Wer ist Bob Dylan?

Bob Dylan
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Zu den bekanntesten US-amerikanischen Musikern gehört ohne Zweifel Bob Dylan. Als erster Musiker der Welt bekam er den Nobelpreis für Literatur. Er ist einer der einflussreichsten Musiker des vergangenen Jahrhunderts.

Seine Karriere begann Bob Dylan als Folkmusiker. Im Laufe der Zeit wurde seine Musik von vielen Einflüssen geprägt, darunter von Gospel, Country oder Blues. Er spielt verschiedene Instrumente.

Bob Dylan ist bis heute erfolgreich, doch musste er im Laufe seiner Karriere einige herbe Niederlagen einstecken. Er erlitt einen schweren Motorradunfall, zog sich ins Privatleben zurück und durchlebte eine Krise. Er ist wieder zur Musik zurückgekehrt und gibt jährlich mehrere Konzerte.

Steckbrief: Bob Dylan

  • Vollständiger Name: Robert Allen Zimmerman
  • Geburtsdatum: 24. Mai 1941
  • Geburtsort: Duluth, US-Bundesstaat Minnesota
  • Eltern: Abraham Zimmerman (Waschmaschinenhändler) und Beatrice Stone (Hausfrau)
  • Herkunft: Nachfahre türkisch-litauischer und ukrainisch-jüdischer Immigranten, Mittelschicht
  • Schulbildung: Hibbing High School
  • Weitere Bildung: Studium der Kunstwissenschaften an der University Minnesota, ohne Abschluss
  • Musikrichtung: Folk, Country, Blues, Rock
  • Instrumente: Gitarre, Mundharmonika, Klavier, Orgel
  • Ehefrauen: Sara Lownds, geschieden, verheiratet von 1965 bis 1977; Carolyn Dennis, geschieden, verheiratet von 1986 bis 1992
  • Familienstand: geschieden
  • Kinder: Maria Dylan, geboren 1961, Jesse Byron Dylan, geboren 1966, Anna Lee Dylan, geboren 1967, Samuel Isaac Abraham Dylan, geboren 1968, Jacob Luke Dylan, geboren 1969, Desiree Gabrielle Dylan, geboren 1986
  • Höchste Auszeichnung: Nobelpreis für Literatur 2016

Kindheit und Jugend

Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 als Robert Allen Zimmerman geboren. Seine Familie stammt aus dem Mittleren Westen der USA und gehörte zur liberalen jüdischen Mittelschicht. Sein Vater, Abraham Zimmerman, und seine Mutter, Beatrice Stone, waren Nachfahren türkisch-litauischer und ukrainisch-jüdischer Immigranten, die aus Odessa stammten und 1902 sowie 1905 in die USA einwanderten.

Bob Dylans Familie geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten, da sein Vater infolge seiner Erkrankung an Kinderlähmung seine Stelle als leitender Angestellter bei der Standard Oil Company verlor. Der zweite Sohn David Benjamin wurde 1946 geboren.

Nach der Geburt des zweiten Sohnes drohte der Familie die Verarmung, weshalb sie Duluth verließ und 1947 zu den Eltern von Bobs Mutter nach Hibbing im nördlichen Minnesota zog. Bob wurde durch die karge Landschaft in Hibbing geprägt und spricht von halluzinogenen Erfahrungen, die er machte, wenn er aus dem Fenster schaute.

Nachdem der Vater wieder gesund wurde, stieg er in das Elektro- und Haushaltswarengeschäft seiner beiden Brüder ein. Die Familie konnte sich ein Einfamilienhaus in einer ruhigen Gegend leisten.

Bob wurde von seinem Vater beauftragt, die Ware von Kunden zurückzuholen, die ihre Schulden nicht zurückzahlen konnten. Bob erlebte eine normale Kindheit, doch galt er als Außenseiter.

Bob war passionierter Radiohörer und entdeckte schon früh seine Liebe zur Musik. Er wurde von Rythm and Blues sowie als Teenager von Rock’n’Roll geprägt. Die Eltern förderten die Begeisterung ihres Sohnes für Musik. Sie ermöglichten ihm, das Klavierspielen zu erlernen, als er zehn Jahre alt war.

