Mesa Verde Nationalpark
Der Mesa Verde Nationalpark: Die menschliche Kultur im Mittelpunkt
Anders als in den vielen anderen Nationalparks in den USA steht im Mesa Verde Nationalpark nicht die Natur, sondern die menschliche Kultur im Mittelpunkt. Der Nationalpark im Südwesten des US-Bundesstaates Colorado ist Teil des Welterbes der UNESCO.
Mesa Verde bedeutet übersetzt „Grüne Tafel“. Der Nationalpark ist Zeugnis der Kultur der Anasazi, auch Ancestral Pueblo People genannt, die mehr als 700 Jahre lang in der Region lebten. Mehr als 5.000 archäologisch wertvolle Stätten befinden sich im Park.
Es gibt verschiedene Wanderwege im Nationalpark, auf denen die Höhlenhäuser der Ureinwohner entdeckt werden können. Einige dieser Häuser können jedoch nur im Rahmen von geführten Touren mit den Rangern besichtigt werden.
Steckbrief und Wissenswertes zum Mesa Verde Nationalpark
Der kurze Steckbrief hält die wichtigsten Informationen auf einen Blick für alle bereit, die den Mesa Verde Nationalpark besichtigen wollen.
- Lage: Südwesten des US-Bundesstaates Colorado
- Größe: 212,40 Quadratkilometer
- Nächste größere Stadt: Cortez in Colorado
- Beste Reisezeit: Frühjahr oder Herbst
- Zahl der jährlichen Besucher: ca. 563.000
- Gründung: Juni 1906
- Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
Der Mesa Verde Nationalpark ist der einzige Nationalpark in den USA, der nicht zum Schutz der Natur, sondern eines archäologischen Ortes errichtet wurde. Mit seinen Höhlenhäusern gewährt der Nationalpark einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Geschichte der Anasazi.
Ein Besuch im Nationalpark kostet etwas Zeit, da die verschiedenen Sehenswürdigkeiten etwas weiter voneinander entfernt liegen. Besucher sollten mindestens einen Tag einplanen. Besser sind zwei bis drei Tage, um alles zu sehen.
Der Mesa Verde Nationalpark ist das größte archäologische Schutzgebiet der Vereinigten Stzaaten. Der Park ist Teil des Welterbes der UNESCO. Laut National Geographic Society zählt der Park zu den 50 Zielen auf der Erde, die jeder Mensch in seinem Leben gesehen haben sollte.
Im Sommer 2000 entging der Park nur knapp einer Katastrophe, als das Gebiet von Buschfeuern heimgesucht wurde. Dank heftiger Regenfälle konnten die Buschfeuer jedoch gelöscht werden.
Es ist wichtig, genügend Getränke mit in den Nationalpark zu nehmen. Es gibt keine Trinkwasserstellen im Nationalpark.
Anfahrt zum Mesa Verde Nationalpark
Der Mesa Verde Nationalpark ist nur mit dem Auto zu erreichen. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, die zum Nationalpark fahren. Auch innerhalb des Parks gibt es keinen Shuttle-Service. Wer den Park erkunden möchte, benötigt ein Auto.
Von Cortez im Westen dauert die Fahrt zum Nationalpark nur etwa 15 Minuten. Die Stadt Durango befindet sich im Osten des Parks und ist etwa eine Stunde mit dem Auto entfernt.
Wer mit dem Flugzeug anreist, kann bis Durango fliegen. Am Flughafen befindet sich eine Autovermietung. Es wird empfohlen, das Auto vollzutanken. Nur am Morefield Campground im Park ist Benzin erhältlich.
Von Cortez oder Durango kann die Fahrt in den Nationalpark über den Highway 160 erfolgen.
Öffnungszeiten
Der Mesa Verde Nationalpark ist das gesamte Jahr über geöffnet. In den Wintermonaten sind der komplette Westteil des Parks und verschiedene andere Teile geschlossen. Geführte Touren zum Cliff Palace und zum Balcony House werden im Winter nicht angeboten.
Im Gegensatz dazu kann das Spruce Tree House nur im Winter besichtigt werden. Geführte Touren sind kostenlos.
Der Mesa Verde Nationalpark verfügt über ein Besucherzentrum am Eingang. Die meiste Zeit des Jahres ist es von 08:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. In den Sommermonaten öffnet es von 07:30 bis 19:00 Uhr. An Thanksgiving, den Weihnachtstagen und Neujahr ist das Besucherzentrum geschlossen.
Klima und Wetter im Mesa Verde Nationalpark
Aufgrund der Lage des Nationalparks ist das Wetter im Frühjahr noch veränderlich. Besucher müssen mit Schnee und Eis rechnen. Noch bis in den Mai hinein können Schneestürme auftreten. Die Temperaturen im Frühjahr können um 15 Grad liegen, doch können sie sich auch um den Gefrierpunkt bewegen. Im Mai schafft es die Quecksilbersäule teilweise schon auf 22 Grad.
