Waldbrände in Kalifornien
Waldbrände in Kalifornien und die Ursachen
Immer wieder verursachen Waldbrände in Kalifornien schwerwiegende Schäden. Der reichste und bevölkerungsreichste US-Bundesstaat durchlebt Jahr für Jahr solche Katastrophen.
Die Brände treten vor allem im Spätsommer und im Herbst auf. Der Bundesstaat wird dann häufig von Dürreperioden heimgesucht. Oft treffen verschiedene Ursachen zusammen. Eine wichtige Rolle spielen die Wetterbedingungen.
Die Menschen versuchen seit langer Zeit, die Feuer zu unterdrücken. In Fachkreisen wird darüber diskutiert, ob dadurch Megafeuer entstehen könnten.
Die Waldbrände in Kalifornien stellen die Feuerwehrleute vor eine große Herausforderung. Wie kommt es zu den Waldbränden und ist es möglich, sie zu verhindern?
Jahresübersicht der Waldbrände
Die Waldbrände in Kalifornien werden seit 1932 dokumentiert. Ein Vergleich der Waldbrände seit der Aufzeichnungen ist Grund zur Besorgnis: Von den zehn bislang größten Waldbränden seit der Geschichte haben sich neun ab dem Jahr 2000 ereignet.
Innerhalb eines Jahres, in den Sommer- und Herbstmonaten, ereignen sich zumeist mehrmals Waldbrände. Häufig werden die Ausmaße der Brände von Jahr zu Jahr größer.
Im Jahr 2017 verursachten die Flammen einen Schaden von 3 Milliarden US-Dollar. Sie forderten 42 Todesopfer, die bis dahin größte Zahl in der Geschichte der Feuer. Wie sah es in den folgenden Jahren mit den Bränden aus?
2018
Die Waldbrände in Kalifornien im Jahr 2018 übertrafen die Brände von 2017. Die Mendocino-Feuer entwickelten sich bereits im Juli 2018 zu den größten jemals registrierten Bränden im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie erfassten eine Fläche von fast 2.300 Quadratkilometern.
Noch zerstörerischer waren die Brände im November 2018. Die Zahl der Todesopfer war noch höher als im Vorjahr. Mit 82 Opfern war sie mehr als doppelt so hoch. Über die Ursachen der Brände wurde diskutiert. Als eine der Ursachen wurde das mangelnde Feuermanagement von US-Präsident Donald Trump vermutet.
Eine weitere Ursache waren schadhafte Leitungen des Konzerns Pacific Gas and Electric (PG&E). Die Firma musste Milliarden zahlen, um für den Schaden aufzukommen.
Die Stadt Paradise, die sich nahe von Sacramento befand, wurde von der Karte ausgelöscht.
2019
Auch die Waldbrände 2019 in Kalifornien richteten erhebliche Schäden an. Zehntausende Menschen mussten vor den Flammen fliehen. Dutzende Häuser wurden zerstört. Das sogenannte Kincaid-Feuer betraf 14 Ortschaften, aus denen 80.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Es wütete zwei Wochen lang und verwüstete eine Fläche von 300 Quadratkilometern.
In einer Region etwa 120 Kilometer nördlich von San Francisco wurden 77 Gebäude zerstört. Weitere 23.500 Häuser waren von der Flammenhölle bedroht.
Nahe der Stadt Santa Clara in Südkalifornien wütete das Tick-Feuer. Auch in diesem Gebiet mussten mehr als 40.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Einige Prominente wie Thomas Gottschalk haben ihre Häuser in Kalifornien verloren oder mussten schwerwiegende Schäden verzeichnen.
2020
Im Jahr 2020 haben die Waldbrände in Kalifornien bereits heftig zugeschlagen. Aktuell werden die ersten großen Waldbrände des Jahres verzeichnet. Der erste große Waldbrand hat bereits eine Fläche von 83 Quadratkilometern erfasst. Die Feuerwehrleute konnten bislang nur 5 Prozent des Feuers unter Kontrolle bringen.
Zu den aktuellen Waldbränden in Kalifornien gibt es noch keine Angaben über Todesopfer und Verletzte. Die Behörden haben bereits ca. 8.000 Menschen aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Gegenwärtig sind die Bezirke Riverside und San Bernardino östlich von Los Angeles betroffen.
Die Ursachen für die schweren Waldbrände 2020 sind Hitze, Trockenheit und starke Winde. Laut Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire wüten gegenwärtig 15 Feuer in Kalifornien.
Mit weiteren Waldbränden wird bis zum November 2020 gerechnet.
Ursachen für die Waldbrände in Kalifornien
Kalifornien ist der waldreichste Bundesstaat der USA und ist auch als Sonnenstaat bekannt. Daher herrscht in den Sommer- und Herbstmonaten große Trockenheit. Für die Waldbrände kommen mehrere Ursachen in Frage.
Die große Hitze, die Trockenheit und die Windverhältnisse spielen eine Rolle bei der Entstehung der Waldbrände. Nicht selten tragen auch die Menschen mit weggeworfenen Zigarettenresten oder Fahrlässigkeit zum Entstehen von Waldbränden bei.
Wie entstehen Waldbrände in Kalifornien?
