Badwater: Der tiefste Punkt Nordamerikas
Der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre ist Badwater im Death Valley in den USA. Es ist ein Ort der Extreme, da dort auch die höchsten Temperaturen im Tal entstehen. An diesem Ort gibt es eine Quelle, die trotz der extremen Temperaturen auch in den Sommermonaten nicht austrocknet.
Furnace Creek kann ein Ausgangspunkt für einen Ausflug in dieses extreme Becken sein. Das Tal befindet sich im Furnace Creek Area. Trotz der unwirtlichen Bedingungen ist der tiefste Punkt in den USA ein Lebensraum verschiedener Pflanzen und Tiere. Einige dieser Arten kommen nur dort vor.
Selbst Sport wird in Badwater getrieben. Läufer mit einer guten Kondition starten von dort zum Badwater Ultramarathon. Es ist nicht verwunderlich, dass es sich bei allen diesen Extremen, die schon an Wunder grenzen, um den meistbesuchten Ort im Death Valley handelt.
Geografie
Badwater bedeutet übersetzt schlechtes Wasser. In der Tat geht die Bezeichnung auf das dort befindliche Wasser zurück, das dort außerordentlich salzig ist. Das Tal liegt in einer Salztonebene.
Periodisch wird der Talboden von heftigen Regengüssen geflutet. Eine Schicht aus stehendem Wasser bedeckt dann die Salztonebene. Diese Seen bleiben aufgrund der extremen Hitze und der hohen Verdunstungsrate nur wenige Tage lang bestehen. Im Tal fallen jährlich lediglich durchschnittlich nur 48 Millimeter Niederschlag. Kein Wunder, dass bei einer durchschnittlichen Verdunstungsrate von 10 Millimetern am Tag so gut wie kein Wasser vorhanden ist.
Badwater hat die höchste Verdunstungsrate der Vereinigten Staaten. Innerhalb eines Jahres würde ein See mit einer Tiefe von vier Metern komplett verdunsten. Das Salz löst sich bei Überflutung teilweise auf. Verdunstet das Wasser, setzt es sich kristallin ab.
Wenn es überhaupt Wasser im Tal gibt, befindet es sich unter einer mehrere Zentimeter dicken Salzkruste. Eine winzige Quelle, die trotz der extremen Dürre auch in den Sommermonaten nicht austrocknet, wird durch Schmelzwasser aus der Eiszeit gespeist, das von den Bergen Zentralnevadas durch porösen Kalkstein kommt.
Badwater liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel und ist ein Überbleibsel des Lake Manly, einem vorzeitlichen See. Der tiefste Punkt in der Senke verändert seine Position. Eine Überquerung der Salztonebene ist gefährlich, da die Salzkrusten zu dünn und nicht tragfähig sind.
Meeresspiegel
Im Badwater Basin befindet sich kaum mehr als eine Orientierungstafel. Sie informiert über die umliegenden Berge. Ein weiteres Schild mit der Aufschrift „Meeresspiegel“ befindet sich in den felsigen Klippen, die über der Straße liegen. Es weist darauf hin, wie tief dieses Land ist.
Am Dante’s Peak befindet sich ein Aussichtspunkt, der einen imposanten Blick über Badwater und die umliegende Wüste gewährt.
Salzbecken
Einige Salzwege und flache, nur saisonal vorhandene Bäche führen auf die andere Seite des Tals zu verschiedenen kleinen Tümpeln. Regnet es gelegentlich, bildet sich ein größerer flacher See, der einige Meilen breit und nur wenige Zentimeter tief ist.
Zumeist verdunstet das Wasser oder sinkt in den Boden. Das Tal trocknet trotz der Hitze nie vollständig aus. Der Death Valley Pupfish, ein kleiner, bläulicher Fisch, ist nur hier heimisch. Er hat sich an das harte Leben in der salzigen Umgebung angepasst.
Der Armagosa River ist nur saisonal vorhanden und ist 30 Meilen lang. Bevor er im Sand versinkt, schlängelt er sich durch das Tal.
Hitze
Die meiste Zeit des Jahres herrschen in Badwater extreme Temperaturen. Bewegungen sind aufgrund dieser Bedingungen, verbunden mit der Schwere der Luft und die örtliche Feuchtigkeit, nur mühselig.
Im Schatten liegt die Temperatur oft über 49 Grad Celsius. Es ist trotzdem ein unvergessliches Erlebnis, kurz in der extremen Hitze zu stehen und das Tal auf sich wirken zu lassen.
Geschichte
Bäche aus den nahegelegenen Bergen flossen während des Holozäns in das Gebiet von Death Valley und füllten es auf eine Tiefe von ungefähr zehn Metern. Frühere Seen ließen verschiedene Mineralien im Tal zurück. Nachdem sie sich im seichten Wasser auflösten, bildeten sie eine salzige Lösung.
Als sich das Klima erwärmte, traten die letzten Feuchtperioden auf. Der See trocknete aus. Als das Wasser verdunstete, konzentrierten sich die Mineralien zu einer salzigen Suppe. Sie bildet Teile des Bodens und das Salzbecken im Death Valley. Das kristallisierte Salz besteht zu 95 Prozent aus Natriumchlorid. Es überzieht die Oberfläche mit einer Kruste, die 100 bis 170 Zentimeter dick ist.
Badwater Ultramarathon
Einer der härtesten Ultramarathons der Welt ist der Badwater Ultramarathon. Die Strecke ist 217,26 Kilometer lang. Sie beginnt in Badwater am Whitney Portal. Dabei handelt es sich um den Beginn des Weges für die Besteigung des Mount Whitney.
Der Ultramarathon führt auf den höchsten Punkt im Death Valley, den 2.530 Meter hohen Mount Whitney in Kalifornien.
Das Rennen wird meistens im Juli ausgetragen, wenn die Temperaturen mitunter bei mehr als 50 Grad liegen. Seit 1987 ist der Badwater Ultramarathon ein offiziell anerkanntes Rennen.
Die Läufer müssen einen Höhenunterschied von mehr als 4.000 Metern überwinden. Der bislang schnellste Läufer war 2019 der Japaner Yoshihiko Ishikawa. Er meisterte die Distanz in etwas mehr als 21 Stunden. Als bislang schnellste Läuferin kam die Polin Patryzja Bereznowska nach etwas mehr als 24 Stunden ins Ziel.