Sommer ist von Juni bis Mitte September. Es kann richtig heiß werden, doch abends und in den Nächten ist es oft ziemlich kühl. Die Tagestemperaturen können 30 Grad übersteigen. Der Juli ist der wärmste Monat mit Höchsttemperaturen um 30 Grad und Tiefsttemperaturen um 15 Grad.
Die Sommer sind gewöhnlich trocken. Die größte Gewittergefahr besteht jedoch im Juli und August, vor allem an den Nachmittagen.
Im Herbst können die Tage noch warm sein, doch sind die Nächte kühl. Mit den ersten Schneefällen ist schon im Oktober zu rechnen.
Die Winter sind zumeist mild mit Höchsttemperaturen um 5 Grad. Allerdings sind auch Frost und Schneefälle möglich. Die Schneedecke kann eine Höhe von mehreren Metern erreichen. Kältester Monat ist der Januar mit Höchstwerten von 5 Grad und Tiefstwerten von -8 Grad.
Eintrittspreise
Die Eintrittspreise für den Mesa Verde Nationalpark gelten für sieben Tage. Der Eintritt mit einem privaten Auto (PKW, Van, SUV, Geländewagen oder Wohnmobil) kostet in der Hochsaison von Mai bis Oktober 25 US-Dollar und in der Nebensaison von November bis April 15 US-Dollar.
Wer mit dem Motorrad in den Park kommt, zahlt in der Hauptsaison 20 US-Dollar und in der Nebensaison 10 US-Dollar. Die Eintrittspreise für Radfahrer und Fußgänger belaufen sich in der Hauptsaison auf 12 US-Dollar und in der Nebensaison auf 7 US-Dollar.
Wer an einer geführten Tour teilnehmen möchte, kann das Ticket schon zwei Tage im Voraus reservieren. Tickets sind im Besucherzentrum, an der Morefield Ranger Station und auf dem Campground erhältlich und kosten 4 US-Dollar pro Person.
Für spezielle Programme wie Fototouren und geführte Wanderungen wird eine Gebühr erhoben. Diese Gebühren belaufen sich auf 12 bis 25 US-Dollar.
Wer sich den America The Beautiful Annual Pass sichert, hat freien Eintritt in ungefähr 2.000 Nationalparks und Erholungsgebiete in den USA. Der Pass kostet 80 US-Dollar und gilt ab Kaufdatum ein Jahr lang. Er gilt für private Fahrzeuge mit bis zu 5 erwachsenen Insassen. Für Kinder bis zu 16 Jahren ist der Eintritt frei.
Lage und Größe
Der Mesa Verde Nationalpark liegt im Südwesten des US-Bundesstaates Colorado, nicht weit entfernt von der Stadt Cortez. Wie die Karte zeigt, ist der Park ungefähr 420 Kilometer von Denver entfernt.
Der Nationalpark hat eine Größe von 212,40 Quadratkilometer. Er befindet sich auf einem dicht bewaldeten, zerklüfteten Tafelberg. Der Tafelberg liegt mehr als 600 Meter über der umliegenden Landschaft. An einigen Stellen erreicht er Höhen um 2.600 Meter.
Geschichte des Mesa Verde Nationalparks
Die Geschichte des Mesa Verde Nationalparks beginnt mit der Geschichte der Anasazi-Indianer. Wahrscheinlich waren sie die einzigen Menschen, die in diesem Gebiet lebten. Archäologische Funde zeugen davon, dass sie das Gebiet ungefähr von 550 nach Christus bis 1300 nach Christus besiedelten.
Die Anasazi errichteten unterirdische Erdgrubenhäuser und lebten von Maisanbau, Truthahnhaltung und Töpferhandwerk. Etwa um 750 nach Christus verließen sie ihre Grubenhäuser und errichteten überirdische Lehmhäuser.
Die ersten Pueblodörfer entstanden etwa um 950 nach Christus. Um 1200 begannen die Anasazi mit dem Bau mehrstöckiger Wohnungen in Felsnischen. Diese Alkoven wurden als Cliff Dwellings bezeichnet.
Die Anasazi verließen um 1270 das Gebiet aus unerklärlichen Gründen. Sie siedelten sich in Mexiko und Arizona an.
Die beiden Cowboys Richard Wetherill und Charlie Mason durchsuchten das verlassene Gebiet 1888 nach verirrten Rindern. Dabei entdeckten sie die verlassenen Häuser. Richard Wetherill widmete sich in den folgenden Jahren der Erforschung des Gebiets und nahm Ausgrabungen vor.
