Die US-Währung US-Dollar
US-Dollar als weltweite Leitwährung
Die Amerikaner lieben Ihren Dollar genauso wie die Deutschen einst ihre D-Mark. Obwohl Bargeld als Zahlungsmittel mittlerweile keine große Rolle mehr spielt, denn hier wird alles, selbst kleinste Cent-Summen, mit „Plastik“ bezahlt, ist die emotionale Bindung an den „Greenback“ groß. Dieser Beiname geht auf eine historische Entwicklung zurück.
Was ist der US-Dollar?
Die offizielle Währung der Vereinigten Staaten von Amerika ist der US-Dollar (USD, Symbol: $). US-Dollar steht dabei für United States Dollar. Die US-Währung gibt es als Scheine und Münzen. Ein Dollar wird in 100 Cent unterteilt.
- Der US-Dollar gilt neben den USA auch in anderen Ländern und Regionen als amtliches und gesetzliches Zahlungsmittel. Dazu zählen beispielsweise Kambodscha, Simbabwe, Ecuador oder die Britischen Jungferninseln.
- Der Dollar wird umgangssprachlich auch als „Buck“ oder „Greenback“ (aufgrund der grünen Farbe auf der Rückseite der Banknoten) bezeichnet.
- Den Druck der Banknoten verantwortet das Bureau of Engraving and Printing.
- Der US-Dollar ist frei konvertibel. Das bedeutet, dass er sowohl von In- als auch Ausländern unbegrenzt in andere Währungen getauscht werden kann.
Bis 1785 war der spanische Dollar in den US eine verbreitete Währung. Seit 1785 wurde er durch den US-Dollar ersetzt. Das bekannte „$“-Zeichen steht dabei nicht ausschließlich für den US-Dollar, sondern ist eigentlich das heute übliche Peso-Symbol. Damit ist dieses Symbol in vielen spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas in Gebrauch.
Münzen und Scheine der US-Währung im Überblick
Münzen
Münze | Spitzname | Abbildung |
---|---|---|
1-Cent | penny | Abraham Lincoln, 16. Präsident der USA |
1-Cent (Rückseite) | penny | Lincoln Memorial in Washington D.C. |
5-Cent | nickel | Thomas Jefferson, 3. Präsident der USA, Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung |
10-Cent | dime | Franklin D. Roosevelt, 32. Präsident der USA |
25-Cent | quarter | George Washington, 1. Präsident der USA |
25-Cent (Rückseite) | quarter | Für die Rückseite des 25-Cent-Stücks kann jeder Bundesstaat sein eigenes Motiv wählen. Auf den "quarters" von vor 1999 ist ein Adler zu sehen. |
Scheine
Schein | Spitzname | Abbildung |
---|---|---|
1-Dollar | single | George Washington, 1. Präsident der USA |
2-Dollar | deuce | Thomas Jefferson, 3. Präsident der USA, Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung |
5-Dollar | fin oder fiver | Abraham Lincoln, 16. Präsident der USA |
10-Dollar | sawbuck | Alexander Hamilton, 1. Schatzmeister der USA |
20-Dollar | double sawbuck | Andrew Jackson, 7. Präsident der USA |
50-Dollar | large | Ulysses S. Grant, 18. Präsident der USA |
100-Dollar | Grand oder G | Benjamin Franklin, Gründervater der USA, Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung |
Die geschichtliche Entwicklung bis zur Leitwährung
Greenback ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für US-Dollar. Greenbacks haben ihren Namen aufgrund der grünen Rückseite der Geldscheine erhalten. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Kontinentalkongress keine Steuerbehörde.
„Greenback“ war ein negativer Begriff, da es kein gesichertes finanzielles System für Papiergeld gab. Ferner zögerten die Banken, ihren Kunden den vollen Wert des Dollars auszuzahlen. Zu diesem Zeitpunkt war Papiergeld noch wenig verbreitet, während sich Münzen großer Beliebtheit erfreuten. Unterschiedliche Staatswährungen und ausländische Münzen wurden aus Zahlungsmittel verwendet, ein einheitliches Zahlungsmittel kannte man dagegen nicht.
Anfang des 19. Jahrhunderts wagte die amerikanische Regierung einen Anlauf, Papiergeld in Umlauf zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt waren Banknoten zwar auch schon als Zahlungsmittel bekannt, allerdings schwankte der Wert erheblich. Die Banken druckten mehr Banknoten als Münzen als Deckungsmittel zur Verfügung standen. Daher wurden Banknoten oft unterhalb ihres Nennwertes ausgegeben.
