Einreise in die USA
Was sollte man bei der Einreise beachten?
Die Vorbereitung für die Einreise in die USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ist nicht zu unterschätzen. Sie erfordert Geduld und zudem sind neben dem Reisepass einige andere Dokumente wie das Visum und eine ESTA-Bescheinigung erforderlich.
Eine gute Reisevorbereitung legt den Grundstein dafür, dass alles unkompliziert abläuft. Im folgenden Ratgeber wird erläutert, was es bei der Einreise in die Vereinigten Staaten alles zu beachten gibt und welche Formalitäten erledigt werden müssen.
Einreise in die USA – die Einreisebestimmungen
Auf den ersten Blick erscheinen die Einreisebestimmungen der Vereinigten Staaten kompliziert und komplex, doch bei einer entsprechenden Vorbereitung sind sie einfach zu erfüllen. Was wird also benötigt?
ESTA-Genehmigung als Sicherheitsvorkehrung
Zunächst einmal muss die ESTA-Erlaubnis beantragt werden, die auch als Visa Waiver Programm bezeichnet wird, also ein Programm für ein visumfreies Reisen. Damit ist es möglich, zwei Jahre lang mehrmals ohne Visum für bis zu 90 Tage am Stück einzureisen. Mit ESTA möchten die Vereinigten Staaten sicherstellen, dass die einreisenden Personen kein Sicherheitsrisiko für das Land darstellen. Zu beachten ist jedoch, dass eine ESTA-Genehmigung keine Garantie für die Einreise in die USA ist. Ein amerikanischer Zoll- und Grenzschutzbeamter trifft die Entscheidung bei der Ankunft im Land.
ESTA im Internet beantragen
Die Registrierung kann online durchgeführt werden. Der Antrag ist etwa eine Seite lang. Hier werden Angaben zur eigenen Person gemacht und ein paar Fragen beantwortet. Dies sollte spätestens 72 Stunden vor dem geplanten Flug erledigt sein. In der Regel erhalten Urlauber die Reisegenehmigung sofort. Für die Bearbeitung des Antrags wird eine Gebühr erhoben, die lediglich mit einer Kreditkarte bezahlt werden kann. Seit dem Jahr 2010 kostet es 14 Dollar. Am besten wird die ESTA-Genehmigung ausgedruckt und im Handgepäck mitgeführt. Falls unerwartet eine Ablehnung kommt, sollte bei einem U.S. Konsulat, beispielsweise in Berlin, Frankfurt oder München, ein Termin für die Beantragung eines Visums gemacht werden. Achtung! Wer mit der ESTA-Erlaubnis mehrfach in die USA einreisen möchte, zwischenzeitlich aber einen neuen Reisepass bekommen hat oder der Nachname hat sich verändert, muss eine neue elektronische ESTA-Einreiseerlaubnis beantragen, denn die bisherige Genehmigung verliert in diesem Fall ihre Gültigkeit.
Reisepass
Alle Besucher benötigen bei der Einreise in die USA einen maschinenlesbaren Reisepass, der über einen eingebauten Chip verfügt. Der bordeaux-rote Europapass eignet sich für die Einreise. Der Reisepass muss bis zum Tag der Wiederausreise aus den Staaten gültig sein. Die Regelung, dass er noch mindestens sechs Monate lang nicht abgelaufen sein darf, wurde inzwischen aufgehoben, denn Deutschland wurde in den 6-Month-Club aufgenommen. Ein vorläufiger Reisepass wird nicht akzeptiert. In diesem Fall ist die Einreise lediglich mit einem Visum möglich. Mit einem Personalausweis ist sie ausgeschlossen. Für einen Aufenthalt ohne Visum muss außerdem ein Rück- oder Weiterflugticket vorgelegt werden.