Der schwedische Forscher Gustaf Nordenskiöld schickte 600 Überreste zur Erforschung nach Schweden. Daraufhin wurde im Juni 1906 der Mesa Verde Nationalpark zum Schutz der Ausgrabungen und der Anasazi-Siedlungen gegründet. Es ist heute der kulturhistorisch bedeutsamste Nationalpark der USA.
Teil des UNESCO-Welterbes ist der Mesa Verde Nationalpark seit September 1978.
Wanderungen im Mesa Verde Nationalpark
Im Mesa Verde Nationalpark werden geführte Touren zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten angeboten. Einige Objekte können nur bei geführten Touren besichtigt werden. Zwischen den einzelnen Objekten sind die Entfernungen zum Teil groß. Es gibt jedoch einige Wanderwege mit unterschiedlichen Längen.
Der Spruce Canyon Trail ist nur 3,5 Kilometer lang, doch nimmt er aufgrund der Schwierigkeiten und des Höhenunterschieds von 210 Metern ungefähr zwei Stunden in Anspruch. An diesem Rundweg können manchmal am Morgen Maultierhirsche beobachtet werden.
Der Petroglyph Point Trail nimmt ebenfalls ungefähr zwei Stunden Zeit in Anspruch. Er ist weniger schwierig, da er schattig ist und eine geringere Steigung hat. Der 5 Kilometer lange Weg bietet eine gute Sicht auf die Petroglyphen der Anasazi.
Ein Rundweg mit einer Länge von 2,5 Kilometern ist der Soda Canyon Overlook Trail. Er bietet eine gute Aussicht auf das Balcony House und erfordert etwa eine Stunde Zeit.
Durch den Mesa Verde Nationalpark führen mehrere Straßen. Sie sind mit dem Auto befahrbar. Einige dieser Straßen sind in den Wintermonaten nicht passierbar.
Top Sehenswürdigkeiten im Mesa Verde Nationalpark
Die Felshäuser der Anasazi, die sogenannten Cliff Dwellings, sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Mesa Verde Nationalpark. Nur fünf dieser Cliff Dwellings sind für die Öffentlichkeit zugänglich:
- Spruce Tree House
- Long House
- Cliff Palace
- Balcony House
- Step House.
Spruce Tree House und Step House können von Besuchern selbstständig, ohne Führung, besucht werden. Die anderen Häuser sind nur mit einer Führung zugänglich.
Sehenswert ist auch die Ausstellung im Besucherzentrum, die über das Leben der Anasazi informiert. Zeugnisse der Geschichte der Anasazi sind auch im Chapin Mesa Archaeological Museum ausgestellt.
Das Square Tower House kann bei einer Fahrt durch den Park auf der Mesa Top Loop Road besichtigt werden. An der Straße befinden sich verschiedene Aussichtspunkte.
Flora und Fauna im Mesa Verde Nationalpark
Aufgrund der Lage des Nationalparks gibt es dort nur wenige Pflanzen und Tiere. Es gibt aufgrund der Höhe vorrangig Büsche und Sträucher. Dabei handelt es sich um Steinkiefern und Wacholder. Blumen gibt es so gut wie nicht. Dornsträucher wachsen in den heißeren Canyons.
Der Maultierhirsch ist das größte und bedeutendste Tier im Nationalpark. Es gibt auch Luchse und zahlreiche Erdhörnchen.
Campingplätze und Übernachtungsmöglichkeiten im Mesa Verde Nationalpark
Das Fair View Hotel ist eine Lodge und befindet sich direkt im Nationalpark. Es ist zumeist nur von April bis Oktober geöffnet. Im Restaurant des Hotels werden lokale Küche und von den Ureinwohnern inspirierte Gerichte serviert.
Der einzige Campingplatz ist der Morefield Campground. Er ist ungefähr sechs Kilometer vom Besucherzentrum entfernt. Reservierungen sind möglich und vor allem für die Sommermonate zu empfehlen. Der Campingplatz verfügt über 250 Stellplätze, eine Tankstelle und einen kleinen Laden. Im Winter ist der Campingplatz geschlossen.
Weitere Unterkünfte befinden sich in Cortez und Durango.
Häufige Fragen und Antworten zum Mesa Verde Nationalpark
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es im Mesa Verde Nationalpark?
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Mesa Verde Nationalpark sind die Cliff Dwellings, beispielsweise das Balcony House, Cliff Palace und Spruce Tree House. Es gibt auch ein Museum und verschiedene Aussichtspunkte.
Wie viele Tage sollte ich für den Mesa Verde Nationalpark einplanen?
Für den Mesa Verde Nationalpark sollte mindestens ein ganzer Tag, besser aber zwei oder drei Tage eingeplant werden.
Welche Tiere gibt es im Mesa Verde Nationalpark?
Im Mesa Verde Nationalpark gibt es Maultierhirsche, Erdhörnchen und Luchse.