Goldfield Ghost Town

Goldfield Ghost Town – eine alte Stadt wurde zum Leben erweckt

Ghost Town Goldfield
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Goldfield – ein netter Name für einen Ort, in denen einst die Träume vom Edelmetall Flügel bekamen. Dies ist die Geschichte von einem kurzen Rausch und einer langen Katerstimmung. Drei Männer interessierten sich im Jahr 1892 intensiv für die kleinen Hügel zwischen den Superstition Mountains und den Goldfield Mountains. Sie waren überzeugt davon, in diesem Gebiet auf eine Golderz-Ader zu stoßen. Und eines Tages hielten sie tatsächlich einen Klumpen in der Hand, von dem sie glaubten, dass dieser für sie der Beginn des Reichtums sein werde.

Über den Apache Trail in die Geisterstadt der Goldgräber

Apache Trail, Arizona
Apache Trail, Arizona

Goldfield liegt an dem Highway 88, der auch als Apache Trail bekannt ist. Die heutige Geisterstadt der einstigen Goldgräber ist über den Highway 60 von Phönix in Richtung Osten relativ leicht zu erreichen. Der Apache Trail ist von historischer Bedeutung und führt über genau 116 Kilometern von Apache Junction bis nach Globe-Miami.

Theodore Roosevelt
Theodore Roosevelt, by Pach Brothers (photography studio) [Public domain]
Die abenteuerliche Fahrt wird insbesondere von jenen USA-Besuchern geschätzt, die das typische Western-Feeling erleben möchten. Der frühere amerikanische Präsident Roosevelt schwärmte einmal von dieser Region mit den Worten: „Hier treffen das Großartige der Alpen, die Pracht der Rocky Mountains und die Herrlichkeit des Grand Canyons aufeinander.“

Nach dem ersten Fund setzte ein Run nach Goldfield ein

Irgendwie ist die Geschichte von Goldfield typisch für die meisten Ghost Towns in Arizona. Als in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts dort das erste Gold geschürft wurde, setzte sofort ein Run auf diese Gegend ein. Niemand wollte sich die Chance auf das große Glück entgehen lassen.

Und da die Glücksritter nach getaner Arbeit in den Bergen nach Entspannung und Verwöhnung dürsteten, entstand eine kleine Stadt. Als sie ihre Häuser erbauten, ahnten die Einwohner von Goldfield natürlich nicht, dass die goldene Herrlichkeit schon nach fünf Jahren ein Teil der amerikanischen Geschichte sein würde.

An jedem Tisch der zahlreichen Saloons saß der Spielteufel

Schon damals wurde diese Stadt der Goldgräber als Tor zu den Superstition Mountains bezeichnet, die heute ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet sind. Nach und nach wurden dort nicht weniger als fünfzig Stollen in die Berge geschlagen.

Gold Mine in Arizona
Gold Mine in Arizona

Die Goldader spukte in den Köpfen aller, und es entstanden in Goldfield ein Postamt, ein Schulhaus, ein Hotel, eine Brauerei und Gemischtwarenläden, die so gut wie alles in ihrem Sortiment hatten, was Goldgräber für ihre Arbeit und für ihren Feierabend benötigten. Natürlich wurden auch diverse Saloons eröffnet, wo an jedem Tisch der Spielteufel saß und wo der Alkohol in Strömen floss. Diese fünf Jahre bescherten Goldfield ein buntes Leben und eine Blütezeit, in der sich fast alle sonnten.

Das Metallerz aus den Stollen der Berge war von hoher Qualität

Doch der aufstrebende Stern in der Einöde von Arizona verschwand schneller, als dies die meisten glauben mochten. Auch deshalb, weil die Geschichte dieser heutigen Geisterstadt mit dem historischen Goldstreik von 1892 verbunden ist, der vom fernen Dawson City nach Arizona schwappte.

