Wild Camping USA – was du dabei beachten solltest

Wild Camping in den USA ist besonders beliebt.

Wildcamping USA mit einem gelben Van im Arches National Park, Moab
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Die USA verfügen über viele schöne Landschaften und große Wildnisgebiete. Es ist daher naheliegend, einfach in der freien Natur zu campen. Wild Camping USA, einfach dort übernachten, wo es gerade gefällt, und nichts dafür bezahlen – wer wünscht sich das nicht? In den USA ist das Wild Camping deutlich einfacher als in Deutschland.

Wild Camping, was ist das? Wild Camping ist das kostenlose Camping in der Natur. Du solltest darauf achten, ob das Camping an den entsprechenden Plätzen nicht verboten ist.

Wild Camping wird auch als Boondocking oder Dispersed Camping bezeichnet. Es ist in den USA völlig legal.

Mit dem kostenlosen Wildcamping kannst du eine Menge Geld sparen. Du musst dich nicht auf öffentliche Campingplätze beschränken, auf denen die Stellplätze oft knapp sind.

Wildcampen in der Natur ist prinzipiell mit jedem Fahrzeug möglich. Am besten eignen sich jedoch kleinere Fahrzeuge.

Wild Camping ist in den USA jedoch nicht überall erlaubt. In diesem Beitrag erfährst du, wo es legal ist, wo es verboten ist und was du beachten solltest.

Wildcampign USA mit Roadtrip im Van im Canyon
Wildcampign USA mit Roadtrip im Van im Canyon

Wo ist Wild Camping in den USA erlaubt?

Es gibt in den USA zahlreiche Flächen, auf denen das Wildcamping völlig legal ist. Du kannst im Prinzip überall dort wildcampen, wo keine Verbotsschilder vorhanden sind.

Was gibt es für Wild Camping Stellplätze in den USA? Wild Camping Stellplätze sind nicht immer explizit ausgewiesen. Sie befinden sich in National Forests, National Grasslands, Wilderness Areas und BLM-Gebieten. Auch verschiedene Parkplätze in der Stadt sind für das Wild Camping geeignet.

Viele legale Plätze für das Wildcamping USA befinden sich in der Nähe von Nationalparks, in einer atemberaubenden Landschaft.

Zu den Flächen, auf denen das Wild Camping USA erlaubt ist, gehören

  • National Grasslands
  • Bureau of Land Management (BLM)
  • National Forests
  • einige Trailheads für Wanderungen
  • Wild Management Areas (WMA)
  • einige County Parks und City Parks
  • verschiedene Parkplätze und Truck Stops.

Du solltest beim Wildcampen in diesen Gebieten einige Regeln beachten. Dazu gehört der Mindestabstand zu Privatgrundstücken und zu öffentlichen Straßen.

Wild Camping in BLM-Gebieten

Bei den BLM-Gebieten handelt es sich um Gebiete, die vom Bureau of Land Management verwaltet werden. Zu diesen Gebieten gehören Wüsten- und Canyon-Landschaften, wie sie sich beispielsweise in Kalifornien befinden.Die Whitney Pocket in Nevada, das Grand Staircase Escalante National Monument, die Trona Pinnacles in Kalifornien und verschiedene andere Gebiete im Südwesten der USA gehören zu den BLM-Gebieten.

Viele Wege und Pisten in diesen Gebieten sind ungeteert und nur schwer befahrbar. Du brauchst dafür einen SUV oder Jeep, der über genügend Bodenfreiheit verfügt. Vom BLM werden auch verschiedene National Monuments verwaltet. Dort gelten keine einheitlichen Regelungen für das Wildcampen. Du solltest dich vorab im Internet oder direkt vor Ort beim Besucherzentrum informieren.

Beim Campen in den BLM-Gebieten solltest du einen Mindestabstand von 70 Metern von natürlichen Wasserquellen einhalten.

Zum Kochen kannst du in den BLM-Gebieten vorhandene Feuerstellen oder Campingkocher verwenden.

In den BLM-Gebieten kannst du maximal 14 Tage an einer Stelle bleiben.

Campen in National Forests

National Forests sind für das Wild Camping USA beliebt. Solche Gebiete sind der National Forest vor dem Grand Canyon oder vor dem Bryce Canyon.

