Independence Day
Der Independence Day in den USA
Der Independence Day ist einer der größten und zugleich wichtigsten Feiertage der Vereinigten Staaten. Die Unabhängigkeit in den USA wird dort bis heute groß gefeiert. Im gesamten Land erstrahlen am 4. Juli Feuerwerke und patriotische Paraden, während Familien und Freunde gemeinsam Feste veranstalten. Zugleich besitzt der Unabhängigkeitstag eine große Symbolkraft, da er immer noch für die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten steht.
Die Geschichte des Unabhängigkeitstags in den USA
Der Unabhängigkeitstag, in den USA als Independence Day bekannt, wird jedes Jahr am 4. Juli gefeiert. Die Geschichte des landesweiten Feiertags reicht bis ins Jahr 1791 zurück. Erstmals wurde der Independence Day in diesem Jahr gefeiert, obwohl die Unabhängigkeit von Großbritannien bereits seit ihrer offiziellen Bestätigung im Jahr 1776 geehrt wurde.
In den ersten Jahren der Unabhängigkeit wurden morgens und abends in Bristol ab 1777 je dreizehn Schüsse für die dreizehn Gründerstaaten der USA abgefeuert. In Philadelphia hingegen wurde die Unabhängigkeit damals schon im größeren Ausmaß begangen. Das offizielle Abendessen für alle Kongressabgeordneten wurde mit dreizehn Salutschüsse begleitet. Zudem fanden Paraden und Feuerwerke statt. Die Schiffe im Hafen wurden ergänzend in den Farben Weiß, Rot und Blau dekoriert, da diese die Flagge der Vereinigten Staaten repräsentieren.
1778 begann Präsident George Washington den Unabhängigkeitstag zu ehren, indem er seinen Soldaten ein Geschenk machte. Sie erhielten am 4. Juli eine doppelte Ration Rum. Als der Independence Day 1779 auf einen Sonntag fiel, wurde der Feiertag am 5. Juli gefeiert.
Hintergründe des Independence Day
Der Independence Day gilt als Tag der Unabhängigkeit der USA von Großbritannien. Bis zum Jahr 1776 galten die damaligen Kolonien in Nordamerika als zugehörig zu England, weshalb sie meist als Neu-England-Staaten bezeichnet wurden. Die Kolonien besaßen zwar eigene Parlamente, wodurch sie eigenständige Gesetze erlassen konnten. Jedoch lag die wirtschaftliche Verwaltung beim Parlament in London, wodurch wiederum Zölle für Importe sowie Abgaben an Großbritannien fällig wurden.
Durch die Kolonien am „neuen“ Kontinent war es der britischen Krone möglich, eine neue Einnahmequelle zu erschließen. Schließlich wollte das Land möglichst viel Geld mit seinen Kolonien verdienen. Unter anderem wurden mit den Einkünften die Kriegskosten kompensiert. Folglich wurden die Neu-England-Staaten Absatzmarkt für Produkte aus dem Mutterland sowie als Rohstofflieferant.
Die Kolonien mussten sich unter der Herrschaft der britischen Krone mit ihrer Lage abfinden, obwohl England kein Interesse an der ansässigen Bevölkerung zeigte. Jene Siedler, welche in den neuen Kolonien lebten und sich dort immer stärker niederließen, zeigten jedoch kein Interesse daran, der britischen Krone weiterhin Steuern zu zahlen und gleichzeitig nicht im Parlament in London vertreten zu werden.
Aufgrund dieser Auflagen kühlte das Verhältnis zwischen den Neu-England-Staaten und London immer weiter ab. London beschloss daraufhin, Militärkräfte nach Nordamerika zu senden, um die Lage zu beruhigen. Diesen gelang es jedoch ebenso nicht, die Lage zu entschärfen. Die Siedler wollten sich immer noch von England lossagen und unabhängig werden.
1775 begann schließlich der zweite Kontinentalkongress. Von den dreizehn Kolonien waren zwölf Vertreter anwesend, welche sich über eine Revolution gegen England berieten. Zugleich verfassten sie eine erste Resolution, in welcher sie festhielten, dass die Neu-England-Kolonien als Vereinigte Kolonien unabhängige und freie Staaten seien. Zugleich seien sie von allen vorhandenen Treuergebenheit und Pflichten gegenüber England frei- sowie losgesprochen. Als Folge seien zugleich die vorhandenen politischen Verbindungen zwischen den Kolonien und Großbritannien gänzlich aufgehoben.