Später wechselte er zu Gitarre und brachte sich selbst das Mundharmonikaspielen bei. Geprägt wurde er von Hank Williams, Howlin‘ Wolf, Muddy Waters, Chuck Berry und Elvis Presley. Bob Dylan interessierte sich nicht nur für Musik, sondern auch für Literatur. Er war schon als Jugendlicher von den Werken von John Steinbeck begeistert.

Als Schüler traf Bob Dylan an der Hibbing High School auf Gleichgesinnte und trat der Gesangsgruppe The Jokers bei. Mit zwei Schulfreunden spielte er in der mit zwei Schulfreunden gegründeten Band The Golden Chords Stücke von bekannten Musikern in der elterlichen Garage nach.

Erste Live-Erfahrungen sammelte Bob bei Talentwettbewerben und Schulfesten. Er schildert einen Konzertbesuch von Buddy Holly ls 17-Jähriger in Duluth als lebensverändernd. Sein Wunsch, ein Rock’n’Roll-Musiker zu werden, manifestierte sich immer stärker.

Wandlung zu Bob Dylan

Joan Baez und Bob Dylan
Joan Baez und Bob Dylan

Bob Dylan schrieb nach dem High-School-Abschluss ins Jahrbuch, dass er die Schule verlassen und Little Richard folgen wolle. Er wollte nicht in das Geschäft seines Vaters eintreten und kellnerte im Sommer 1959 einige Wochen in Fargo im US-Bundesstaat North Dakota. Dort lernte er den Rock’n’Roll-Musiker Bobby Vee kennen und absolvierte einige Auftritte als Pianist.

Er begann ein Studium der Kunstwissenschaften an der University of Minnesota, das er jedoch nicht abschloss. Er besuchte kaum Lehrveranstaltungen und interessierte sich vielmehr für die Folkszene.

Bob Dylan beschäftigte sich während seiner Studentenzeit zunehmend mit Woody Guthrie, einem Bürgerrechtler und Sänger, der in der Great Depression ein Idol der Gewerkschaftsbewegung wurde. Bob Dylan ließ sich von Woody Guthrie inspirieren und verfasste seine eigenen Balladen. Er begann, sich als Bobby Zimmerman dem Folkgesang zu widmen, und trat in lokalen Clubs auf.

Inspiriert von weiteren Künstlern wie Cisco Houston, Leadbelly, Odetta und Pete Seeger verfasste er neue Songs und legte sich den Künstlernamen Bob Dylan zu. Wahrscheinlich ließ er sich zu diesem Künstlernamen von Matt Dillon, einer Figur aus der Fernsehserie Rauchende Colts, inspirieren.

Eine weitere Version könnte die Anlehnung an den walisischen Dichter Dylan Thomas sein, den er verehrte. Seit 1962 ist der Name Bob Dylan offiziell. Seine wahre Herkunft mystifizierte Bob Dylan, da er begann, eine Legende um die eigene Person zu entwickeln.

Folksänger (1961)

Bob Dylan gelangte im Januar 1961 im Alter von 19 Jahren nach New York City, wo er in Greenwich Village, Manhattan, ein Zimmer bezog. In diesem Viertel waren Vertreter der Beat Generation, die Beatniks, aktiv. Sie traten in Coffeehouses auf und konnten sich über gut besuchte Auftritte freuen.

Bob Dylan ließ sich zwar von dieser Musikrichtung beeinflussen, doch sein ursprüngliches Ziel, Folkmusiker zu werden, verlor er nicht aus den Augen. Er besuchte den bettlägerigen Woody Guthrie, der an der Nervenkrankheit Chorea Huntington litt und bettlägerig war, im Hospital.

Zwischen den beiden Musikern entwickelte sich eine Freundschaft. Bob Dylan spielte Guthrie dessen Songs auf der Gitarre vor, da es für Guthrie immer schwieriger wurde, sich zu unterhalten. Seine Eindrücke und Bewunderung verarbeitete Bob Dylan in seiner ersten eigenen Komposition, dem „Song to Woody“. Er schrieb auch das Gedicht „Last Thoughts on Woody Guthrie“.