In den National Forests befinden sich viele einfache Campingmöglichkeiten. Sie liegen zumeist im Wald. Meistens befinden sich Picknicktische, Feuerstellen und einfache Toiletten in den Campinggebieten. In den National Forests sind nicht alle Stellplätze für das Camping kostenlos. Sie kosten jedoch weniger als die verschiedenen anderen kostenpflichtigen Campingplätze.

Der National Forest Service hält eine interaktive Travel Map bereit. Sie informiert darüber, in welchen Gebieten das kostenlose Wild Camping USA erlaubt ist. Auch detaillierte Straßenkarten wie Topographic Recreational Maps informieren über das kostenlose Camping in den National Forests und National Grasslands.

In den National Forests und National Grasslands musst du den Mindestabstand von 30 Metern zu natürlichen Wasserstellen einhalten.

Von offiziellen Trailheads, Picknick-Plätzen und Campgrounds musst du einen Mindestabstand von einer Meile beachten. Du solltest deinen Stellplatz im National Forest oder National Grassland nicht weiter als 50 Meter von der Straße oder vom Waldweg entfernt wählen, um Schäden in der Natur zu verhindern. Mit motorisierten Fahrzeugen solltest du die Wege nicht verlassen.

Da in vielen Waldgebieten in den USA Bären leben, solltest du deine Lebensmittel immer geschlossen aufbewahren. Das gilt auch für Lebensmittelabfälle.

In National Forests und National Grasslands kannst du bis zu 16 Tagen an einem Ort bleiben.

Wild Camping in Nationalparks

Wild Camping USA ist auch in verschiedenen Nationalparks möglich. In den Backcountry Areas kannst du dein Zelt aufschlagen. Backcountry Areas sind einsame Gebiete in der Wildnis, die nur selten besucht werden. Sie dürfen nur zu Fuß betreten werden. Um dort zu zelten, benötigst du eine Erlaubnis, das Backcountry Permit.

Ausblick aus dem Van mit Blick auf die Landschaft beim Wild Camping in den USA
Ausblick aus dem Van mit Blick auf die Landschaft beim Wild Camping in den USA

Ein Backcountry Permit solltest du dir rechtzeitig besorgen. Die Zahl der Backcountry Permits ist oft nur begrenzt.

Außerhalb der Backcountry Areas ist das Wildcampen in den Nationalparks verboten. In einigen Nationalparks befinden sich spezielle Backcountry Campsites.

Camping in Wilderness Areas

Die Wilderness Areas werden vom BLM verwaltet. Für das Wild Camping gelten dort bestimmte Regelungen:

  • dürfen nicht mit motorisierten Fahrzeugen befahren werden. Auch Mountainbikes sind dort oft nicht erlaubt
  • nur zu Fuß oder mit einem Packpferd fortbewegen
  • es gelten strenge Richtlinien für den Naturschutz

Wo Wild Camping in den USA nicht erlaubt ist

Du kannst fast überall in den USA kostenlos campen. Vorsichtig solltest du in Nationalparks sein, wenn es sich nicht um einen ausgewiesenen Platz für das Camping handelt.

Campen darfst du eigentlich auch nicht am Highway No. 1 im Westen und auf einigen Parkplätzen. Das kostenlose Campen über Nacht ist dort nicht erlaubt. Du wirst dort vielleicht am Morgen von der Polizei oder einem Ranger geweckt, der dich darauf hinweist, dass du dort nicht campen darfst. Eine Geldstrafe musst du aber nicht befürchten.

Explizit verboten ist das Wild Camping an stark frequentierten Orten wie der Pazifikküste von Oregon oder von Kalifornien. Schilder weisen darauf hin.

Welches Fahrzeug eignet sich am besten zum Wild Camping

Grundsätzlich ist Wild Camping in den USA mit jedem Fahrzeug möglich, wenn es sich nicht gerade um Gebiete handelt, die nicht mit motorisierten Fahrzeugen befahren werden dürfen.

Einige Regionen, beispielsweise in den BLM-Gebieten oder in den National Forests, sind nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbar. Ein Wohnmobil ist dort nicht geeignet.