Neueren Untersuchungen zufolge hat sich die Zahl der Waldbrände in den westlichen USA, die eine Fläche von mehr als 400 Quadratkilometer einnehmen, seit den 1970er Jahren um ungefähr 20 Feuer pro Jahr erhöht.
Auch die Flächen der Waldbrände vergrößern sich pro Jahrzehnt um etwa 123.000 Hektar. Die Dauer der Feuersaison hat sich verlängert.
Als eine Ursache für die vermehrte Feueraktivität ab dem Jahr 2000 wird paradoxerweise die intensiv betriebene Feuerunterdrückung vermutet. Über lange Zeit konnten Ausbruch und Entfaltung von Waldbränden eingedämmt werden. Die Feuerunterdrückung wird für die Entstehung von Mega-Feuern verantwortlich gemacht.
Durch die Feuerbekämpfung wird das Wachstum von Bodenpflanzen gefördert. Diese Pflanzen liefern genügend Brennmaterial für Bodenfeuer.
Der Dauersonnenschein im Sonnenstaat Kalifornien erfreut die meisten Menschen. Er ist aber auch verantwortlich für die große Dürre. Boden und Vegetation trocknen stark aus. Schon ein Funke genügt, um ein verheerendes Feuer zu entfachen.
Die Feuer können durch
- weggeworfene Zigarettenreste
- Glasscherben, die als Brennglas wirken
- ausgetretene Grillfeuer
- Blitzschlag
verursacht werden.
Kalifornien ist vegetationsreich. Die ausgetrocknete Vegetation liefert perfekte Bedingungen, damit sich die Feuer ausbreiten können.
Aus dem Landesinneren, vom Nevada-Hochplateau, kommen die sogenannten Santa-Ana-Winde. Sie lassen die Wälder noch mehr austrocknen. Ist es zu einem Waldbrand gekommen, verbreiten sie die Glut und sorgen für neue Waldbrände.
Starke Regenfälle in den Wintermonaten lassen die Vegetation wachsen. Die üppig gewachsene Vegetation trocknet im Sommer aus und dient als Brennmaterial für die Flammen.
Umwelteinflüsse
Die leicht brennbare Vegetation in Kalifornien begünstigt die Waldbrände. Die Pflanzen haben nur etwa einen Feuchtigkeitsanteil von 4 Prozent. Im Vergleich dazu liegt der Feuchtigkeitsanteil von trockenem Holz bei 11 bis 14 Prozent.
Die Waldbrände sind die Folgen langer Dürreperioden. Experten zufolge müsste es fünf Jahre lang regnen, um die Folgen der starken Dürre zu beheben. Das Ökosystem in Kalifornien fördert die Verbrennung.
Wetterbedingungen
Die hohen Temperaturen liefern günstige Bedingungen für das Entstehen von Waldbränden. Die Santa-Ana-Winde lassen die Quecksilbersäule noch höher klettern. Häufig liegen die Temperaturen dann über 30 Grad Celsius. Die Vegetation trocknet aus.
Infolge der hohen Temperaturen nimmt die Luftfeuchtigkeit ab. Die Winde reichern die Flammen mit Sauerstoff an und machen die Brände unkontrollierbar.
Erschwerend kommt der Klimawandel hinzu. Er fördert die Entstehung von Waldbränden, da die Sommer immer heißer und trockener werden.
Brennt die Vegetation, entweichen große Mengen an Kohlendioxid in die Erdatmosphäre. Das führt zu einer weiteren Klimaerwärmung. In Südkalifornien hat sich das Klima im letzten Jahrhundert um 3 Grad Celsius erwärmt.
Allerdings werden auch 95 Prozent der Brände durch Menschen aufgrund von Unachtsamkeit verursacht.
Folgen der Waldbrände
Die Waldbrände nehmen Jahr für Jahr beachtliche Ausmaße an. Große Flächen Wald werden Opfer der Flammen. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Menschen verlieren ihre Unterkunft. Nicht selten sind die Opfer der Waldbrände von Armut bedroht, da sie alles verlieren.
Opfer sind auch die Tiere, die in den Wäldern leben. Die Vegetation wird stark geschädigt. Da große Mengen CO2 in die Erdatmosphäre gelangen, wird die Erderwärmung gefördert. Neue Waldbrände werden begünstigt.
Häufige Fragen und Antworten zu den Waldbränden in Kalifornien
Warum gibt es in Kalifornien so oft Waldbrände?
In Kalifornien kommt es häufig zu Waldbränden, da in den Sommermonaten eine große Dürre herrscht und die Vegetation stark austrocknet. Die trockenen Pflanzen liefern ideales Brennmaterial. Die hohen Temperaturen und die Santa-Ana-Winde aus dem Binnenland begünstigen die Entstehung von Waldbränden.
Wie beugt man Waldbränden vor?
Es gibt kein Patentrezept, um den Waldbränden vorzubeugen. Das Abholzen großer Waldflächen ist keine Lösung. Die entstehende Bodenvegetation liefert gutes Brennmaterial. Eine Lösung, um Waldbränden vorzubeugen, ist die Bekämpfung des Klimawandels. Bäume und Buschmaterial, die Brennstoff für die Flammen geben, könnten geräumt werden.