Visum
Nach den Terroranschlägen im Jahr 2001 wurden die Einreisebestimmungen für die USA verschärft. Wer im Land länger bleiben, hier studieren oder arbeiten (gilt auch für Au Pairs) möchte, benötigt ein Visum. Dieses muss vor der Einreise beantragt werden (US-Botschaft oder US-Generalkonsulat). Bei einem Aufenthalt, der länger als 90 Tage andauert, wird ebenso ein Visum benötigt. Des Weiteren brauchen folgende Personen ein Visum:
- Einreise wurde schon einmal verweigert
- innerhalb der vergangenen fünf Jahre gab es eine Ausweisung aus den USA
- schwere übertragbare oder psychische Krankheit liegt vor
- rauschgiftsüchtig
- Personen mit einem bundesdeutschen blauen Reisepass
Wie wird das Visum beantragt?
Wer das Visum benötigt, muss sich im Internet auf der Webseite der GCI Federal registrieren, um hier den passenden Visa-Typ auszuwählen, die Formulare auszufüllen und anschließend einen Termin in einer US-Botschaft zu vereinbaren, beispielsweise in Berlin oder München. Hier erfolgt ein persönliches Interview. Die Dokumente, die ausgefüllt werden müssen, sind in Englisch verfasst. Daher sind gute Englischkenntnisse notwendig. Wer dem nicht gewachsen ist, sollte sich die Hilfe von einem Übersetzer holen, um falsch ausgefüllte Formulare und spätere Probleme zu vermeiden. Wenn der ESTA Antrag auf ein Visum erfolgreich war, wird es per Post zugesendet. Die Kosten für ein Visum betragen je nach Typ 160 bis 200$.
Welche Formulare werden für die Einreise in die Staaten benötigt?
TSA
Neben der ESTA-Reisegenehmigung müssen bei der Transportsicherheitsbehörde (TSA) einige Angaben gemacht werden. Diese werden mit den Watchlisten der Strafvollzugsbehörden, Nachrichtendienste oder anderer Behörden verglichen. Es handelt sich bei den Daten um den Namen, das Geburtsdatum und Geschlecht. Wer diese Daten nicht angibt, geht das Risiko ein, dass ihm der Transport oder Zutritt zum Gate verweigert wird.
APIS
Ein weiteres benötigtes Formular ist das APIS-Formblatt (Advance Passenger Information System). Die Fluggesellschaft muss bereits vor dem Abflug die Daten der Passagiere dem sogenannten „Department of Homeland Security“ mitteilen. Sie werden bei den meisten Fluggesellschaften bei der Buchung erfasst. Hierfür erhalten Reisende bei vielen Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften ein Formular, das ausgefüllt und online übermittelt oder ausgedruckt wird, um es zum Check-In mitzubringen. Auch nachträglich kann es über der Webseite ausgefüllt werden. Neben den Passdaten sind weitere Angaben erforderlich wie das Land des Hauptwohnsitzes und die komplette Adresse während des Aufenthalts in den Vereinigten Staaten.
Zollformular
Im Flugzeug werden die Zollformulare ausgeteilt, die für eine Einreise in die USA auszufüllen sind. Die Zollerklärung muss mit folgenden Daten ausgefüllt werden:
- Name und Geburtsdatum von allen Mitreisenden
- Adresse in den USA, zum Beispiel die Adresse des Hotels
- Nummer des Reisepasses
- Grund der Einreise in die USA (privat oder geschäftlich)
- Was wird in das Land eingeführt?
- Achtung: Bargeld von mehr als 10.000 US-Dollar oder kommerzielle Handelsgüter müssen angemeldet werden.
- Befinden sich im Koffer Lebensmittel, Rohstoffe oder gewisse Tiere?
- Diese Fragen sollen sicherstellen, dass man problemlos durch den Zoll und die Kontrollen kommt.
Was gibt es hinsichtlich des Gepäcks und eines Laptops bei einer Einreise in die USA zu beachten?
