romanen. Letzteres war eine Eigenschaft, die er beibehalten sollte, nachdem er bereits Präsident der Vereinigten Staaten war.
Mamie Geneva Doud – es war wohl Liebe auf den ersten Blick
Im Juli 1915 heiratete er im Doud-Haus in Denver die 19-jährige Mamie Geneva Doud. Deren Familie stammte ursprünglich aus Boone im Bundesstaat Iowa und zog es vor, den Winter im milden Klima von San Antonio in Texas zu verbringen. Für den jungen „Ike“ war die Begegnung mit Mamie gleichbedeutend mit der Liebe auf den ersten Blick. Seinen Eltern schilderte er die Braut so: „Sie ist ein lebhaftes und attraktives Mädchen, frech im Aussehen ihres Gesichts und in ihrer ganzen Haltung“. Der Leutnant wartete nicht lange und besiegelte mit einer Miniatur seines West-Point-Klassenrings die formelle Verlobung. In den Jahren nach ihrer Heirat wechselten die Eisenhowers nahezu dreißig Mal ihren Wohnort. Ihr erster gemeinsamer Sohn, der auf den Namen Doud Dwight getauft wurde, starb im Alter von vier Jahren an Scharlach. 1922 wurde ihr Sohn John in Denver geboren – er diente viele Jahre später als Botschafter in Belgien.
Ausbildung und Studium
Mutter Idas Kommentar: „Wie schade, dass Ike kein Mädchen wurde“
Als Dwight D. Eisenhower an einem Tag im Juni des Jahres 1911 seinen Eltern berichtete, er werde sich um eine Ausbildung bei der US Military Academy in West Point bewerben, war seine Mutter Ida untröstlich. Als bekennende Pazifistin und tiefgläubiges Mitglied der Zeugen Jehovas trat sie eher für eine Verweigerung des Kriegsdienstes ein und hatte für den Berufswunsch ihres Sohnes keinerlei Verständnis. „Wie schade, dass Ike kein Mädchen wurde. Dann hätte man uns diese Schande erspart“, soll sie gesagt haben. Aber die nächsten vier Jahre seines Lebens verbrachte Eisenhower Junior in der Militär-Schmiede vor den Toren von New York. Auch deshalb, weil dort keine Studiengebühren zu entrichten waren. Dabei fiel er nicht unbedingt durch Fleiß auf sondern eher durch seine jugendliche Unbekümmertheit. Dennoch wurde er 1915 zum Second Lieutenant, ein Jahr später zum First Lieutenant und dann sogar zum Captain befördert. Sein Weg in der Infanterie war vorgezeichnet und als Oberstleutnant brachte er es zum Ausbilder einer jungen amerikanischen Panzertruppe.
Militärische Karriere
Vom unbekümmerten Jungsoldaten zum Senkrechtstarter beim Militär
Nach Ende des Ersten Weltkrieges war aus dem unbekümmerten Jung-Soldaten eine Art Senkrechtstarter beim Militär geworden. Bereits im Jahr 1920 wurde Eisenhower zum Major befördert und diente danach als Executive Officer in der Zone des Panamakanals. Die 82 Kilometer lange wichtige Wasserstraße durch Mittelamerika stand bis 1999 unter der Kontrolle der USA. Der nächste wichtige Karriereschritt des späteren amerikanischen Präsidenten vollzog sich ab 1929 im US-Kriegsministerium. In all‘ den Jahren ließ er keine Zweifel an seiner Überzeugung aufkommen, dass er den Krieg abgrundtief verabscheute. Er bezeichnete ihn als „Dummheit der Menschheit“ und bewegte sich dabei offenbar auf einer Argumentations-Linie mit seiner Mutter. Zu seinen wichtigsten Förderern zählte in dieser Zeit General Douglas MacArthur, der ebenfalls an der Akademie in West Point seinen militärischen Schliff erhielt und dem Eisenhower loyal diente.