Bob Dylan konnte sich in New York in der Folkszene etablieren und wurde Stammgast in verschiedenen Clubs, in denen er einige bekannte Folksänger wie Dave Van Ronk, Odetta, Pete Seeger oder die Clancy Brothers kennenlernte.

Seine wahre Herkunft verschleierte Bob Dylan. Er baute sich ein Image als proletarischer Herumtreiber auf. Als Mundharmonikaspieler machte Bob Dylan sogar Schallplattenaufnahmen für Harry Belafonte. In Zeitungen, darunter in der New York Times, las er wohlwollende Kritiken über sich.

Im Oktober 1961 erhielt Bob Dylan von Columbia Records einen Vertrag, der auf fünf Jahre angesetzt war. Er erhielt von den Einnahmen aus Plattenverkäufen fünf Prozent und zusätzlich einen kleinen Vorschuss. Sein erstes Album „Bob Dylan“ spielte er im November 1961 ein. Kommerziell und künstlerisch war dieses Album kaum befriedigend, doch war es ein wichtiger Beitrag zur Bekanntheit von Bob Dylan.

Idol der Protestbewegung (1962-1964)

In seinen Jahren in New York war Suze Rotolo, die Freundin von Bob Dylan, die wichtigste Bezugsperson für ihn. Er hatte sie in Greenwich Village kennengelernt. Sie inspirierte ihn für seine Musik, doch sensibilisierte sie ihn auch für gesellschaftskritische Themen.

Suze Rotolo war Sekretärin der Bürgerrechtsorganisation CORE. Durch sie lernte Bob Dylan viele Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung kennen. Er ließ sich zu Songs wie

  • Don’t Think Twice
  • Boots of Spanish Leather
  • It’s All Right
  • Ballad in Plain D

inspirieren. Romantische Lovesongs erweiterte er um eine bittere Variante.

Albert Grossman betreute Bob Dylan ab Mai 1962 als Manager und war ein weiterer Orientierungspunkt für ihn. Er zog im Hintergrund die Fäden, um Bob Dylan zu Ruhm und Anerkennung zu verhelfen.

Im Laufe der Jahre wurde Bob Dylan für zahlreiche Auftritte zusammen mit Pete Seeger außerhalb von New York engagiert. Bob Dylan ist vielleicht der erste Singer-Songwriter der Welt. Er verband Poesie mit politischem Realismus.

Auch in London kam Bob Dylan 1962 gut an und galt als neuer Hoffnungsträger des Folk. Sein zweites Album „The Freewheelin‘ Bob Dylan“ veröffentlichte er im Mai 1963. Es war ein Meilenstein und trug zu seinem Durchbruch bei. Es enthielt viele sozialkritische Songs, bezogen auf aktuelle politische Ereignisse. Das Album verkaufte sich gut und erntete ausschließlich positive Kritiken.

Seinen Ruf als politischer Folksänger und Songwriter konnte er vor allem mit dem Lied „Blowin‘ in the Wind“ besiegeln. Den militärisch-industriellen Komplex verfluchte er mit dem Song „Masters of War“. Literarisches Talent bewies er mit dem Lied „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“.

Bob Dylan wurde zum Höhepunkt des Newport Folk Festivals am 26. Juli 1963. Er konnte sich als führender Folksänger etablieren. Da er auch mit Joan Baez einige Songs spielte, galten die beiden als King und Queen der Folkmusik.

Seine damalige Freundin Suze Rotolo sprach davon, dass sich Bob Dylan durch seinen Erfolg in einen Egozentriker verwandelte. Sie kritisierte die Persönlichkeitsveränderung des Künstlers mit wachsendem Erfolg. Die Beziehung wurde dadurch belastet.

Joan Baez konnte mit Bob Dylan als Gastsänger schnell größere Hallen füllen. Seine erste große Tournee durch die USA veranstaltete Bob Dylan ab August 1963. Im März 1964 trennten sich Suze Rotolo und Bob Dylan. Nach der Trennung trat er mit Joan Baez öffentlich als Paar auf. Durch die gemeinsamen Auftritte konnte er seinen Bekanntheitsgrad steigern.

