Wer war Herbert C. Hoover?

Ein Manager im Zeichen der Weltwirtschaftskrise

Herbert C. Hoover
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Auch wenn er die Ehre hatte, den Vereinigten Staaten von Amerika als 31. Präsident zu dienen, so verrät die Biographie des Herbert C. Hoover, dass es das Leben mit ihm über weite Strecken nicht sonderlich gut meinte. In den neunzig Jahren seines Daseins musste er so manchen Stolperstein aus dem Wege räumen und sich mit ungewöhnlichen Situationen anfreunden.

Hoover war der erste Präsident in der Geschichte der USA, der mit einer globalen Wirtschaftskrise konfrontiert wurde. Dabei fanden ursprünglich politische Ämter in seiner Lebensplanung keinen Platz. Herbert C. Hoover war vielmehr ein erfolgreicher Bergbauingenieur und brachte es als Unternehmer zu einem stattlichen Vermögen. Doch nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs öffnete sich für ihn unerwartet die Tür zu einer politischen Karriere.

Herbert C. Hoover
Herbert C. Hoover

Steckbrief: Herbert Hoover

  • Name: Herbert Clark Hoover

  • Geburtsdatum: 10. August 1874
  • Geburtsort: West Branch, Iowa
  • Ehepartnerin: Lou Hoover (verh. 1899-1944)
  • Kinder: Herbert Hoover Jr. (Sohn), Allan Hoover (Sohn)
  • Eltern: Jessie Clark Hoover, Huldah Randall Minthorn
  • Geschwister: Theodore Jesse Hoover (Bruder), Mary Hoover (Schwester)
  • Sternzeichen: Löwe
  • Sterbedatum: 20. Oktober 1964
  • Sterbeort: Waldorf-Astoria, New York City, New York

Kindheit und Jugend

Eine Quäker-Jugend in der Gemeinschaft der „Kinder des Lichts“

Herbert Clark Hoover wurde am 10. August 1874 in der Kleinstadt West Branch an der Schnittstelle der amerikanischen Bundesstaaten Iowa, Illinois und Wisconsin geboren. Seit dem Jahr 1869 wurde diese Gegend von Quäkern besiedelt, die in ihrer Religionsausübung auf Lithurgien und Sakramente verzichteten und davon überzeugt waren, dass sich Gott jedem Menschen persönlich offenbare. Unter dem Dach des Protestantismus hatte sich in den USA eine Gemeinschaft gebildet, die sich „Kinder des Lichts“ und „Freunde der Wahrheit“ nannten. In diesem Geiste wuchs Herbert C. Hoover auf, denn dessen Vorfahren bekannten sich seit immerhin sechs Generationen zu den Idealen des Quäkertums. Einige von ihnen waren aus der Schweiz nach Amerika ausgewandert – andere aus England.

Drei verwaiste Kinder nach dem frühen Tod ihrer Eltern

Aus der Schweiz stammten die Vorfahren von Herbert Clarks Vater Jessie. Sie hatten noch ihren ursprünglichen Namen „Huber“ mit in die Neue Welt gebracht und entschieden sich zu einer Namensänderung, als sie sich im Miami County in Ohio niederließen. Herberts Mutter, eine geborene Huldah Randall Minthorn, war in einer Quäker-Siedlung in Kanada aufgewachsen. Die Familie Hoover zog neben ihrem Sohn Herbert noch dessen älteren Bruder Theodor und die jüngere Schwester Mary auf. Das Familienoberhaupt betrieb eine Schmiede und verkaufte in seinem ländlichen Laden alles, was für den landwirtschaftlichen Bedarf der Farmer in der Umgebung gebraucht wurde. Ihm vertrauten die Einwohner von West Branch und wählten ihren Schmied eines Tages sogar in den Stadtrat. Doch bereits als Neunjähriger waren die Kinder der Hoovers verwaist. Der Vater starb an einer Typhus-Erkrankung und vier Jahre später die Mutter an einer Lungenentzündung.