Entwicklung im Amerikanischen Bürgerkrieg
In der Zeit von 1861 bis 1865 tobte der Amerikanische Bürgerkrieg und die Regierung brauchte dringend Geld, um die massiven Kriegsausgaben zu decken. Schließlich entschloss sich die Regierung, 400 Millionen US-Dollar an gesetzlichen Zahlungsmitteln auszugeben, um den Krieg zu finanzieren. Zuvor waren entsprechende Anleihen zur Kapitalbeschaffung ausgegeben worden.
Der Krieg drohte jedoch schnell, diese finanziellen Mittel zu erschöpfen. Mit der Ausgabe von Papiergeld auf der Grundlage von Anleihen trat die Regierung in den Finanzmarkt ein. Die Banken hatten Bedenken, dass der Krieg nicht so ausgehen würde, wie die Regierung sich das vorgestellte. Als Emittent der Anleihen würde die Regierung und damit die Banken aus Herausgeber des Papiergeldes im Fall eines verlorenen Krieges in die Insolvenz gehen.
Für die Staaten der Union mit ihrem Präsidenten Abraham Lincoln wäre der Krieg dann verloren gewesen, wenn die Südstaaten, die sich von der damals noch recht jungen Union losgesagt und ihren eigenen Präsidenten, Jefferson Davis, gewählt hatten, sich am Ende mit ihren Forderungen durchgesetzt hätten. In diesem Fall hätte das von der Union ausgegebene Papiergeld seinen Wert komplett verloren. Der Krieg ging jedoch zugunsten der Nordstaaten aus und das Papiergeld konnte sich weiterhin behaupten.
Seit 1862 ist der US-Dollar offizielles Zahlungsmittel in den USA. Die flächendeckende Einführung dieses neuen Papiergeldes wurde durch den Legal Tender Act, einem Gesetz zur Einführung gesetzlicher Zahlungsmittel ermöglicht.
Zum Zeitpunkt das Amerikanischen Bürgerkrieges gab es jedoch zwei Sorten von Dollar: Demand Notes und U.S. Paper Notes. Demand Notes wurden ausgegeben, um Löhne und Gehälter sowie die Kriegsausgaben zu zahlen. Diese Banknoten wurden noch bis zum Ende des Krieges verwendet und dann nach und nach gegen das neue Papiergeld als offizielles Zahlungsmittel eingetauscht.
Seitdem hat der US-Dollar eine genauso rasante Entwicklung hingelegt wie die USA selbst. Während sich Amerika im Laufe des 20. Jahrhunderts zur Weltmacht entwickelte, entwickelte sich der US-Dollar zur einer Währung, die die Finanzmärkte weltweit aus verschiedenen Gründen dominiert.
Uneinheitliche Münzsysteme im 18. Jahrhundert
Ein Dollar wird in 100 Cents unterteilt. Neben dem Papiergeld gibt es Münzen mit dem entsprechenden Gegenwert. Die amerikanische Währung ist frei konvertibel und darf von In- wie Ausländern nach Belieben in andere Währungen umgetauscht werden.
Das Motto „E Pluribus Unum“, was so viel bedeutet wie „aus vielen mach eines“ ist seit 1786 auf allen Münzen und Scheinen abgebildet. Auch dieses Motto geht auf eine historische Entwicklung zurück. Zu diesem Zeitpunkt war man von einem einheitlichen offiziellen Zahlungsmittel noch weit entfernt. Unterschiedliche Münzsysteme waren im Umlauf und auch der Tauschhandel mit Tabak, Mais und dem indianischen Muschelgeld Wampun erfreute sich großer Beliebtheit.
Die damals noch jungen amerikanischen Kolonien, 13 an der Zahl, wurden durch die East India Company und andere Handelsgesellschaften wirtschaftlich beherrscht. An den Grenzen der einzelnen Kolonien wurden Zölle für die Einfuhr von Waren erhoben. Ferner arbeitete man mit Wechseln, die auch in England eingelöst werden konnten, um Handel mit dem britischen Königreich zu betreiben, das bis zum Ende des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1785 zugleich das Mutterland der amerikanischen Kolonien war.
Diese betrachteten sich jedoch bereits vor dem gewonnen Unabhängigkeitskrieg als souveräne Staaten, was wiederum den Briten nicht passte. Daher durfte kein englisches Geld nach Amerika eingeführt werden. Die eigenen Münzprägung verstieß jedoch gegen englische Gesetze, was zu weiteren Spannungen führte.