Durch den Einfluss von Joan Baez ließ sich Bob Dylan auch politisch mitreißen. Als Martin Luther King bei der Abschlusskundgebung des Civil Rights March nach Washington im August 1963 seine berühmte Rede hielt, trat auch Bob Dylan auf.

Mit seiner LP „The Times They Are a-Changin‘“ bekannte er sich als Gegner der Rassendiskriminierung. Ein Song der Antikriegsbewegung wurde „With God an Our Side“.

Nach dem Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy lieferte Bob Dylan Protestlieder und eine obligatorische Schlachthymne für die Kritiker. Er wurde Sprachrohr und Stimme einer ganzen Generation.

Im Alter von nur 23 Jahren wurde Bob Dylan vom Folkmagazin „Sing Out!“ an die Spitze der Bürgerrechtsbewegung erhoben. Bob Dylan selbst wollte jedoch nicht zu einem Idol werden. Er baute zur Protestszene eine wachsende Distanz auf.

Musikalisch ließ sich Bob Dylan zunehmend von den Beatles inspirieren. Seine neue LP drehte sich um das Thema Beziehungen und enthielt keine klaren Botschaften mehr. Bob Dylan schloss mit dieser LP mit dem Titel „Another Side of Bob Dylan“ mit der Phase der Folkbewegung ab und wandte sich poetischen Liedformen zu.

Rockmusiker (1965 – 1966)

Bob Dylan
Bob Dylan

Bob Dylan ließ ab Mitte der 1960er Jahre seine zuvor fast immer solo gespielte Musik elektrisch verstärken. Er hatte eine eigene Begleitband. Bei den puristischen Freunden der Folkmusik löste er heftige Kritik aus, als er beim Newport Folk Festival 1965 zusammen mit Musikern der Paul Butterfield Blues Band auftrat.

Auf Ablehnung stieß er teilweise auch bei der anschließenden Europatournee unter Begleitung von Musikern unter dem Namen „The Band“. Bei einem Konzert 1966 wurde er als Judas beschimpft, da er vermeintlich die Folkmusik verraten hatte. Bob Dylan wurde mit seiner Band ausgebuht, was ihn dazu veranlasste, richtig laut zu spielen.

Auch als Rockstar konnte Bob Dylan Millionen von Schallplatten verkaufen. Er wurde zum Sprachrohr der politisierenden Gegenkultur, doch litt er unter dem Erfolgsdruck. Einige alte Fans reagierten feindselig, als sich Bob Dylan mehr und mehr der Rockmusik widmete.

Ab Mitte der 1960er Jahre veröffentlichte Bob Dylan drei Alben, mit denen er seinen Wandel zum Rockmusiker vollzog. Die Alben werden heute als Klassiker der Rockmusik gehandelt. Einen großen Erfolg feierte er mit dem Lied „Like a Rolling Stone“.

Sein literarisches Talent bewies Bob Dylan mit seinen Texten, die viele literarische Verweise und Metaphern enthielten. Er spielte auch auf Drogenerfahrungen an. Bob Dylan selbst konsumierte in den frühen 1960er Jahren Heroin.

Bob Dylan heiratete Ende 1965 das Fotomodell Sara Lowndes, doch hielt er die Hochzeit vor der Öffentlichkeit geheim. Sara brachte eine Tochter aus einer früheren Beziehung mit in die Ehe. Im Alter von 24 Jahren wurde Bob Dylan durch die Heirat zum Familienvater. Sein Privatleben schirmte er vor der Öffentlichkeit ab. Bob Dylan trennte sich 1975 von Sara.

Motorradunfall (1966)

Bob Dylan erlitt am 29. Juli 1966 einen schweren Sturz mit seiner Triumph Tiger in der Nähe seines Wohnortes Woodstock auf der Landstraße. Er war schwer, aber nicht unmittelbar lebensbedrohlich verletzt. Er brach sich mehrere Halswirbel und erlitt mehrere leichte Kopfverletzungen.