Die erste Resolution wurde später als der Entwurf der Unabhängigkeitserklärung bekannt. Vorgelegt wurde der Entwurf am 2. Juli 1776. Die offizielle Unterzeichnung im Kongress fand am 4. Juli 1776 statt. Die dreizehn Gründerstaaten schickten hierbei ihre Vertreter in den Kongress, welche sich für die Unterzeichnung dort versammelten. Der Entwurf wurde schließlich „Declaration of Independence“ genannt. Seit diesem Zeitpunkt war der 4. Juli als Tag der Unabhängigkeit bekannt. Die offizielle Unabhängigkeit erreichten die USA allerdings erst durch die Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1781.
Feierlichkeiten zum Independence Day
Offiziell wurde der Unabhängigkeitstag erst seit 1791 mit dem Namen „Independence Day“ bezeichnet. Dennoch wurde bereits im Jahr 1783 das Musikstück „Psalm of Joy“ von Johann Friedrich Peter in Salem uraufgeführt.
Heute wird der Unabhängigkeitstag in den USA groß gefeiert. In zahlreichen Städten werden patriotische Paraden und Konzerte abgehalten, welche den geschichtsträchtigen Tag in Ehren halten sollen. Viele Familien veranstalten zudem Picknicks in Parks oder Barbecues bei sich zuhause. Zusätzlich finden an vielen Orten nachts Feuerwerke statt.
Ein besonders Event ist das öffentliche Hissen der Flagge der USA. Die Farben der Flagge Rot, Weiß und Blau sind an diesem Tag sowie um diesen Zeitraum herum weitläufig vertreten. Viele Gegenstände werden in diesen Farben geschmückt. Beispielsweise erstrahlen Independence-Day-Feuerwerke in diesen Farben. Untermalt werden die Events durch patriotische Lieder wie etwa die Nationalhymne oder Stars and Stripes Forever.
Zugleich halten viele Städte in den USA an diesem Tag die Einbürgerungsfeiern für Immigranten ab. Aus diesem Grund kann der 4. Juli gleichfalls als Tag der Green Card angesehen werden. Die Möglichkeit einer amerikanischen Staatsbürgerschaft steht allen Einwanderen zu, welche mindestens fünf Jahre in dem USA leben. Die Zeremonie wird dabei von der Einwanderungsbehörde der Vereinigten Staaten öffentlich abgehalten. Alle neuen Staatsbürger legen im Zuge der Zeremonie den Oath of Allegiance ab, wodurch sie als offizielle Einwohner anerkannt werden.
Symbolkraft des Independence Days
Der Nationalfeiertag besitzt in den USA nahezu denselben Stellenwert innerhalb der Bevölkerung wie die Nationalhymne oder die Nationalflagge. Dem Independence Day kommt hierbei vor allem eine symbolische Bedeutung im Bereich der Zivilreligion zu. Geschehnisse, welche am 4. Juli eintreten, werden hierbei als Vorsehung für die Nation gedeutet. Zudem werden andere Handlungen genau am 4. Juli unternommen, um ihren symbolischen Gehalt zu unterstreichen.
Zugleich steht der Unabhängigkeitstag in den USA unter keinem guten Stern in Bezug auf merkwürdige Zufälle. Sowohl John Adams wie Thomas Jefferson, der zweite und dritte Präsident der Vereinigten Staaten, verstarben beide am 4. Juli 1826. Auch Zachary Taylor, der zwölfte Präsident der USA, verstarb am 4. Juli 1850. Er hielt zuvor noch eine patriotische Rede bei glühender Hitze und erfrischte sich währenddessen mit einer großen Menge Eiswasser. Als Folge zog er sich eine akute Gastroenteritis zu, welche zu seiner Todesursache wurde.
Ein weiterer Fall ist Henry David Thoreau. Dieser zog an diesem Tag im Jahr 1845 in seine berühmte Hütte am Walden Pont. 1804 wurde Nathaniel Hawthorne am Unabhängigkeitstag geboren. Dieser wurde später für seine Reflexionen über die Zukunft sowie Vergangenheit der Vereinigten Staaten von Amerika bekannt.
Im Bereich der Filmindustrie wurde der 4. Juli zunächst durch den Vietnamkriegsfilm „Geboren am 4. Juli“ international bekannter. Regisseur Roland Emmerich widmete mit seinem Science-Fiction-Hit „Independence Day“ aus dem Jahr 1996 dem besonderen Tag einem ganzen Film. Der 1995 erschienene Roman „Independence Day“ schildert zudem das Leben eines Amerikaners während einer exemplarischer Julitage.