Ausbildung und Studium

Student der Ingenieurwissenschaften an der Stanford University

Blick auf die Stanford University
Blick auf die Stanford University

Die drei Waisenkinder fanden daraufhin Unterschlupf bei einigen Verwandten in Iowa. Herbert Clark verbrachte einen Großteil seiner jungen Jahre in den kleinen Orten Salem und Newberg im Bundesstaat Oregon. Auch in der neuen Umgebung spielte der Geist der Quäker eine wichtige Rolle im Leben der Menschen, und so besuchte Herbert Clark das Newberg College, eine Schule, die ausschließlich dem Nachwuchs dieser Religionsgemeinschaft vorbehalten war. Als er fünfzehn Jahre alt war, verließ der junge Hoover die Schule und arbeitete einige Zeit im Salemer Büro seines Onkels, der mit Immobilien handelte. Doch sein technisches Interesse war zu diesem Zeitpunkt längst geweckt, und im Jahr 1891 schrieb sich Herbert Clark Hoover an der Leland Stanford University ein und begann ein Studium der Ingenieurwissenschaften. Und dies, obwohl er eigentlich die Aufnahmeprüfung nicht geschafft hatte und erst nach einem Test als jüngster Student seines Jahrgangs angenommen wurde.

Die Wandlung zum Raucher und ein konservativer Bekleidungsstil

Nach einem vierjährigen Studium, das er durch Gelegenheitsarbeiten finanziert hatte, fand Hoover zunächst keinen Job. Er arbeitete in einem Bergwerk, erstellte Reliefkarten von Arkansas und half in einem Unternehmen als Bürokraft aus. Schließlich wurde eine britische Bergbau-Gesellschaft auf den jungen Mann aufmerksam und betraute ihn mit einer Aufgabe in einer australischen Goldmine. Mittlerweile hatte sich Herbert C. Hoover von einigen idealistischen Vorstellungen der Quäker entfernt, war ein ganz gewöhnlicher Raucher und verabscheute nach Feierabend keineswegs ein Bier. Allein sein eher konservativer Bekleidungsstil verriet ihn als ehemaligen Quäker. Im letzten Jahr seines Studiums hatte er eine junge Bankierstochter kennengelernt, die auf der Universität Geologie studierte. Lou Henry wurde aber erst sehr viel später seine Frau, weil er als Student so gut wie mittellos war.

Berufliche Karriere

Ein harter Verhandlungspartner und ein lukratives Angebot aus China

Ehe er seinen Job als Ingenieur zur Minenerkundung in Australien antrat, hatte er sich einen Trick überlegt. Das international agierende Londoner Unternehmen Bewick, Moreing & Co. suchte ursprünglich einen Mitarbeiter, der mindestens das 35. Lebensjahr vollendet hatte. Um seinem künftigen Arbeitgeber eine gewisse Reife vorzugaukeln, ließ sich Hoover einen Bart wachsen und wurde daraufhin mit dieser Aufgabe im fernen Australien betraut. Als er eine ergiebige Mine entdeckt hatte, wurde er zum Manager von insgesamt acht Bergwerken befördert. Er machte sich fortan als harter Verhandlungspartner bei seinen Mitarbeitern eher unbeliebt und ordnete sein gesamtes Handeln wirtschaftlichen Gesetzen unter. Später nahm er ein gut dotiertes Angebot an, in China Minenarbeiten zu beaufsichtigen.

Der Hochzeit in Monterey folgte der Boxeraufstand in China

Nun war Herbert C. Hoover finanziell abgesichert und heiratete am 10. Februar 1899 in Monterey seine Lou Henry. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Herbert Junior und Allan hervor. Hoovers Ehefrau, die spätere First Lady der Vereinigten Staaten, wurde von Historikern als „konservative Feministin“ beschrieben und machte sich Zeit ihres Lebens als humanitäre Helferin in Krisensituationen und als Pfadfinderin einen Namen. Nach ihrer Hochzeit wurde die chinesische Hafenstadt Tientsin zu ihrem Lebensmittelpunkt. Dort erlitt das junge Paar die Entbehrungen beim legendären „Boxeraufstand“, einer chinesischen Bewegung gegen den amerikanischen, europäischen und japanischen Imperialismus. Vier Wochen lang stand die Siedlung der Hoovers unter Beschuss. Während seine Frau in den Krankenhäusern der Umgebung aushalf, leitete Hoover den Bau von Barrikaden. Dabei riskierte er hin und wieder sogar sein Leben.