So waren unterschiedliche Münzsysteme mit unterschiedlichem Wert im Umlauf. Gemäß dem englischen Prägerecht war das Prägen von Münzen nur dem englischen König und dem Parlament gestattet. 1704 untersagte die britische Regierung endgültig das Prägen von Münzen.
Durch das Verbot eines einheitlichen Zahlungsmittels wollte das britische Mutterland die erstarkende Wirtschaft der amerikanischen Kolonien verhindern, denn eine florierende Wirtschaft würde automatisch mehr Wohlstand für alle und damit auch einen sich verbreitenden Wunsch nach Unabhängigkeit mit sich bringen.
Zu diesem Zeitpunkt konnten die Bürger in den amerikanischen Kolonien lediglich mit dem Geld der spanischen und niederländischen Kolonialherren bezahlen, um den Handel zu vereinfachen. In diesem Zusammenhang entstand zum ersten Mal der Begriff Dollar. Häufig wurde der Begriff spanischer Dollar genutzt, da das Zahlungsmittel der Spanier am häufigsten genutzt wurde. Der süd- und mittelamerikanische Dollar setzte sich immer mehr als offizielles Zahlungsmittel durch.
Auch wenn es noch weitere fünfzig Jahre dauern sollte, bis der US-Dollar endgültig offizielles Zahlungsmittel war, veranlasste Präsident Jefferson Anfang des 19. Jahrhunderts eine weitere Unterteilung des Dollars in 100 Cent-Einheiten.
Zu diesem Zeitpunkt gab es zwar immer noch keine einheitliche Währung, diese Tatsache konnte den weiteren Erfolgskurs des Dollars jedoch nicht ausbremsen. Nach der Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien vom britischen Mutterland und der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika war auch der Dollar auf dem Wege, eine unabhängige und wichtige Währung zu werden.
Bis zum Ende des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1865 waren Gold- und Silbermünzen nach wie vor das beliebteste und wertbeständigste Zahlungsmittel. Der Umtausch von Papiergeld in Gold- und Silbermünzen war jedoch nicht möglich. Die erste Centmünze wurde 1787 in den amerikanischen Kolonien geprägt.
Hinzu kamen der Vierteldollar, der Halbdollar, Dollar und Dimes (Zehnteldollar). Obwohl der US-Dollar bereits seit 1862 offizielles Zahlungsmittel ist, wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts Papierscheine in Umlauf gebracht, auf denen berühmte Amerikaner, meistens Präsidenten, abgebildet und die durch das Siegel des Finanzministeriums fälschungssicher sind. Es sollte noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts dauern, bis der US-Dollar endgültig zur weltweiten Leitwährung aufstieg.
Bereits 1867 hatte sich Napoleon III daran versucht, einen festen Wechselkurs zwischen Franc und Dollar zu schaffen. Da die internationalen Finanzmärkte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch weit entfernt von einheitlichen Wertbestimmungen waren, scheiterte dieser Versuch. Durch die massiven Einwanderungsströme in die USA Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Wirtschaft immer besser und mit ihr erfuhr auch der US-Dollar seine ersten bedeutenden Aufwertungen.
Der US Dollar als weltweite Leitwährung seit 1944
Seit 1944 ist der US-Dollar Leitwährung, seinen historischen Tiefststand erreichte er im Zuge der Finanzkrise am 15. Juli 2008 mit einem Eurokurs von 1,5990. Der Höchststand wurde am 26. Oktober 2000 mit 0,8252 Dollar gemessen. Nach dem US-Dollar ist der Euro stärkste und stabilste Währung weltweit.
Die Position des US-Dollars als internationale Leitwährung bleibt jedoch unangetastet. Als Leitwährung wird eine Währung dann bezeichnet, wenn sie in der Weltwirtschaft und auf den Finanzmärkten über die Grenzen von Währungsräumen hinweg in bedeutendem Umfang als Transaktions- und Reservewährung genutzt wird, obwohl Zahlungen in den jeweiligen Inlandswährungen möglich wären.
Die von Zentralbanken genutzte Währung wird als Reservewährung bezeichnet. Ein großer Anteil der internationalen Güter- und Kapitalgeschäfte werden in US-Dollar abgerechnet. Die Europäische Union möchte dies gerne ändern und die Rolle des Euro gegenüber dem Dollar stärken. Bisher bleibt das Privileg der USA, das internationale Leitsystem zu stellen, jedoch bestehen und die Dominanz des Dollars auf den Finanzmärkten übermächtig.