Eine stürmische Zeit an der Seite des Generals Douglas MacArthur
Die Zeit mit General MacArthur war für Eisenhower eine stürmische, denn sein Vorgesetzter wurde die Aufgabe übertragen, im neuen Commonwealth der Philippinen unter der Vorherrschaft der USA eine unabhängige Verteidigungsarmee des asiatischen Landes aufzubauen. Einer der wichtigsten Mitarbeiter des Militärberaters der Philippinen war Dwight D. Eisenhower. Doch der machte später keinen Hehl daraus, dass er mit MacArthur nur in Ausnahmefällen einer Meinung war. Beide Männer trennten auf den Philippinen recht unterschiedliche Stile, während zu Hause in den Vereinigten Staaten die Folgen der Weltwirtschaftskrise das öffentliche Leben erlahmen ließen. Nach dem Ende der Operation im fernen Pazifik wurde Eisenhower Stabschef der 3. US-Armee in Texas.
Die Beförderung zum Brigadegeneral und der Angriff auf Pearl Harbor
Die Welt stand vor dem Abgrund als Europa im Herbst des Jahres 1939 durch den Dritten Weltkrieg erschüttert wurde. Dwight D. Eisenhower war sich seiner Rolle bewusst und war einer der wichtigsten Strategen bei dem Feldmanövern der Dritten Armee in Louisiana. Intensiv verfolgte er die Entwicklung in Europa. Bereits im ausklingenden Ersten Weltkrieg hatte Eisenhower auf einen Einsatzbefehl nach Frankreich gewartet, doch dann wurden in einem Eisenbahn-Salonwagen auf einer Waldlichtung bei Rethondes in Nordfrankreich die Urkunden zum Waffenstillstand unterzeichnet. Aber nun donnerten in der Alten Welt noch einmal die Kanonen, und Nazi-Deutschland überzog Europa mit einem verheerenden Krieg. Eisenhower zeigte derweil sein planerisches Talent bei den Trainingseinheiten von mehr als 400.000 Soldaten. Danach wurde er zum Brigadegeneral befördert und er war entsetzt, als wenige Tage darauf japanische Flugzeuge ihren Angriff auf Pearl Harbor starteten.
Hohe Verluste unter amerikanischen Soldaten bei der „Operation Torch“
Im Dezember 1941 wurde Dwight D. Eisenhower nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg in den Generalstab in Washington berufen. Er fungierte nunmehr als Chef der Abteilung für strategische Planungen und schon bald als Generalmajor. Bei seinen Entscheidungen beeindruckte er durch die Klarheit seiner Worte und durch seine ausgeprägten militärischen Kenntnisse. Im November 1942 war Eisenhower dann der Oberbefehlshaber der alliierten Truppen bei der sogenannten „Operation Torch“ im Norden Afrikas. Unter diesem Decknamen planten die Truppen aus den USA und aus England, die marokkanischen und algerischen Häfen einzunehmen. Die Landungs-Operation unter der Leitung Eisenhowers erfolgte in enger Absprache mit dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt und dem britischen Premierminister Churchill. Eisenhower wurde bald drauf, während des Tunesien-Feldzuges, zum Vier-Sterne-General befördert. Die „Operation Torch“ führte allerdings zu hohen Verlusten unter den amerikanischen Soldaten.
Die vier Worte am 6. Juni 1944: „Okay – lass‘ uns gehen. . .“
Als sich im Zweiten Weltkrieg eine Wende abzeichnete, weil die Armeen des Hitler-Deutschland im Osten und im Westen auf erbitterte Gegenwehr an den Fronten stießen, planten die Alliierten ihre wichtigste Invasion. Inzwischen hatte es Dwight D. Eisenhower geschafft, vom Oberstleutnant zum Oberbefehlshaber der größten Streitmacht aller Zeiten aufzusteigen. Es gelang ihm, die Verbündeten der Vereinigten Staaten zu einer gemeinsamen Strategie zu bewegen. Es war das Ziel, die Landung in der Normandie und damit die „Operation Overlord“ streng geheim zu halten. Der 6. Juni 1944 ging als „D-Day“ in die Geschichte ein und führte zur Befreiung Frankreichs. „Okay – lass‘ uns gehen“, soll Eisenhower in der letzten Stabsbesprechung gesagt haben. Obwohl die Meteorologen schlechtes Wetter prophezeit hatten, blieb Eisenhower bei seinem Plan und gewann die Bewunderung der alliierten Truppen und seiner Landsleute in den Vereinigten Staaten.