„Wenn ein Mann mit vierzig noch nicht Millionär geworden ist. . .“

Nach dem Ende des Aufstands begann für Herbert C. Hoover die Zeit wirtschaftlicher Erfolge. Durch die Entmachtung des Vorstands der Chinese Engineering Company kam der Amerikaner in den Genuss einer Einnahme von rund 200.000 Dollar. Dies war bis zu diesem Zeitpunkt der größte Eigentumserwerb eines Ausländers in der Geschichte Chinas. Wenig später stieg Hoover als Seniorpartner bei Bewick, Moreing & Co. ein und arbeitete am Firmensitz in London. Bis zum Jahr 1908 erkundete sein Unternehmen Minen in 16 Ländern und beschäftigte rund 25.000 Mitarbeiter. Dank zahlreicher geschickter Investitionen erhöhte Hoover sein Vermögen, war in der Bergbauindustrie inzwischen weltbekannt und brachte es zum Millionär, als er seine Anteile an der Firma verkaufte. Er wurde dabei seinem Grundsatz gerecht, denn Hoover vertrat die Auffassung: „Wenn ein Mann mit vierzig noch nicht Millionär geworden ist, ist er nicht viel wert…“

Ein Hilfswerk für Belgien versorgte fast neun Millionen Menschen

Nun hatte er soeben seinen vierzigsten Geburtstag gefeiert, als Deutschland den Franzosen den Krieg erklärte. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs war für Herbert C. Hoover ein Grund, um seine Geschäftstätigkeit aufzugeben und sich humanitären Aufgaben zu widmen. Der amerikanische Generalkonsul hatte bei ihm um Hilfe gebeten, um in Europa gestrandeten Touristen die Heimkehr in die USA zu ermöglichen. Hoover gründete ein Komitee und half fast 120.000 Landsleuten. Außerdem organisierte er mit der Unterstützung wohlhabender Freunde ein Hilfswerk für Belgien. Der amerikanische Präsident Wilson hatte ihn mit dem Management der Food Administration betraut. Damit wurden nahezu neun Millionen Menschen in Belgien mit Lebensmitteln versorgt.

Politischer Aufstieg

Die Aufforderung zum sparsamen Umgang mit Lebensmitteln

Nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg verstand sich Hoover nicht nur als Wohltäter sondern auch als Politiker. Er war bemüht, die Lebensmittelpreise in den Vereinigten Staaten stabil zu halten. Mit seinem Motto „Food will win the war“ propagierte er in den USA den sparsamen Umgang mit Lebensmitteln. Mittlerweile hatte Herbert C. Hoover international an Ansehen gewonnen, und als der Krieg beendet war, erhielt er Einladungen des englischen Königs Georg V. und des belgischen Monarchen Albert I. Nach dem Waffenstillstand reiste er noch einmal nach Europa, um die Lebensmittelversorgung der notleidenden Bevölkerung zu steuern und den Wiederaufbau zu unterstützen. In Amerika wurde er nun als möglicher Kandidat für die nächste Wahl des Präsidenten gehandelt. Er hatte sich zur Politik der Republikaner bekannt, doch bei der Nominierung seiner Partei war er 1920 gegen Warren G. Harding chancenlos.

Nach langem Zögern ein „Ja“ zur Position des Handelsministers

Herbert C. Hoover hatte sich trotz seines Scheiterns bereits vor den Präsidentschafts-Wahlen den Ruf als Philanthrop erworben, und der neue Präsident Warren G. Warding wollte sich – trotz parteiinterner Kritik – die Mitarbeit von Hoover während seiner Amtszeit sichern. Er bot ihm an, zwischen den Posten des Handelsministers und des Innenministers wählen zu können. Nach anfänglichem Zögern entschied sich Hoover für das Handelsministerium, weil er glaubte, mit seinen kaufmännischen Kenntnissen diesem Amt eher gewachsen zu sein. Dabei konzentrierte er sich unter anderem auf die Förderung der Luftfahrt und machte sich dafür stark, dass auf den Landebahnen Beleuchtungen installiert wurden und Piloten einen Funkleitstrahl zur Sicherheit auf den Airports erhielten. In seiner Funktion als Handelsminister warnte Hoover wiederholt vor dem Entstehen einer Spekulationsblase und mahnte ein Ende des bis dahin florierenden Insiderhandels an.

Humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung der Sowjetunion

Aber seinen – offenbar von seinen gläubigen Eltern in die Wiege gelegten Auftrag zu humanitären Taten – verlor Hoover auch als Handelsminister nicht aus den Augen. Zwar war er ein Leben lang ein strikter Gegner des Kommunismus, doch als die Sowjetunion zu Beginn der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in ein wirtschaftliches Tal stürzte, rief Hoover eine Hungerhilfe für das Land ins Leben. Die American Relief Administration versorgte etwa 15 Millionen Russen mit Lebensmitteln. Außerdem entwickelte der Minister Initiativen für den Naturschutz in den Vereinigten Staaten. So setzte er sich ein für die Niagarafälle und für die Chesapeake Bay, der größten Flussmündung in den USA. Einer seiner größten Widersacher war in dieser Zeit Landwirtschaftsminister Henry Cantwell Wallace, der bei Hoover die Unterstützung der bedrängten amerikanischen Farmer einforderte und vermisste.