Gerüchte um den Tod von Bob Dylan ließen nicht lange auf sich warten. Einige Medien berichteten davon, dass er nur noch vor sich hinvegetiere, andere von einem zermahlenen Gehirn oder dass er sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen könne, da er schwer entstellt war. Sogar von einem Anschlagskomplott der CIA auf Bob Dylan war die Rede.

Aufgrund seines Lebensstils und der Folgen des Drogenkonsums verlief die Heilung nur schleppend. Zur vollständigen Rekonvaleszenz zog er sich mehr als ein halbes Jahr nach Woodstock zurück. Er empfing dort nur Allen Ginsberg, D. A. Pennebaker und wenige andere Vertraute.

Der Unfall kostete Bob Dylan fast das Leben. Er war für ihn eine Gelegenheit, aus seinem Star-Dasein zu flüchten und sich radikal von seinem Lebensstil abzuwenden. Durch seinen vollen Terminkalender und seiner außerordentlichen künstlerischen Produktivität litt Bob Dylan an einer mentalen und gesundheitlichen Erschöpfung. Er konnte sein Leben neu überdenken und seine Brücken zur Öffentlichkeit abbrechen.

Rückzug aus der Öffentlichkeit (1966-1973)

Bob Dylan zog sich nach seinem Motorradunfall für fast zwei Jahre aus der Öffentlichkeit zurück, was jedoch seinen Ruhm noch steigern konnte. Es gab kaum Informationen über ihn und seine Arbeit.

In der Künstlerkolonie Woodstock, in der Bob Dylan nun lebte, widmete er sich verstärkt seiner Frau Sara und den Kindern. Er schrieb in seiner Autobiografie, dass er ein einfaches Leben führen und in einem Job von 09:00 bis 17:00 Uhr arbeiten wollte.

In einem Interview sprach er nicht über seine Pläne. Das war Stoff für Spekulationen über seinen endgültigen Rückzug aus der Musik. Im Sommer 1967 wurde sein Plattenvertrag mit Columbia verlängert. Bob Dylan begann wieder zusammen mit The Band zu musizieren. Diese Musik erlangte Kultstatus als Bootleg Series.

Bob Dylan schrieb wieder neue Songs, in denen er auch den Tod von Woody Guthrie verarbeitete. Er brachte im Dezember 1967 sein Album „John Wesley Harding“ heraus.

Bob Dylan trat in den folgenden Jahren nur vereinzelt auf. Er stand erstmals im Januar 1968 wieder auf der Bühne, indem er vier Songs zum Woody-Guthrie-Memorial Concert beisteuerte. Er war 1969 Begleitmusiker von The Band. Beim legendären Woodstock-Festival wollte er nicht auftreten.

Bob Dylan war jedoch Headliner des Isle of Wight Festivals im August 1969. Er unterstützte George Harrison, den früheren Gitarristen der Beatles im August 1971 bei einem Konzert für Bangladesh im Madison Square Garden.

Bob Dylan arbeitete auch zusammen mit dem Country-Musiker Johnny Cash. Die mit ihm veröffentlichte LP wurde der bis dahin größte kommerzielle Erfolg von Bob Dylan.

Sein Doppelalbum Self Portrait, das 1970 erschien, gilt als eine der schlechtesten Platten von Bob Dylan. Er selbst spricht jedoch von einem Befreiungsschlag, denn er wollte die Erwartungshaltung seines Publikums zerstören, die er als bedrückend empfand.

Im Western „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ übernahm Bob Dylan eine kleine Rolle. Er steuerte die Musik zum Film bei, zu der auch „Knockin‘ on Heaven’s Door“ zählt.

Scheidung (1974-1982)

Bob Dylans Ehe mit Sara geriet Mitte der 1970er Jahre in die Krise. Seine spektakuläre Comebacktournee wurde ein großer Erfolg. Entsprechend gut verkaufte sich sei Doppelalbum „Before the Flood“ Anfang 1974. In diesem Album hat er wahrscheinlich seine Trennung von seiner Frau Sara verarbeitet. Einen direkten Zusammenhang hat er selbst jedoch bestritten.

Mit dem Projekt Rolling Thunder Revue 1975/76 startete Bob Dylan zusammen mit anderen Musikern einen musikalischen fahrenden Zirkus. Diese Auftritte zählen zu den besten im Laufe seiner Karriere. Bob Dylan wurde 1977 von Sara geschieden.