Für die schwer befahrbaren Gebiete eignet sich am besten ein Fahrzeug mit Allradantrieb oder ein SUV. Es kommt auf genug Bodenfreiheit an.

Um einen geeigneten Platz zum Übernachten zu finden, sollte das Fahrzeug möglichst klein sein.

Legst du mehr Wert auf Komfort, kannst du ein Wohnmobil mieten. Damit du nicht viel Platz benötigst, sollte es möglichst klein sein.

Gut geeignet für das Wildcamping sind auch Truck-Camper oder Campervans.

Campervan bei blauem Himmel in der Wüste
Campervan bei blauem Himmel in der Wüste

Wild Camping mit Wohnmobil oder Trailer

Mit einem Wohnmobil oder Trailer ist das Wild Camping in den National Forests und BLM-Gebieten möglich, wenn dort motorisierte Fahrzeuge zugelassen sind. Du solltest allerdings beachten, dass es schwierig sein kann, einen Platz zu finden.

Mit einem Wohnmobil oder Wohnanhänger kannst du auf verschiedenen öffentlichen Parkplätzen, beispielsweise vor Walmart, auf Rastplätzen oder Truck Stops kostenlos übernachten.

Du musst dort jedoch auf das Naturerlebnis verzichten. Es kann dort in der Nacht auch ziemlich laut werden.

Wild Camping Orte in den USA finden

In den USA ist es nicht schwer, die richtigen Orte für das Wild Camping zu finden. Du kannst dich bereits zu Hause über das Internet informieren. Online kannst du prüfen, ob es an deinen Zielen, die du besuchen möchtest, Möglichkeiten für das Wildcamping gibt.

Möchtest du Nationalparks besuchen, kannst du dich informieren, ob es dort Campingmöglichkeiten gibt, was ein Stellplatz kostet oder ob du gratis campen kannst.

Für einige Gebiete brauchst du eine Erlaubnis. Du erfährst auf den Webseiten der Nationalparks auch, ob eine Erlaubnis erforderlich ist. Die Erlaubnis solltest du bereits in Deutschland beantragen.

Direkt vor Ort in den USA siehst du bereits, ob dort Wohnmobile, Zelten oder Campervans stehen. Dort kannst du ohne Probleme campen. An der Einfahrt der Gebiete erkennst du, ob es sich um ein BLM-Gebiet oder einen National Forest handelt. Solche Schilder befinden sich am Straßenrand und sind nicht zu übersehen.

Über Google Maps kannst du kostenlose Möglichkeiten für das Camping im Voraus planen. An den Beschriftungen erkennst du, um welche Gebiete es sich handelt.

In der Nähe der Natursehenswürdigkeiten und Nationalparks findest du immer geeignete Möglichkeiten für da Wild Camping. Dort befinden sich kostenlose und völlig legale Plätze.

Direkt in den Nationalparks sind oft nur wenige Stellplätze vorhanden. Sie sind zumeist schnell ausgebucht. Im Umkreis der Nationalparks findest du jedoch Overflow Camping-Flächen. Sie sind immer komplett kostenlos.

Im Visitor Center oder bei den Rangern kannst du nachfragen, wo sich solche kostenlosen Plätze zum Wildcampen befinden.

Die wichtigsten Regeln beim Wild Camping in den USA

Wild Camping in den USA ist kein Problem, wenn du die grundlegenden Regeln kennst und einhältst.

Die Regeln dienen zum Schutz der Natur, aber auch zu deiner eigenen Sicherheit:

  • Hinweise und Verbotsschilder immer beachten
  • Bei Unsicherheit, ob du wildcampen darfst, solltest du dich beim BLM, beim National Forest Service oder im Besucherzentrum informieren.
  • Keinen Müll hinterlassen: Nimm alle Abfälle mit oder entsorge sie in den dafür vorgesehenen Containern.
  • Achte darauf, dass du die Natur nicht zu stark strapazierst.
  • Beachte in den National Forests oder National Grasslands den Mindestabstand von einer Meile zu bestehenden Campingplätze und zu natürlichen Wasserstellen.
  • Trinke kein ungefiltertes Wasser aus Flüssen und Seen und nimm immer genügend Trinkwasser zum Camping mit. Wasserfilter kannst du in verschiedenen Outdoor-Geschäften kaufen.
  • Da du in der Dunkelheit die geeigneten Plätze für das Wild Camping nur schwer erkennen kannst, solltest du deinen Platz noch im Hellen suchen.
  • Hinterlasse keine Lebensmittel oder Abfälle in der Natur, da Bären angelockt werden könnten. Bewahre deine Lebensmittel und Abfälle immer verschlossen auf.
  • Verwende zum Waschen keine normale Seife und kein Waschmittel, sondern nur biologisch abbaubare Seifen.
  • Sind keine Toiletten vorhanden, muss menschlicher Kot immer vergraben werden. Dabei musst du einen Abstand von mindestens 100 Metern zu natürlichen Wasserstellen beachten.
  • Vermeide laute Geräusche.
  • Füttere niemals wilde Tiere.
  • Nimm Rücksicht auf andere Camper und Besucher.
  • Beachte alle Feuerwarnungen und Verbote.
  • Für offene Feuer auf staatlichem Gebiet wie BLM-Gebieten, Wilderness Areas oder National Forests benötigst du in Kalifornien ein Fire Permit.
  • Nutze nur vorhandene Feuerstellen und mache Lagerfeuer nur dort, wo es erlaubt ist.
  • Verwende als Brennholz nur abgestorbene Äste und Zweige.
  • Lasse das Feuer nie unbeaufsichtigt und lösche es beim Verlassen des Platzes vollständig.
Feuerstellen solltest du immer absichern. Du solltest dafür ein Loch graben und mit Steinen einfassen. Das Feuer solltest du immer vor Wind schützen.
Grizzly Bären in den USA beim kämpfen
Grizzly Bären in den USA beim kämpfen

Stealth Camping und die Gefahren beim Wild Camping

Das nicht ganz legale Wild Camping in den USA wird als Stealth Camping bezeichnet. Dabei wird gezielt gratis an Orten übernachtet, an denen das eigentlich nicht erlaubt ist.

Beim Stealth Camping wird beispielsweise auf Parkplätzen von Wohngebieten oder von Hotels gratis übernachtet.

Das Stealth Camping hat seinen Ursprung in den signifikant hohen Preisen für Hotels in den USA. Touristen versuchen, Hotelkosten zu sparen, indem sie gratis auf einem Hotelparkplatz campen. Das Stealth Camping wird nicht nur von Touristen praktiziert. Auch US-Amerikaner, die arbeitslos sind, übernachten in ihren Autos.

Selbst einige Einwohner der USA, die einen Job haben, nutzen das Stealth Camping, da ihnen das Geld für eine Wohnung fehlt. Auch Berufspendler, die unter der Woche das Geld für die Unterkunft sparen möchten, übernachten auf diese Weise.

Möchtest du das Stealth Camping nutzen, solltest du dich bedeckt halten. Du solltest dir einen legalen Platz suchen, an dem du bei Einbruch der Dunkelheit in deinem Auto übernachtest.

In einigen Städten ist das Übernachten auf den Walmart-Parkplätzen völlig legal. Du musst hier keine Sorge haben, dass du von der Polizei geweckt und von deinem Platz vertrieben wirst.

Gefahren beim Wild Camping in den USA

Beim Wild Camping in den USA kann es immer passieren, dass du an die falschen Leute gerätst und bestohlen wird. Das ist jedoch auch beim kostenpflichtigen Camping und bei Fahrten in der U-Bahn nicht ausgeschlossen.

Du solltest keine Risiken eingehen und die geeigneten Plätze für das Wild Camping wählen. Bei der Wahl deines Platzes solltest du darauf achten, nicht völlig isoliert zu sein. Häuser oder eine Hauptstraße sollten sich in der Nähe befinden. So kannst du bei Gefahr schnell Hilfe holen.

Wild Camping wird von Menschen aller Altersklassen betrieben. Um nützliche Tipps zu bekommen, solltest du das Gespräch mit anderen Wildcampern suchen.

Eine Gefahr können Bären darstellen, die vor allem in den National Forests leben. Hier gilt, dass du deine Lebensmittel immer sicher verschlossen aufbewahrst.

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