„Ein unbestreitbares Zeugnis für die Unmenschlichkeit der Nazis“
Nach der Überquerung des Rheins marschierten die Amerikaner in Richtung Leipzig und nicht nach Berlin, was den Unwillen der Briten hervorrief. Doch Eisenhower befürchtete ein Ausweichen der Hitler-Truppen nach Süden – und damit zur legendären Alpenfestung. Die aber war von der Führung der Nationalsozialisten inzwischen verlassen worden. Im Anschluss an die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht wurde Eisenhower zum Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone und zum Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Deutschland ernannt. Sein Hauptquartier richtete er in Frankfurt am Main ein – wenige hundert Kilometer von der ursprünglichen Heimat seiner Vorfahren väterlicherseits. Erschüttert hatte er am 12. April 1945 vor den Toren des KZ Buchenwald gestanden, und in die USA gekabelt: „Ich bin niemals im Stande gewesen, die Gefühle zu beschreiben, die mich überkamen, als ich zum ersten Mal ein so unbestreitbares Zeugnis für die Unmenschlichkeit der Nazis vor Augen hatte.“
Lebensmittel für die Menschen und Kritik am Abwurf der Atombomben
Eisenhower forderte die amerikanischen Medien auf, die Gräueltaten der Nationalsozialisten als Beweismittel für die späteren Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse zu dokumentieren. Inzwischen waren einige Millionen deutsche Kriegsgefangene unter anderem in den Wiesen am Rhein zusammengepfercht. Es herrschten dort chaotische Verhältnisse. Um die Bedingungen der notleidenden deutschen Bevölkerung zu mildern, ließ Eisenhower 400.000 Tonnen Lebensmittel und medizinische Ausrüstung verteilen. Als am 6. und 9. August 1945 amerikanische Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, verurteilte Eisenhower dieses Vorgehen: „Ich war aus zwei Gründen dagegen: Erstens waren die Japaner bereit, sich zu ergeben und zweites war es nicht notwendig, sie mit dieser schrecklichen Sache zu treffen. Außerdem hasse ich den Gedanken, dass unser Land das erste sein würde, was solch eine Waffe einsetzt.“
Ein gefeierter Kriegsheld in den Metropolen der USA und Europas
An jenem Frühlingstag des Jahres 1945, als Dwight D. Eisenhower mit seinen Soldaten das KZ Buchenwald erreichte, starb der gesundheitlich stark angeschlagene amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt in seinem Haus in Georgia an den Folgen einer Hirnblutung. Gemäß der Verfassung der Vereinigten Staaten wurde der amtierende Vizepräsident Harry S. Truman als neuer Präsident vereidigt. In der amerikanischen Öffentlichkeit genoss dieser lediglich ein eingeschränktes Vertrauen in einer Zeit, in der sich auch die USA nur mühsam von den Beeinträchtigungen und Verlusten des Zweiten Weltkriegs erholten. Derweil wurde Dwight D. Eisenhower in mehreren Metropolen in Amerika und Europa als Kriegsheld gefeiert. Allerdings musste er sich auch die Kritik gefallen lassen, dass er mit seinen Soldaten in den letzten Tagen des Krieges der Roten Armee die Besetzung Berlins erlaubte. Doch der Oberbefehlshaber der US-Armee verteidigte seine Entscheidung und hielt sie auch fortan für richtig.