Bob Dylan ging 1978 auf Welttournee und trat auch in Nürnberg auf. Er war sehr erfolgreich. Nach seiner Scheidung bekannte er sich zum Christentum.

Anfang der 1980er Jahre erlitt Bob Dylan eine Krise. Er litt damals auch unter einem Alkoholproblem. Er heiratete im Juni 1986 seine frühere Backgroundsängerin Carolyn Dennis, von der er jedoch 1992 wieder geschieden wurde.

Rückkehr (1994 bis heute)

Bei der Neuauflage des legendären Woodstock-Festivals von 1969, Woodstock II im August 1994, trat Bob Dylan wieder auf. Für viele Beobachter war sein Auftritt eine Überraschung.

Bob Dylan nahm im November 1994 ein Live-Album mit seinen größten Hits auf. Dieses Album wurde finanziell erfolgreich. Bob Dylan widmete sich auch der Kunst und brachte einen Bildband mit Zeichnungen heraus, mit denen er vom Alltagsleben entspannen wollte.

Erstmals nach sieben Jahren veröffentlichte Bob Dylan 1997 wieder eigene Songs. Ein Comeback gelang ihm mit seinem Album „Time Out of Mind“. Er erhielt gleich mehrere Grammys für das Album.

Den Oscar für den besten Filmsong und den Golden Globe Award erhielt er 2001 für den Song „Thing Have Changed“, den er für den Film „Die Wonder Boys“ schrieb. Er wurde 2000 mit dem Polar Music Prize, dem inoffiziellen Nobelpreis für Musik, geehrt.

Bob Dylans Texte wurden in dem Buch „Lyrics 1962 – 2001“ veröffentlicht. Die Texte wurden auch in Deutschland als Übersetzung von Gisbert Haefs angeboten. Bob Dylan gab zur Veröffentlichung im Dezember 2004 nach 19 Jahren sein erstes Fernsehinterview.

Im Laufe der Zeit veröffentlichte Bob Dylan noch zahlreiche weitere Alben und gab Konzerte. Er konnte große Erfolge feiern und war auch sozial engagiert, da er beispielsweise Geld für wohltätige Zwecke sammelte oder Mahlzeiten für Obdachlose verteilte.

Mit dem Album Rough and Rowdy Ways konnte Bob Dylan im Juni 2020 auch Platz eins in den deutschen Media Control Charts erreichen.

Never Ending Tour

Der Kritiker Adrian Deevoy prägte 1989 den Begriff „Never Ending Tour“. Diese 1988 begonnene Tour dauert bis heute an. Jährlich spielte Bob Dylan mehr als 100 Konzerte auf der halben Welt. Er soll im Oktober 2007 das 2.000. Konzert dieser Tour veranstaltet haben.

Anders als in den vergangenen Jahren spielt Bob Dylan seit Oktober 2013 immer eine ähnliche Setlist. Am 8. Dezember 2019 gab er sein vorerst letztes Konzert. Er musste bereits geplante Tourneen aufgrund der Corona-Pandemie absagen.

Beeinflussung der Popkultur

Seit den 1960er Jahren hat Bob Dylan die Popkultur entscheidend mitgeprägt. Er lässt sich von zahlreichen Musikrichtungen wie Blues, Gospel, Rock’n’Roll und Country beeinflussen. Mit seinen Texten hat er der modernen Rockmusik sprachliche Komplexität verliehen.

Bob Dylan hat mit seinen Texten die Rockmusik politisch gemacht, indem er sozialkritische Themen aufgriff und individuelle Erfahrungen verarbeitete. Seine Texte werden als Werke von höchstem literarischem Rang gehandelt. Nicht umsonst wurde er vom Nobel Komitee mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt.

Bereits seit 1996 galt Bob Dylan mehrmals als Anwärter für den Literatur-Nobelpreis. Er wurde erstmals in einer Kampagne, die von den Schriftstellern John Bauldie und Allen Ginsberg geleitet wurde, für den Nobelpreis für Literatur nominiert. Literaturprofessor Gordon Ball unterstützte die Kampagne.