Es empfiehlt sich, die Koffer nicht mit einem Schloss oder sonstigem zu verschließen. Sie werden in der Regel eingehend kontrolliert und die Beamten haben das Recht, das Gepäck zu öffnen. Wer den Koffer verschließt, riskiert lediglich, dass es zu einer Beschädigung des Gepäcks kommt, gegen die nicht vorgegangen werden kann. Ob der Koffer kontrolliert wurde, wird an einem kleinen Zettel ersichtlich, der nach dem Kontrollieren hineingelegt wird.
Was darf nicht mit an Bord bzw. in das Handgepäck?
- technische Geräte mit einem leeren Akku wie Smartphones oder Notebook
- puderartige Substanzen mit mehr als 350 ml
- gefüllte Feuerzeuge
- scharfe Gegenstände wie Scheren und Messer
- stumpfe Gegenstände wie Baseballschläger
- Flüssigkeiten (maximaler Umfang von 100 ml)
Alle Flüssigkeiten müssen im 0,9 Liter großen, verschließbaren Plastikbeutel transportiert werden. Dazu gehören nicht nur Getränke und Parfüms, sondern ebenso Gele oder Druckbehälter. Es ist daher ratsam, Kosmetik und Toilettenartikel im Koffer mitzuführen. Erlaubt sind Muttermilch, Säuglingsnahrung und Babynahrung, wenn mit einem Kleinkind gereist wird. Das Gleiche gilt für notwendige Medikamente. In flüssiger und gelartiger Form ist es ratsam, eine ärztliche Bestätigung mitzuführen.
Die höchstzugelassenen Abmessungen des Handgepäcks betragen:
Höhe 56cm x Breite 45cm x Tiefe 25cm
Was gibt es bei Duty Free-Produkten zu beachten?
Reisende dürfen in ihrem Handgepäck Flüssigkeiten wie Parfüms, die sie im Duty Free erworben haben, nur dann mitführen, wenn die Produkte am letzten Abflughafen oder im Flugzeug gekauft wurden. Bei einer Zwischenlandung ist es also nicht möglich, diese auf dem Anschlussflug mitzunehmen. Dies gilt auch für eingeschweißte Produkte.
So läuft die Einreise in die USA ab
Grenzkontrolle – US Visit Prozess
Nach der Landung auf amerikanischen Boden müssen alle Passagiere, ganz gleich, ob Zwischenstopp oder endgültiger Zielflughafen, die Grenzkontrollen der US-Einwanderungsbehörde passieren. Hierfür gibt es an der Immigration zwei Bereiche. Für die US-Bürger US-Citizens und für Nicht-US-Bürger NON-US-Citizens. Hier ist häufig Geduld erforderlich, da die Wartezeit etwas länger sein kann. Am Schalter werden dem Beamten der Pass und das Zollformular vorgelegt. Es folgt eine Befragung. Familienangehörige können zusammen an den Schalter treten. Der Grenzbeamte stellt zum Beispiel Fragen zum Einreisezweck, dem Aufenthaltsort in den USA und der Dauer des Aufenthalts. Hinsichtlich der Dauer muss oftmals auch das Rückflugticket vorgelegt werden. Manchmal wird nach Verwandten und Bekannten in den Vereinigten Staaten sowie deren Adresse gefragt und ob es der erste Besuch des Landes ist. Das Gespräch kann kürzer oder länger dauern. Dies ist individuell verschieden. Zudem werden die Fingerabdrücke abgenommen. Außerdem wird für die Einreiseakte ein Foto gemacht. In diesem Bereich sind das Telefonieren und Fotografieren mit dem Smartphone nicht gestattet. Am Ende stempelt der Beamte den Pass und er wird zusammen mit dem Zollformular wieder zurückgegeben.
Aufnahme des Gepäcks
Nach der Kontrolle geht es weiter zu den Gepäckbändern. Nachdem die Koffer entnommen wurden, wird damit also durch die Zollkontrolle gegangen. Hier wird das Zollformular abgegeben. Im Falle eines Anschlussfluges wird das Gepäck nach der Zollkontrolle wieder abgegeben. Es kommt häufig zu einer Zwischenlandung in den USA, da es oft keine Direktflüge gibt. Diese Prozedur sollte von der erforderlichen Zeit her nicht unterschätzt werden. Es kann sich zum Teil erheblich in die Länge ziehen. Aus diesem Grund sollte unbedingt ein Zeitfenster von mindestens zwei Stunden eingeplant werden. Bei der Buchung sollte daher unbedingt beachtet werden, dass Zwischenlandungen mit beispielsweise einer halben Stunde nicht funktionieren.
