Abenteuerurlaub in den USA: Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Die USA sind für Fernreisen immer noch ein beliebtes Urlaubsziel. Muss es aber nur ein Trip an die Ostküste und nach New York sein? Klar, jeder will in Washington das Zentrum der Macht sehen. Die USA können aber sehr vielseitig sein – wenn man sich die Zeit nimmt und auch mal ausgetretene Pfade verlässt. Ein Trip durch die Appalachen führt nicht nur durch herrliche Natur, sondern kann auch kulinarisch eine sehr spezielle Erfahrung werden.
Death Valley: Wunderschöne Natur mit echtem Abenteuerkick
Hitze, staubtrocken und absolut lebensfeindlich – im Death Valley ist der Name Programm. Bekannt für seine extremen Temperaturen von bis zu über 49 Grad Celsius, lebt eine kleine Anzahl von Menschen im Death Valley – in Städten wie Furnace Creek. Was das Death Valley so besonders macht: Es ist der tiefste Punkt in Nordamerika. Der tiefste Punkt des Tals – Badwater Basin – liegt etwa 86 Meter unter dem Meeresspiegel.
Flächenmäßig erstreckt sich das Death Valley über die Bundesstaaten Kalifornien und den südwestlichen Teil Nevadas. Die beiden größeren Städte in der Nähe sind:
- Las Vegas/Nevada – etwa 130 Meilen östlich
- Los Angeles/Kalifornien – circa 260 Meilen südwestlich.
Die US-Regierung hat das Tal zum Zentrum des gleichnamigen Death Valley Nationalpark gemacht.
Everglades: Florida von seiner anderen Seite erleben
Jeder Besucher, der in Florida unterwegs ist, wird sich zwei Highlights ansehen wollen – Key West als südlichsten Punkt und die Everglades. Das riesige Netz von Feuchtgebieten und Wäldern ist ein Paradies für Wildtiere, darunter Alligatoren, Manatis und eine Vielzahl von Vogelarten. Perfekt für alle Naturliebhaber.
Wer einen Abstecher in die Everglades machen will, ist von Miami ungefähr eine Autostunde unterwegs. Für die USA ein Katzensprung. Das Gebiet der Everglades erstreckt sich auf circa 6.100 Quadratkilometer. Damit ist das Sumpfgebiet einer der größten Nationalparks in den Vereinigten Staaten.
Neben von Rangern geführten Touren dürfen Teile auch auf eigene Faust erkundet werden. Es gibt ein ausgebautes Netz aus Wanderwegen, Aussichtspunkten und Besucherzentren. In den letzten Jahren werden die Everglades zunehmend von invasiven Arten wie Python oder Leguan bedroht.
Las Vegas: Der Kampf gegen Würfel, Roulettetisch und Co.
Bekannt als „Stadt, die niemals schläft“, ist der Besuch in Las Vegas das Eintauchen in eine Welt voller Unterhaltung – mit Casinos und spektakulären Shows. Unter Casino-Fans gehört Las Vegas definitiv zu den beliebtesten Reisezielen. Kein Wunder, dass Vegas ein Mekka für Touristen aus aller Welt ist. Im Jahr 2022 besuchten 38,8 Millionen Menschen die Stadt. Übrigens: Wer wirklich Fortuna herausfordern will: Der Rekord für den größten Einzelgewinn in Las Vegas liegt bei knapp 40 Millionen US-Dollar.
Zu den größten Hotels und Casino-Komplexen gehören:
- MGM Grand – eines der größten Hotels weltweit mit über 6.800 Zimmern
- Encore at Wynn Resort & Casino – mit zusammen etwa 4.700 Zimmern
- Mandalay Bay – über 3.900 Zimmern
- Bellagio Las Vegas – mehr als 3.900 Zimmer und eigenes Casino
Las Vegas ist nicht nur berühmt für seine Casinos und den Strip. In der Vergangenheit hat sich Hollywood die Stadt immer wieder als Kulisse ausgesucht – etwa für Ocean’s Eleven, The Hangover und Rain Man. Klar, dass die Drehorte inzwischen selbst Kultstatus haben und bei einem Besuch mit auf der Liste stehen.
Die großen Nationalparks
Die USA haben Naturschutz vorgemacht. Oder anders: Die Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass man sich für sein nationales Umwelterbe einsetzen muss. Das Ergebnis sind Dutzende Nationalparks, von denen einigen – wie der Katmai Nationalpark – eine Ausdehnung von fast 15.000 Quadratkilometern erreichen. Viele andere Parks sind kleiner und weniger bekannt.
Berühmt ist in den USA der Yellowstone-Nationalpark – als erster US-Nationalpark. Präsident Ulysses S. Grant hat das Gebiet am 1. März 1872 unter Schutz stellen lassen. Dessen Einrichtung markiert den der US-Nationalparks und war ein Leitbild für ähnliche Schutzbemühungen rund um den Globus.