Verzicht auf eine Kandidatur und die Kriegserlebnisse in Buchform
Ende des Jahres 1945 verabschiedete sich Dwight D. Eisenhower von seinen Mitarbeitern und Soldaten und kehrte nach Washington DC zurück. Zwei Jahre lang blieb er Stabschef der amerikanischen Armee und bereitete diese auf den zu erwartenden Kalten Krieg und auf die ideologischen Auseinandersetzungen mit der Sowjetunion vor. Präsident Truman wollte ihn zwei Jahre später überreden, sich durch die Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten nominieren zu lassen. Selbst wollte Truman das Amt des Vizepräsidenten übernehmen. Doch Eisenhower lehnte ab und schrieb stattdessen an einem Buch mit seinen Kriegserlebnissen. Er nannte es „Crusade in Europe“ und es zeichnet den langen Weg des Dwight D. Eisenhower vom einfachen Soldaten zum Oberbefehlshaber der größten Armee der Welt nach. Als das Buch auf den Markt kam, wurde Eisenhower zum Präsidenten der Columbia University ernannt. Sein letztes Amt als Militär war bis zum 31. Mai 1952 das des Oberkommandierenden der NATO-Streitkräfte in Europa.
Präsidentschaft (1953 – 1961)
„I like Ike“ – und der “namenlose“ Rivale Adlai E. Stevenson
Von nun an gab es den Soldaten Eisenhower nicht mehr. An seine Stelle trat der Politiker Eisenhower. Mittlerweile hatte sich in der Vereinigten Staaten ein Slogan durchgesetzt. Die Amerikaner skandierten „I like Ike“. Spätestens jetzt bekam Eisenhower einen Spitznamen, der ihn für den Rest seines irdischen Lebens begleiten sollte. Im Jahr 1952 waren es nicht allein die Republikaner, die ihn zu einer Präsidentschafts-Kandidatur aufforderten, sondern auch die Demokraten. Lange zögerte Eisenhower die Entscheidung hinaus, weil er sich den Job eines Politikers nicht zutraute, doch dann änderte er seine Meinung. Seit dem Amtsantritt von Franklin D. Roosevelt hatte es im Jahr 1933 keinen Präsidenten aus den Reihen der Republikaner gegeben – auch das war für „Ike“ ein Grund, sich dem Votum der Wähler zu stellen. Eisenhower trat gegen seinen demokratischen Rivalen Adlai E. Stevenson an und nannte diesen während seiner Kampagne nicht ein einziges Mal beim Namen.
Der Held des Krieges feierte einen Erdrutsch-Sieg bei der Wahl
Eisenhower hatte sich in seinem Wahlkampf nicht auf Stevenson konzentriert, sondern kritisierte vor allem den amtierenden und scheidenden Präsidenten Truman. Den Demokraten hielt er den erfolglosen Koreakrieg vor und die in der Öffentlichkeit immer wieder heftig diskutierten Korruptionsvorwürfe gegen Angestellte des amerikanischen Staates. Eisenhowers Rechnung ging auf, denn bei der Wahl am 4. November 1952 wurde er mit 442 Wahlmänner-Stimmen zum 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Stevenson konnte lediglich 89 Wahlmänner für sich gewinnen. Dass es zu diesem Erdrutsch-Sieg kam, verdankte Eisenhower in erster Linie seiner Popularität als Held des Zweiten Weltkriegs. Außerdem schätzten die Amerikaner seinen Optimismus und sein nie versiegendes Lächeln. Die Republikaner durften sich zudem über die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses freuen.