Danach ist es möglich, sich zum Ausgang oder zum nächsten Abfluggate zu begeben.
Was tun, wenn die Einreise in die USA abgelehnt wurde?
Die ESTA-Genehmigung ist letzten Endes keine Garantie dafür, dass die Einreise in die Staaten genehmigt wird. Die endgültige Entscheidung trifft der Grenzbeamte im Gespräch mit dem Urlauber bzw. Reisenden. Neben den erwähnten Fragen, die der Beamte stellt, ist es auch möglich, dass Laptops und Datenträger durchsucht werden und Überprüfungen auf Waffen und Sprengstoffe erfolgen. In der Regel sollte der Genehmigung für die Einreise nichts im Wege stehen. Doch manchmal kommt eben doch alles anders, als man denkt und die Einreise wird abgelehnt. Im Jahr 2013 passierte dies bei rund 700 Personen. Um diese Zahl nicht erschreckend hoch klingen zu lassen, sei auch gesagt, dass jedes Jahr rund 2,8 Millionen Bundesbürger in die USA reisen.
Gründe für eine Verweigerung der Einreise in die USA können zum Beispiel sein:
- doppelte Staatsbürgerschaft
- südländisches oder südamerikanisches Aussehen
- Alkoholeinfluss
- Drogenkonsum (kann mit einem Schnelltest festgestellt werden)
Doppelstaatler, die ebenso die Staatsangehörigkeit von Irak, Iran, Syrien oder Sudan haben, sind vom Visa Waiver Programm ausgeschlossen. Das Gleiche gilt für Reisende, die sich nach März 2011 im Iran oder Irak, in Syrien, Libyen, Sudan, Jemen oder Somalia aufgehalten haben. Wer unsicher ist, sollte sich im Vorfeld bei der Botschaft erkundigen. Hier werden die verschiedensten Fragen rund um die USA-Einreise sicher beantwortet.
Generell gilt: Wenn der Beamte einen Verdacht hegt, dass der Reisende in die Staaten kommt, um hier ohne Genehmigung zu arbeiten, es liegen Hinweise auf eine terroristische Aktivität vor etc, wird es in der Regel zu einer Ablehnung kommen. Selbst die Reisegenehmigung und ein gültiges Visum nutzen in diesem Fall nichts. Die Reisenden werden dann zum Teil stundenlang verhört, bevor sie letztendlich wieder in das Heimatland zurückgeschickt werden. Jedem abgewiesenen Reisenden wird eine schriftliche Erklärung mitgegeben. Darin wird der Grund mitgeteilt, warum die Einreise in die USA nicht genehmigt wurde. Mit diesem Schreiben kann der Reisende im Herkunftsland Widerspruch dagegen einlegen. Dies vermeiden die meisten jedoch aus Angst, bei einer späteren Reise in die Vereinigten Staaten erneut Probleme zu bekommen.
Wie kann einer Ablehnung für die Einreise durch den Grenzbeamten vorgebeugt werden?
Die Arbeit der Konsulats- und Grenzbeamten ist nicht so einfach. Die Sicherheit steht bei ihnen stets im Vordergrund. Doch es kann natürlich auch zu Fehlentscheidungen kommen. Sehr wichtig ist eine gute Vorbereitung. Hierbei geht es in erster Linie darum, bereits bei der Stellung des Antrags Fehler unbedingt zu vermeiden, um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen. Dies gilt beispielsweise bei der Antragstellung eines Visums, bei dem das Formular in englischer Sprache verfasst ist. Daneben sollten die Fragen ruhig und höflich beantwortet werden.