Im Jahr 1928 schlug die große Stunde des „Mississippi-Helden“

Als im Jahr 1927 der Mississippi über seine Ufer trat und bei diesem Jahrhunderthochwasser fast 700.000 Menschen evakuiert werden mussten, erreichte Herbert C. Hoover die größte Popularität in der amerikanischen Öffentlichkeit. Er wurde zum Krisenmanager ernannt und schlug für einige Monate sein Hauptquartier in Memphis auf. Dabei gelang es ihm, 17 Millionen Dollar an Spenden zu sammeln, sechshundert Schiffe zu organisieren und 150 Zeltstädte aufzubauen. Und als der mittlerweile zum amerikanischen Präsidenten gewählte Calvin Coolidge im Jahr 1927 seinen Entschluss bekräftigte, nicht noch einmal als Kandidat für das höchste amerikanische Amt anzutreten, schlug die Stunde des „Mississippi-Helden“. Hoover galt als aussichtsreichster Kandidat der Republikanischen Partei für die Präsidentenwahl 1928. Im Juni dieses Jahres trat er als Handelsminister zurück und bereitete sich auf seinen Wahlkampf vor.

Ein lächelnder Kandidat mit seinem deutschen Schäferhund

Hoovers Wahlprogramm hatte unter anderem eine Steuersenkung und die Aufrechterhaltung der Prohibition zum Inhalt. Er vertraute offenbar darauf, dass seine Wähler in ihm einen ausgezeichneten Technokraten erblickten. Und wohl auch einen in der ganzen Welt gerühmten Wohltäter für Menschen in der Not. Der Präsidentschaftskandidat bereitete sich mit großer Akribie auf seine insgesamt sieben Radioansprachen vor. Auch deshalb, weil er sich selbst nicht unbedingt für einen begnadeten Redner hielt. Die Republikaner kündigten derweil an, mit ihrem Kandidaten würde nunmehr ein neues Zeitalter beginnen. Doch nicht wenige Amerikaner empfanden Herbert C. Hoover als zu kühl. Um ihn sympathischer wirken zu lassen, ließen seine Wahlkampf-Manager viele tausend von ihrem Kandidaten unterschriebene Fotos verteilen, die ihn lächelnd mit seinem deutschen Schäferhund King Tut zeigten.

Präsidentschaft (1929 – 1933)

Die Weltwirtschaftskrise legte sich wie ein Schatten über seine Amtszeit

Der Optimismus der Republikaner war letztlich berechtigt, denn Hoover wurde mit der überwältigenden Mehrheit von 58 Prozent der Stimmen gegen seinen Rivalen Al Smith, dem Gouverneur von New York, gewählt. Am 4. März 1929 wurde Herbert C. Hoover, der Mann, der eigentlich niemals Politiker werden wollte, durch den Chief Justice William Howard Taft als 31. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Hoovers Antrittsrede vor dem Kapitol verfolgten 63 Millionen seiner Landesleute an den Radiogeräten. Nach seinem Amtsantritt stiegen zwar die Börsenkurse, doch die Weltwirtschaftskrise zeichnete sich bereits ab und legte sich wie ein schwarzer Schatten auf die Amtszeit dieses Mannes. Der Börsencrash im Oktober 1929 machte Hoovers Hoffnungen auf eine Festigung der amerikanischen Industrie zunichte. In der Öffentlichkeit schwand das Vertrauen in seine Überzeugungsarbeit, um private Gelder aufzutreiben. Es stieg auch die Zahl der Amerikaner, die wegen des grassierenden Mangels an Arbeitsplätzen praktisch mittellos waren. Viele Firmen im Lande schlossen ihre Tore. Das Glück, das ihm so lange treu war, hatte Hoover während seiner vierjährigen Präsidentschaft verlassen.

