Kfz-Versicherung in den USA: Wichtige Informationen vor Fahrtantritt

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Mit ihren unendlichen Weiten sind die USA für Roadtrips wie gemacht. Dafür müssen Touristen vor Ort aber einen Wagen mieten. Sie sollten unbedingt auf einen ausreichend hohen Versicherungsschutz achten, sonst kann es im Fall eines Unfalls schnell teuer werden.

Ferner sollten Reisende einen internationalen Führerschein mitführen und sich über die Straßenverkehrsordnung des Landes informieren. Während einiges im Straßenverkehr ähnlich wie hierzulande funktioniert, gibt es auch eine Reihe von Regelungen, die einem deutschen Touristen fremd sein dürften.

Welche Kfz-Versicherungen sind in den USA gesetzlich verpflichtend?

Genau wie in Deutschland herrscht auch in den USA eine Pflicht zu einer Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese trägt dort den Namen Liability Insurance und kommt für Personen- und Sachschäden an Dritten auf. Allerdings sind die geforderten Mindestdeckungssummen häufig deutlich niedriger als in Deutschland. Bei uns müssen Personenschäden mit mindestens 7,5 Millionen Euro und Sachschäden mit mindestens 1,22 Millionen Euro versichert werden. Je nach Bundesstaat können es in den USA aber nur 10.000 Dollar oder sogar noch weniger sein. Alles, was diese Deckungssumme übersteigt, müssen Touristen also aus eigener Tasche zahlen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Haftpflicht und einer Vollkaskoversicherung?

Die Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die der Fahrer mit dem Fahrzeug an Personen oder am Besitz anderer verursacht. Wenn er zum Beispiel in ein fremdes Auto hineinfährt, zahlt die Versicherung den Schaden des Unfallgegners. Nicht abgedeckt sind Schäden am Mietwagen. Dafür muss eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden. Es kann zwischen diesen Varianten gewählt werden:

  • CDW: Diese Abkürzung steht für Collision Damage Waiver. Es handelt sich um eine Versicherung, die mit unserem Vollkaskoschutz vergleichbar ist.
  • LDW: Der Loss Damage Waiver ist ebenfalls eine Vollkaskoversicherung, deckt aber zugleich auch den Verlust des Fahrzeuges bei Feuer oder im Fall eines Diebstahls mit ab.

Reisende sollten sich immer über die verschiedenen Konditionen der Policen informieren und sich nicht blind auf das Angebot einer Autovermietung verlassen.

Welche weiteren Versicherungsarten sind sinnvoll?

Neben der Haftpflicht und der Vollkaskoversicherung können weitere Policen abgeschlossen werden. Dazu gehören diese:

  • PAI: Die Personal Accident Insurance ist eine Insassenunfallversicherung und schützt alle Personen, die sich im Fahrzeug befinden.
  • PEC: Wer sich zusätzlich für Personal Effects Coverage entscheidet, kann außerdem sein Gepäck versichern.
  • UMP: Wenn der Unfallgegner der Verursacher war, er aber keine Haftpflicht hat oder unterversichert war, springt die Uninsured Motorist Protection ein.
  • TP: Die Theft Protection greift, wenn es zum Diebstahl des Fahrzeuges kommt.

Wie können sich Autofahrer in den USA versichern?

Touristen, die einen Wagen mieten, können die verschiedenen Kfz-Versicherungen direkt über den Autoverleih abschließen. Dabei sollten sie gezielt nach erweiterten Kfz-Versicherungen Ausschau halten. Diese werden häufig als Additional Liability Insurance oder als Liability Insurance Supplement bezeichnet und haben eine deutlich höhere Deckungssumme.

Neben der normalen Haftpflicht können Touristen bei Ihrem Mietwagenverleih häufig weitere Versicherungen wie eine PAI, PEC oder UMP abschließen. Hier muss jeder das Risiko selbst abwägen.

Wer in die USA auswandert und sein eigenes Fahrzeug mitnimmt oder vor Ort eines kaufen möchte, muss natürlich auf eigene Faust eine Versicherung finden. Ein erfahrener Versicherungsmakler kann dabei helfen, die passende Police auszusuchen. Er weiß außerdem, worauf geachtet werden muss und welche Fallstricke vermieden werden sollten.

Kann ich meine deutsche Kfz-Versicherung in den USA nutzen?

Die deutsche Kfz-Versicherung ist in den USA nicht gültig. Es muss unbedingt eine amerikanische Police vor Ort abgeschlossen werden. Wer das Fahrzeug schon von Deutschland aus bucht, kann aber auch bereits im Zuge dessen die passenden Versicherungen abschließen.

Was sollte ich sonst noch wissen?

Wer sich das erste Mal in den USA hinter das Steuer setzt, sollte nicht nur ausreichend versichert sein, sondern auch die folgenden Besonderheiten kennen:

  • An roten Ampeln darf in den USA rechts abgebogen werden, sofern niemand anderes damit behindert wird. Das Fahrzeug muss vorher aber ähnlich wie an einem Stoppschild einmal zum Stehen gekommen sein. An manchen Stellen ist das Rechtsabbiegen untersagt. Dort hängt ein Schild mit der Aufschrift „no right turn on red“.
  • An Kreuzungen ohne Ampeln gilt die Regel: Wer zuerst ankommt, darf fahren. Manchmal lässt sich nicht genau sagen, wer der Erste war. Üblicherweise wird eine solche Situation durch Handzeichen geregelt.
  • Wenn ein Schulbus am Wegesrand hält und das Warnblinklicht anschaltet, ist das Vorbeifahren untersagt. Auch die Autos auf der Gegenfahrbahn müssen stehen bleiben und warten.
  • In den USA ist es üblich, sowohl links als auch rechts zu überholen. Beim Wechseln auf die rechte Spur sind also besondere Vorsicht sowie ein genauer Blick in den Seitenspiegel angesagt.
  • Wenn es zu einer Verkehrskontrolle kommt, sollte der Fahrer das Fenster herunterkurbeln und anschließend beide Hände auf das Lenkrad legen. Auf keinen Fall sollte das Fahrzeug verlassen werden, wenn man nicht zuvor von dem Polizisten dazu aufgefordert wurde.

Die Regeln können in den jeweiligen Bundesstaaten variieren. Das gilt vor allem für die maximalen Geschwindigkeiten auf den Highways. Wer also eine längere Tour durch die USA geplant hat, sollte sich zu jedem Bundesstaat einzeln informieren.

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