Aber das Metallerz war in Goldfield von besonders hoher Qualität und zog Menschen aus allen Teilen der USA an. Doch ein Bruch der Goldader führte eines Tages zum Niedergang der bis dahin blühenden Stadt. Von heute auf morgen waren viele Bergleute arbeitslos und so mancher suchte sich eine Alternative zum Leben am Fuße der Berge.

Die Bemühungen des Gouverneurs von Arizona scheiterten

Erst 1910 rückte Goldfield wieder in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Inzwischen hatte sich in dieser Gegend eine zweite kleine Stadt gebildet: Youngberg. Sie wurde benannt nach George U. Young. Der war in dieser Zeit amtierender Gouverneur von Arizona und entwickelte Pläne zu einer neuen Initiative des Bergbaus in Goldfield. Doch er scheiterte in seinen Bemühungen, die Madizelle Mining Company und die Young Mines Company zum Leben zu erwecken. Die Minen gaben nichts mehr her und wurden 1926 endgültig geschlossen.

Heute verkehrt in Goldfield wieder die historische Schmalspurbahn

Über einen langen Zeitraum der Geschichte blieb es ruhig in Goldfield, ehe im Jahr 1984 ein gewisser Robert F. Schoose die inzwischen zur Geisterstadt verkommenen Anlagen besichtigte und mit seiner Frau Lou Ann die historische Goldfield Mill erwarb. Er trommelte seine Freunde zusammen, und gemeinsam restaurierten sie die Stadt.

Danach baute Schoose an der alten Main Road ein Schild auf, der ihn als Präsident der „Ghost Town and Mine Tours“ auswies. Heute ist Goldfield eine touristische Attraktion ersten Ranges, und dort verkehrt auch wieder die in die Jahre gekommene Schmalspurbahn. Es ist die einzige in Arizona, und am früheren Fundort des Goldes herrschte von nun an wieder reges Treiben.

Die Geschichte des Wilden Westens wird hier nachgestellt

Keine Frage: Die Geschichte des Wilden Westens lässt sich aus den restaurierten Gebäuden von Goldfield ablesen. Und damit ist nicht nur die tägliche nachgestellte Schießerei gemeint, die zur Gaudi der Besucher auf der staubigen Hauptstraße in Szene gesetzt wird. Vielmehr legt diese Geisterstadt in Arizona Zeugnis ab von der an Entbehrungen reichen Zeit der Goldgräber.

Einige der in die Berge geschlagenen Stollen kann man besichtigen, und im Superstition Museum werden etliche Exponate aus alten Zeiten ausgestellt. In Läden mit den naturgetreuen Ausstattungen können die Besucher allerlei Krimskrams erstehen und in einem Saloon gibt es auch kühle Getränke.

Auf den Straßen bummeln Menschen in malerischen Kostümen

Ghost Town Goldfield
Ghost Town Goldfield

Dort, wo das Glück einst vergraben lag, werden nun Führungen angeboten. Der sogenannte „Turm“ aus dem 19. Jahrhundert ist ein interessantes Fotomotiv, und in der früheren „Cantina“, der Bäckerei, gibt es Kuchen aller Art. Aufgebaut und zur Besichtigung freigegeben sind darüber hinaus der Goldfield Bahnhof, ein Bordell, ein verlassenes Haus im spanischen Stil, die Kirche in der Mount Sunday School und nicht zuletzt das Postamt.

Um alles möglichst originalgetreu ausschauen zu lassen, bummeln dort auf den Straßen Menschen in den malerischen Kostümen der Zeit vor der Jahrhunderwende.

Hin und wieder findet man beim Goldwaschen winzige Splitter

Wer Goldfield in den Morgenstunden ansteuert, darf sich eines angenehmen Klimas erfreuen. Die Ghost Town ist zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet, und wer den Saloon aufsucht, darf dort sogar bis 22 Uhr bleiben. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. In der Umgebung von Goldfield gibt es einige schöne Wanderwege, und wer sich im Goldwaschen versuchen möchte, hat dazu im Prospector’s Palace ausgiebig Gelegenheit. Hin und wieder findet man sogar winzige Splitter des Edelmetalls.

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