Ein Gipfeltreffen der Siegermächte und die deutsche Frage
Die Amerikaner waren gespannt, welche Prioritäten „Ike“ als Präsident dieses großen Landes setzen werde. Und schon bald stellte sich heraus, dass der Ex-General aus einer Position der militärischen Stärke argumentierte und bemüht war, die Belastungen des sich in den frühen fünfziger Jahren abzeichnenden Kalten Krieges in Grenzen zu halten. Als aus Russland die Kunde vom Tod Josef Stalins eintraf, erhoffte sich Eisenhower eine Verbesserung der Beziehungen zum Ostblock. Im Juli 1955 kam es – auf Initiative von Eisenhower – in Genf zu einem Gipfeltreffen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs. Zwar wurde dabei auch über die Chancen einer möglichen Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gesprochen, doch die Verhandlungspartner konnten sich nicht zu einer gemeinsamen Strategie durchringen. Für die Sowjetunion vertraten Bulganin, Chruschtschow und Molotow die Zwei-Staaten-Theorie. Eine gesamtdeutsche Wahl lehnten sie ab.
Kein Friedensvertrag – aber ein Waffenstillstandsabkommen in Korea
Erfolgreicher war Dwight D. Eisenhower beim Problem der Beendigung des seit Jahren andauernden Koreakriegs. Unter dem Bombenhagel und durch den Beschuss von Granaten hatten nahezu vier Millionen Menschen ihr Leben verloren. Der neue amerikanische Präsident setzte sich für eine diplomatische Lösung ein. Auch deshalb, weil es auf der koreanischen Halbinsel zu einem Patt der Kräfteverhältnisse gekommen war. Ausgelöst wurde dies durch den Eintritt der Volksrepublik China in den Konflikt. Als die Amerikaner bereits einen verlustreichen Verlauf des Krieges befürchteten, hatte Eisenhower mit seiner Taktik Erfolg. Er holte den indischen Staatschef Nehru mit ins Boot und streute in Asien einige Fehlinformationen. Unter anderem drohte er China mit dem Einsatz von Atomwaffen. Gleichzeitig bot er aber auch einen Waffenstillstand an. Schließlich einigten sich die Konfliktparteien auf ein Abkommen und manifestierten den 38. Breitengrad als Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Die Hoffnungen der Amerikaner auf einen Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten erfüllten sich allerdings für Korea nicht.
Nach der Genesung vom Herzinfarkt eine zweite Amtszeit
Im September 1955 erlitt Dwight D. Eisenhower einen gesundheitlichen Rückschlag. Ein Herzinfarkt, der sich bei einer Reise nach Denver/Colorado einstellte, fesselte ihn sieben Wochen lang an ein Krankenhausbett. Nach seiner Genesung bereitete sich der Präsident auf eine zweite Amtszeit vor. Noch immer waren seine Worte in der amerikanischen Öffentlichkeit präsent, die er bei seiner ersten Amtseinführung gewählt hatte: „Wir sind als Nation dazu aufgerufen, vor der Welt Zeugnis unseres Glaubens daran abzulegen, dass die Zukunft der Freiheit gehört“. Eisenhowers Landsleute erwarteten von ihrem Präsidenten den Erhalt des Friedens, und dass sie ihm vertrauten, zeigte sich am Tag der Wahl. Erneut landete Eisenhower gegen Adlai E. Stevenson einen hohen Sieg. Er vereinte 57 Prozent der Stimmen auf sich.
Der „Sputnik“ verunsicherte Amerika und auch den Präsidenten
Die amerikanische Wirtschaft florierte, doch es machte sich in den Vereinigten Staaten eine gewisse Unruhe breit, als die Sowjets drauf und dran waren, die USA technologisch in den Schatten zu stellen. Denn 1957 schickten die Russen ihren „Sputnik“ ins Weltall. Von Eisenhower ist überliefert, dass er darauf drastische Worte fand. „Chruschtschow ekelt mich an“, soll seine Reaktion auf die amerikanische Niederlage beim Wettlauf im All gewesen sein. Ansonsten änderte „Ike“ keineswegs seinen gewohnten Tagesablauf. Im Kino des Weißen Hauses liefen häufiger Wildwest-Filme, und neben seinem Bett stapelten sich Western-Romane. Eisenhower war nun mal kein Freund des Aktenstudiums. Innenpolitisch machte der Präsident auf sich aufmerksam, als er in der Army jegliche Art der Diskriminierung von Afroamerikanern verbot. Als 1957 in der Kleinstadt Little Rock im Bundesstaat Arkansas ein Gouverneur verhinderte, dass neun dunkelhäutige Kinder zu einer Hochschule für Weiße wechselten, schickte Eisenhower Truppen zu dieser Schule und ließ die Kinder von Soldaten eskortieren.
