San Francisco Caltrain
Caltrain - eine historische Bahn im neuen Gewand
Wer die großen und kleinen Orte an der Bucht von San Francisco und das Naturspektakel des Pacific aus nächster Nähe erleben möchte, der sollte sich des San Francisco Caltrain Nahverkehrssystems anvertrauen. Die Fahrt mit diesen Zügen ist nicht nur preisgünstig sondern auch sicher und angenehm.
Selbst dann, wenn dunkle Wolken über der Bucht von San Francisco hängen, hat diese kalifornische Region ihre Reize. Für so manchen ist die Stadt auch so etwas wie eine Endstation Sehnsucht. Und dies nicht nur wegen der schönsten Hängebrücke der Welt, der Golden Gate Bridge, die sich elegant über die Bay spannt und neben der Freiheitsstatue von New York als das Symbol Nummer eins der Vereinigten Staaten gilt.
Vom Oracle Park zum „Garlic Festival“
Die Golden Gate Bridge ist nicht fern, wenn man die gesamte Caltrain-Distanz auf der Halbinsel von San Francisco bewältigen möchte. In unmittelbarer Nähe der Golden Gate Bridge und des Stadions im Oracle Park, wo die Baseballer der Giants ihre Heimspiele der amerikanischen Major League austragen, beginnt die Reise. Dort legt sich die Mission Bay wie ein nasser Finger bis zur Barry Street. In den Abständen einer Stunde bedient Caltrain die Strecke von der Station an der King Street über San Mateo und Santa Clara nach San José. Einige Verbindungen an Werktagen enden in Gilroy und damit in jener Kleinstadt, die sich rühmt die „Weltmetropole des Knoblauch“ zu sein und wo jährlich das beliebte „Garlic Festival“ stattfindet.
Zwölf Millionen Passagiere Jahr für Jahr
Täglich verkehren zwischen der City von San Francisco und den kleineren Vororten im Süden knapp hundert Züge. Jahr für Jahr werden somit rund zwölf Millionen Passagiere in den Caltrain-Bahnen gezählt. Eröffnet wurde die Strecke bereits im Jahr 1851 von einem Unternehmen namens San Francisco and San José Railroad. Zum Bau der achtzig Kilometer langen Schienen und der Planierung der Strecke wurden chinesische Arbeiter angeworben. Nach Fertigstellung der Trasse nutzten die Menschen in San Francisco diese Verbindung zu ihren Ausflügen in den beliebten Menlo Park. Das dortige Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1876 existiert noch immer auf dem Gelände der heutigen Caltrain-Station. Hinter der historischen Bahnhofs-Kulisse arbeiten nunmehr die Mitarbeiter der örtlichen Handelskammer.
Ein zweites Gleis am Bayshore Boulevard
Um die vorletzte Jahrhundertwende wurde die Bahnstrecke, die mittlerweile den Besitzer gewechselt hatte und von nun an unter der Obhut von Southern Pacific stand, für den Nahverkehr im Süden von San Francisco immer wichtiger. Es wurden Tunnel gebaut und auch eine zweite Gleisstrecke entlang dem Bayshore Boulevard. Die California Department of Transportation – kurz Caltrans – war nach dem Zweiten Weltkrieg ein staatliches Unternehmen. Nachdem in den späten siebziger Jahren die Umsatzzahlen zurück gingen, ersetzten nun moderne Fahrzeuge die in die Jahre gekommenen Waggons und Lokomotiven. Und damit war „Caltrain“ geboren. Inzwischen wurden auch einige Endpunkte der Bahnlinie verlegt oder durch die Anbindung der Muni-Straßenbahn oder der VTA Stadtbahn verlängert.
Schnellere Verbindungen dank „Baby Bullet“
Durch die zahlreichen Stopps zwischen San Francisco und San José war und ist die Caltrain ein eher langsames Verkehrsmittel. Wer es eilig hat, nutzt seit dem Jahr 2004 den Expresszug „Baby Bullet“. Dabei werden einige Stationen ausgelassen, wodurch sich die Fahrzeit bis zu einer halben Stunde reduziert. Die Schnellzüge überholen nun in aller Regel in den Bahnhöfen – insbesondere in Bayshore und Lawrance – die langsameren Züge, was unter etlichen Passagieren viel Kritik hervorrief. Vor allem bei denen, die die „Baby Bullet“ nicht nutzen konnten, weil sie von einem Bahnhof abfuhren, bei denen der Zug nicht hält. Die über Jahrzehnte grassierende Finanzkrise von Caltrain wurde im Jahr 2011 im übrigen durch Fahrpreiserhöhungen überwunden.
Die gesamte Strecke wird elektrifiziert
In Zukunft soll die gesamte Strecke zwischen San Francisco und San José elektrifiziert werden. Dazu wurden Mittel aus dem amerikanischen Bundeshaushalt in Höhe von 647 Millionen Dollar freigegeben. Inzwischen gibt es 32 Stationen auf der Route, und wer sich als Besucher der Region an der San Francisco Bay mit diesem Verkehrsmittel zurecht finden will, der sollte sich um einen Plan bemühen, der in jeder Station erhältlich ist. Dabei sollte man wissen, dass fünf Stationen nur an den Wochentagen besetzt sind und angefahren werden: Capitol, Blossom Hill, Morgan Hill, San Martin und Gilroy. Der erste Zug aus San Francisco verlässt täglich um 6.55 Uhr den Bahnhof an der Mission Bay. Wer den letzten Zug gen Süden erwischen möchte, sollte sich dort um Mitternacht einfinden. In San José ist die letzte der täglichen Verbindungen für 22.30 Uhr angesetzt.
Die Tickets kosten bis zum 15 Dollar
Die Fahrpläne dieser wichtigen Zugstrecke in San Francisco werden auch auf einer Caltrain-Webside veröffentlicht. Die Tarife bewegen sich – abhängig von der Länge der Fahrstrecke innerhalb der insgesamt sechs Zonen – zwischen 3,75 und 15,00 Dollar. Der Erwerb der Tickets ist unkompliziert, und um eine Zugverbindung rechtzeitig zu erreichen, sollte man sich eine Viertelstunde vor der Abfahrtzeit an einem der Automaten am Bahnhof einfinden. Die Sitze in den Waggons sind ausnahmslos bequem, und in den meisten Stationen sind die Bahngleise barrierefrei zu erreichen. Fahrten mit Caltrain bieten sich auch für jene Besucher der Metropole San Francisco an, die mit dem Flugzeug zur Bay fliegen. Das gilt sowohl für den Airport San Francisco International wie für den Airport San José Mineta International.
Häufige Fragen und Antworten
Wann fährt der erste Zug von San Francisco nach San José?
Für Frühaufsteher gibt es die erste Verbindung von der Station Missions Bay um 6.55 Uhr.
Wo sind die Fahrpläne der Caltrain einzusehen?
Entweder im Internet oder durch Maps, die in allen Bahnhöfen ausliegen.