Eine herbe Wahlniederlage gegen den Demokraten Roosevelt

Franklin D. Roosevelt
Franklin D. Roosevelt

Weil Hoover seinen Landsleuten keine Wege aus der Krise weisen konnte, wurde er mit einer herben Wahlniederlage im Jahr 1932 bestraft. Die Amerikaner wählten den demokratischen Kandidaten Franklin Delano Roosevelt mit überwältigender Mehrheit. Vielmehr wurden die umstrittenen außenpolitischen Strategien und die Duldung der japanischen Invasion in der Mandschurei dem scheidenden Präsidenten direkt angekreidet. Hoover galt nun in den Augen vieler Amerikaner als der meistgehasste Präsident der amerikanischen Geschichte, und man warf ihm Mitleidlosigkeit und Härte vor. Das wurde jedoch seiner Lebensleistung nicht gerecht. Im Jahr 1931 appellierte Hoover an seine Landsleute, den Optimismus nicht zu verlieren. Aber auch damit konnte er nur wenige inspirieren. Nach seiner Niederlage zog er sich für einige Zeit verbittert aus dem politischen Leben zurück.

Nach der Präsidentschaft

In Belgien wurde Herbert C. Hoover wie ein „Messias“ gefeiert

In den darauffolgenden Jahren versuchte sich der Ex-Präsident als Buchautor. In mehreren Veröffentlichungen wollte er sich und seine Haltung in der Weltwirtschaftskrise verteidigen. Hoovers Popularität hatte in Europa allerdings nicht gelitten. Als er im Jahr 1938 durch Belgien reiste, feierten ihn die Massen wie ihren „Messias“. Die Universität in Lille verlieh ihm sogar die Ehrendoktorwürde. Ihr sollten noch einige weitere folgen. Bei einem Treffen in Deutschland mit Adolf Hitler soll Herbert C. Hoover seinen Gegenüber zum Schweigen aufgefordert haben, als dieser eine längere Tirade über das Judentum hielt. In den USA brachte sich Hoover im Jahr 1940 noch einmal als Kandidat beim Nominierungsparteitag der Republikaner ins Gespräch, doch er konnte in seiner Partei nur wenige Delegierte für sich gewinnen. Offenbar hatte dieser Mann noch immer nicht seine politische Niederlage der frühen dreißiger Jahre verkraftet.

Ein Wohltäter, der sein gesamtes Gehalt als Präsident stiftete

Als Erwachsener hatte Herbert C. Hoover nur ganz selten Gottesdienste besucht. Er hatte auch nicht nach den Ritualen und im Sinne der Zeugen Jehovas geheiratet sondern nach den Vorgaben der katholischen Kirche. Dennoch hatte es den Anschein, dass die von seiner Mutter vorgelebte Theologie der Quäker sein ganzes Leben bestimmte. Das bezog sich insbesondere auf seinen ausgeprägten Sinn für die Wohltätigkeit. Hoover spendete einen Großteil seines Vermögens an notleidende Menschen. Dazu zählte sogar sein gesamtes Gehalt, das er als Präsident der Vereinigten Staaten erhielt. Einige Historiker vertraten sogar die Ansicht, dass es vor ihm keinen Politiker der USA gegeben habe, der so vielen Menschen wieder auf die Beine half. Hoover war offenbar von philosophischen Überzeugungen und der Bedeutung des Individuums beseelt.

Der gigantische Hoover Dam des Colorado River trägt seinen Namen

Hoover Staudamm
Der Hoover Staudamm

Hoover war aber auch nach seiner Wahlschlappe in diversen politischen Ämtern tätig. Unter den Präsidenten Harry S. Truman und Dwight D. Eisenhower bekleidete er die Position eines Vorsitzenden von Ausschüssen zur Rationalisierung der Bundesverwaltung. Er entwickelte diverse Reformen und wurde dafür in der Öffentlichkeit gelobt. Der gigantische Hoover Dam des Colorado River, der die Grenze der Bundesstaaten Arizona und Nevada markiert, wurde nach ihm benannt. Aber selbst im Schweizer Ort Oberkulm, wo seine Vorfahren einst lebten, gibt es eine Hooverstraße. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1944 verlegte Hoover seinen Wohnsitz nach New York City. Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten wurde neunzig Jahre alt und starb am 20. Oktober 1964. Begraben wurde er in seiner Geburtsstadt West Branch im Bundesstaat Iowa.

Häufige Fragen und Antworten

Wann wurde Herbert C. Hoover Präsident der USA?

Das höchste Amt des Staates wurde ihm zwischen 1929 und 1933 übertragen.

Zu welcher politischen Partei gehörte Herbert C. Hoover?

Er war Zeit seines Lebens ein überzeugter Republikaner.

Wer war nach Herbert C. Hoover Präsident?

Nach Hoovers gescheiterten Kandidatur bei den Wahlen von 1933 wurde der Demokrat Franklin D. Roosevelt Präsident der USA.

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