Devisen- und Handelsanteile in Dollar weltweit
Die weltweiten Anteile an Devisenreserven in Dollar bewegen sich bei 63 Prozent, die in Euro lediglich bei 20 Prozent. Bei Anleihen in einer anderen Währung als der heimischen liegt das Verhältnis bei 62 gegenüber 23 Prozent, bei Fremdwährungskrediten bei 56 zu 23 Prozent.
Auf dem weltweiten Devisenmarkt verzeichnet der Dollar einen Anteil von 43,8 Prozent. Mit knapp 16 Prozent spielt der Euro dagegen lediglich eine untergeordnete Rolle. Auch im internationalen Handel ist der Dollar ein Schwergewicht. Als Block betrachtet importieren die EU-Länder etwa die Hälfte der Güter in US-Dollar.
Während Deutschland international häufig wegen seines Exportüberschusses und der damit verbundenen starken Wirtschaft gerügt wird, scheinen sich die Amerikaner wieder auf sich selbst zu besinnen, denn die weltweite Exportrate der USA beträgt lediglich elf Prozent, während die Importrate mit 17 Prozent auch nicht viel besser aussieht.
Dennoch ist der Dollar gegenüber dem Euro immer noch dominant, was auch auf die Probleme in der Euro-Zone zurückzuführen ist. Der Brexit sowie wirtschaftliche und politische Uneinigkeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten tragen dazu bei, dass Anleger lieber in Dollar als in Euro investieren. Es besteht Zweifel daran, dass der Euro auf lange Sicht in der heutigen Form weiterhin existiert.
Ein starker Dollar aufgrund von Verschuldung
Für den Laien scheint es unverständlich, aber der Dollar ist auch deswegen so stark, weil die USA deutlich mehr Schulden machen als die Euro-Länder. Schulden wollen schließlich gegenfinanziert werden und so geben die entsprechenden Länder Anleihen an die Investoren aus. Während der Anleihenmarkt der USA einheitlich ist, ist der Anleihenmarkt der EU-Länder aufgrund eines fehlenden einheitlichen Finanzsystems stark zersplittert, was wiederum dem Dollar zugutekommt.
Auch in anderen Segmenten der Finanzmärkte ist der US-Dollar aufgrund seiner Wertbeständigkeit ein beliebtes Investitionsmittel. Der Wechselkurs jedes Landes gegenüber dem Dollar ist eine feste ökonomische Größe und ein internationaler Wettbewerbsfaktor. Auch die Wachstumsaussichten in den USA, die Leistungsbilanz und die Zinsdifferenz wirken sich auf den Dollar und seinen Wert als Leitwährung aus.
Die Federal Reserve Bank gibt zudem den weltweiten Leitzins vor. 2018 befanden sich etwa 1,67 Billionen Dollar im Umlauf. Heute gibt es flexible Wechselkurse auf den Finanzmärkten. Bis 1971 war der Dollar an den Goldwert gekoppelt. Die Federal Reserve Bank war verpflichtet, Dollar zu einem festen Goldkurs umzutauschen. Allerdings hatten die USA bis dahin massiv Dollars in Umlauf gebracht, dessen Summen nicht mehr durch die Goldreserven gedeckt waren. Die amerikanische Regierung konnte ihrer Verpflichtung zum Umtausch entsprechend dem Goldkurs nicht mehr nachkommen. Die Folge war der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Abkommens, das 1944 die Kopplung des Dollars an den aktuellen Goldkurs festgelegt hatte.
Ferner halten China und Japan große Bestände an amerikanischen Staatsanleihen und gehören damit zu den größten Kreditgebern der USA. Die Einlagen in US-Dollar der OPEC-Staaten betragen 63 Prozent, was auch damit zusammenhängt, dass Öl auf dem Weltmarkt grundsätzlich in Dollar gehandelt wird, genauso wie viele weitere Rohstoffe. Die Folge einer Leitwährung ist, dass sich die USA an den ausländischen Märkten günstiger verschulden können, denn aufgrund der heimischen starken Währung erhalten sie praktisch unbegrenzt Kredit.
Die amerikanische staatliche Notendruckerei
Die amerikanische Währung wird in der amerikanischen staatlichen Notendruckerei, dem Bureau of Engraving and Printing in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses in Washington gedruckt. Obwohl regelmäßig von Papiergeld die Rede ist, besteht der US-Dollar jedoch zum größten Teil aus Denim, einem festen Baumwollstoff, der auch für die Fertigung von Jeans-Hosen verwendet wird.
Echte Dollar enthalten keine Holzfasern. Ladenbesitzer testen die Dollarnoten, indem sie mit einen Stift einen Strich darauf malen. Wird das Material rissig, enthält es Holzfasern und der Dollar ist eine Fälschung.