Der Abschuss eines amerikanischen Spionageflugzeugs über Russland
Am Abend seiner achtjährigen Präsidentschaft überraschte Eisenhower im Januar 1961 mit einer Abschiedsrede. Dabei warnte er vor dem Einfluss der Rüstungslobby auf die Politik. Er war und blieb ein Mann der großen Worte. „Ideologen sind Leute, die glauben, dass die Menschheit besser sei als der Mensch“, hatte er einmal zu Protokoll gegeben. Der Kalte Krieg hatte derweil seinen Höhepunkt erreicht und war neu entflammt, als der Abschuss eines amerikanischen Spionageflugzeugs über Russland die Gemüter nicht nur im Osten erhitzte. Nach seiner Demission vom Präsidentenamt zog sich Eisenhower ins Privatleben zurück und wurde ein begeisterter Golfspieler. Er lebte mit seiner Frau Mamie in Pennsylvania, trat politisch kaum noch in Erscheinung und verfolgte aus der Distanz das Wirken des jungen neuen Präsidenten John F. Kennedy.
Ehrungen und Auszeichnungen
Von einigen Historikern kritisiert und mit Ehrungen überhäuft
Nach seiner Präsidentschaft wurde Eisenhower mit Ehrungen überhäuft. In der National Statuary Hall Collection in Washington D.C. wurde eine Statue enthüllt, sein Relief zierte ab 1971 eine amerikanische Dollar-Münze, der Airport in Wichita/Kansas wurde ebenso nach ihm benannt wie ein US-Flugzeugträger. Noch viele Jahre später sahen viele Amerikaner in ihrem Ex-Präsidenten den beliebtesten Menschen ihrer Nation. Eisenhower nahm die Ehrendoktorwürde vom Grinnell College in Iowa an und erhielt das Großkreuz der Ehrenlegion Frankreichs. Historiker bewerteten seine Leistungen als Präsident aber auch kritisch, weil seine Politik zwar keine direkten militärischen Konfrontationen auslösten aber während seiner Amtszeit keine bilateralen Abkommen zur Friedenssicherung geschlossen wurden. Seine Landsleute sahen in „Ike“ allerdings allein einen stets lächelnden Pensionär.
Eine Trauerfeier in Washington mit Staatsgästen aus aller Welt
Während seines Ruhestandes verfasste Dwight D. Eisenhower zwei Bände seiner Memoiren, doch nachdem er 1965 einen weiteren Herzinfarkt erlitten hatte, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Am 28. März 1969 starb er im Alter von 78 Jahren an Herzversagen. Zur Trauerfeier in der Washington National Cathedral fanden sich zahlreiche Staatsgäste aus vielen Ländern der Welt ein. Am 2. April 1969 wurde Eisenhower in Abilene im Bundesstaat Kansas beigesetzt. In einer kleinen Kapelle auf dem Gelände der Eisenhower Library fand 1979 auch seine Frau Mamie ihre letzte Ruhestätte.
Häufige Fragen und Antworten
Wann starb Dwight D. Eisenhower?
Am 28. März 1969.
Wo wurde Dwight D. Eisenhower ausgebildet?
In der Militär Akademie in West Point bei New York.
Wann war Dwight D. Eisenhower Präsident der USA?
Von 1953 bis 1961.
Was hat Dwight D. Eisenhower mit dem Eisenhower-Prinzip zu tun?
Darunter versteht man das Prinzip, die wichtigsten Aufgaben zuerst zu erledigen und unwichtige Dinge auszusortieren. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass Dwight D. Eisenhower als Namensgeber sie selbst praktiziert oder gelehrt hat.
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