Bob Dylan hat keine ausgebildete Singstimme, die dem klassischen Schönheitsideal entspricht. Er polarisiert die Kritiker, von denen einige seine ausdrucksstarke und absichtlich unschöne Art, wie er singt, schätzen, andere sich aber an seiner sozusagen verstellten Stimme stören.

Zahlreiche Musiker, darunter Joan Baez, Jimi Hendrix, Rod Stewart und Joe Cocker, haben Songs von Bob Dylan aufgenommen. Erst die Aufnahmen anderer Musiker machten einige Lieder von Bob Dylan populär.

Bob Dylan hatte einen prägenden Einfluss auf viele Musiker, darunter auf Nick Cave, Jimi Hendrix, Bruce Springsteen oder die Beatles. Auch der deutsche Musiker Wolfgang Niedecken ließ sich von Bob Dylan inspirieren.

Werke

Es ist aufgrund der Vielzahl an Alben und Songs nicht möglich, alle Werke von Bob Dylan zu nennen. Er brachte eine Vielzahl an Studio- und Livealben heraus, darunter auch mehrere Zusammenstellungen mit den größten seiner Hits.

Zu den Werken von Bob Dylan gehören auch Filmmusiken mit bekannten Titeln. Einer der bekanntesten Titel ist „Knockin‘ on Heaven’s Door“. Auch „Blowin‘ in the Wind“ ist eines seiner bekanntesten Werke.

Bob Dylan trat auch kurzzeitig als Schauspieler auf. Er zeichnete auch und brachte einen Bildband mit seinen Zeichnungen heraus.

Ehrungen

Bob Dylan trägt zwei Ehrendoktortitel: Er erhielt seinen ersten 1970 von der Princeton University. Den zweiten bekam er 2004 in Schottland an der University of St Andrews. Er wurde von der Universität als Ikone des 20. Jahrhunderts geehrt. Für den besten Filmsong erhielt er mit „Things have changed“ 2002 einen Oscar und den Golden Globe Award. Den Pulitzer-Sonderpreis erhielt er 2008 für seinen Einfluss auf die Popkultur mit seinen lyrischen Kompositionen.

In Abwesenheit erhielt er 2009 von US-Präsident Barack Obama die National Medal of Arts. Er wurde 2011 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. In der American Academy of Arts and Letters ist er seit 2013 Ehrenmitglied auf Lebenszeit.

Die höchste Auszeichnung in seinem Leben erhielt er 2016 mit dem Nobelpreis für Literatur. Er nahm den Nobelpreis jedoch nicht selbst entgegen. Die Künstlerin Patti Smith nahm den Preis stellvertretend für ihn in Stockholm entgegen.

Vom Rolling Stone wurde Bob Dylan nach den Beatles auf Platz zwei der 100 größten Musiker gelistet. Er steht unter den 100 besten Sängern auf Rang sieben und unter den 100 besten Songwritern auf Platz eins. Nach Bob Dylan ist auch ein Asteroid benannt.

Häufige Fragen und Antworten

Waren Joan Baez und Bob Dylan ein Paar?

Joan Baez und Bob Dylan waren in den 1960er Jahren, nach der Trennung von Suze Rotolo, ein Paar. Sie traten auch gemeinsam auf, waren aber nicht miteinander verheiratet.

Wie groß ist Bob Dylan?

Bob Dylan ist 1,71 Meter groß.

Hat Bob Dylan Geschwister?

Bob Dylan hat noch einen jüngeren Bruder, David Benjamin Zimmerman, der 1946 geboren ist.

Wie oft war Bob Dylan verheiratet?

Bob Dylan war zweimal verheiratet, von 1965 bis 1977 mit Sara und von 1986 bis 1992 mit Carolyn.

Welche Generation wurde durch Bob Dylan geprägt?

Bob Dylan prägte gleich mehrere Generationen. Es ist die Generation der in den 1940er und 1950er Jahren Geborenen, die durch ihn geprägt wurden. Auch diejenigen, die erst später, in den 1960er Jahren geboren wurden, hat er teilweise geprägt.

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