Bekannte Nationalparks in den USA sind:
- Lake Clark Nationalpark – circa 10.600 Quadratkilometer
- Glacier Bay Nationalpark – circa 13.000 Quadratkilometer
- Badlands Nationalpark – knapp 1.000 Quadratkilometer
Der Badlands Nationalpark ist vielleicht winzig, aber besonders für seine Fossilien von Mesohippus bairdi, Subhyracodon occidentalis (frühes Nashorn) oder Hyaenodon horridus. Und unweit des Badlands Nationalpark liegt Mount Rushmoore mit den in Felsen gehauenen Porträts der vier US-Präsidenten:
- George Washington
- Thomas Jefferson
- Theodore Roosevelt
- Abraham Lincoln
Übrigens: Mount Rushmoore ist kein Nationalpark, sondern ein nationales Monument.
Gettysburg, Antietam & Co – US-Geschichte hautnah erleben
Die USA sind eine vergleichsweise junge Generation. Entstanden aus einer blutigen Revolution und dem Krieg gegen die britische Krone, kennen in Europa viele die Vereinigten Staaten nur durch den 1. und 2. Weltkrieg bzw. als globale Supermacht. Wäre die Geschichte nur wenige Jahrzehnte nach Gründung der USA anders verlaufen, gäbe es heute zwei Amerikas.
Entzündet hat sich der US-Bürgerkrieg (US Civil War) am Streit um die Sklaverei. Am Ende forderte die Auseinandersetzung bis zu 750.000 Tote und läutete das Ende der Konföderation ein. Wer diesen Teil der Geschichte erleben will, findet Spuren in Dutzenden National Military und National Battlefield Parks. Diese werden teils von Regierungsseite, oft aber über private Organisationen betreut. Besonders bekannt sind der:
- Manassas National Battlefield Park – Ort zweier Schlachten (1st. Bull Run war gleichzeitig ist erste größere Auseinandersetzung des Krieges)
- Vicksburg National Military Park in Mississippi
- Antietam National Battlefield/Maryland – Schlacht mit den höchsten Einzelverluste an einem Tag
- Chickamauga & Chattanooga National Military Park/Georgia und Tennessee
- Gettysburg National Military Park/Pennsylvania – eine der größten Schlachten und erste Niederlage von General Lee
Besonders der Gettysburg National Military Park hat in den USA eine besondere Bedeutung, da er als Wendepunkt zugunsten der Unionstruppen gilt. Mittlerweile kauft der American Battlefield Trust Teile des Areals auf, um es in den Originalzustand zurückzuversetzen.
Appalachian Trail – Geheimtipp für Wanderfans
Die USA werden von mehreren Gebirgszügen von Nord nach Süd durchzogen. Bekannt sind die Rocky Mountains mit ihren Nationalparks. Von den Appalachen hat nicht jeder US-Reisende gehört. Für Abenteurer ist der etwa 2.400 Kilometer lange Gebirgszug deshalb ein Geheimtipp.
Der Appalachian Trail ist mit 3.500 Kilometern ein echtes Schwergewicht unter den Wanderwegen und erstreckt sich von Georgia bis Maine. Der Trail durchquert dabei 14 Bundesstaaten und bietet eine beeindruckende Abwechslung von dichten Wäldern bis hin zu Bergpanoramen.
Wer den Appalachian Trail erwandern will, beginnt seine Reise zu Fuß am Springer Mountain in Georgia. Das Ende des Trails ist am Mount Katahdin im US-Bundesstaat Maine erreicht. Wer den Trail wirklich komplett durchwandern und zum Thru-Hiker werden will, muss Zeit mitbringen. Der komplette Trip dauert Monate.
Genaue Statistiken lassen sich schwer ausmachen. Schätzungen gehen aktuell von etwa 20.000 Menschen aus, die dieses Ziel auch geschafft haben. Die erste Durchwanderung fand laut Erzählungen in den 1940er Jahren statt. Es wird jedoch angenommen, dass drei von vier Wanderern mit Ambitionen auf ein Thru-Hike vorher aufgeben. Aber auch für ein paar Tage oder bei einer reinen Tageswanderung kann man dem Appalachian Trail einfach mal folgen.
Fazit: Abenteuer USA – von Wandern bis Zocken
Wer sich für eine Reise in die USA entscheidet, wählt oft die Klassiker – ein Roadtrip an der Ost- oder Westküste. In L. A. ankommen, einen Abstecher zu den Nationalparks machen und zu Hause erzählen, man hat alles gesehen. Die USA sind aber viel mehr. Wer sich wirklich Zeit nehmen kann, erlebt ein Land voller Widersprüche und Gegensätze. Aber auch Seiten der Vereinigten Staaten, die so oft nicht gezeigt werden. In den USA sind die ersten Nationalparks entstanden, man kann die Vereinigten Staaten durchwandern und erlebt historische Stätten, aus denen die Moderne zunehmend verschwindet – um zukünftige Generationen aus der Geschichte wichtige Lektionen lernen zu lassen.