Sierra Nevada
Eine der schönsten Landschaften der USA
Zweifellos gehört die Sierra Nevada in Kalifornien zu den schönsten Landschaften der USA. Der Name bedeutet „Verschneiter Gebirgszug“. Der höchste Berg in dieser Bergkette ist der Mount Whitney, der relativ leicht zu besteigen ist.
Freunde der unberührten Wildnis, aber auch Wintersportler kommen hier voll auf ihre Kosten. In den verschiedenen Nationalparks können Touristen eine einzigartige, atemberaubende Landschaft, aber auch seltene Pflanzen und Tiere bestaunen.
Das Gebirge verfügt über verschiedene Klimazonen. Ganzjährig zieht es Urlauber mit unterschiedlichen Vorlieben an. Es ist eine Wetterscheide zwischen Kalifornien und Nevada.
Die Gebirgskette bietet viele Möglichkeiten für unterschiedliche Aktivitäten in der Natur. Bergsteiger können hier gleich eine ganze Reihe von Gipfeln erklimmen. Nicht alle sind sie schwer zu besteigen.
Geschichte der Sierra Nevada
Das Gebiet der heutigen Sierra Nevada war bis vor 130 Millionen Jahren von Meer bedeckt. Der Gebirgszug bildete sich in der Trias aus. Als während der Kontinentaldrift ein Inselbogen mit der westamerikanischen Küste kollidierte, setzte sich die Gebirgsbildung in Gang.
Die entstandenen metamorphen Gesteine bilden den Westteil der Sierra Nevada. Aufgeschmolzene Gesteinsmassen gelangten nach oben, als vor 250 Millionen Jahren die Pazifische auf die Nordamerikanische Platte prallte.
Bei den Gesteinsschichten handelte es sich um Batholithe, die zu Granit erstarrten. Der Batholith begann sich vor 80 Millionen Jahren zu heben. Im Osten war die Anhebung am stärksten. Ein großer Teil brach am Ostrand ab. Dadurch entstand eine eindrucksvolle Landschaftsformation.
Die Sierra Nevada ist ein recht junges Gebirge, das sich in seiner heutigen Gestalt vor 25 bis 2 Millionen Jahren im Tertiär emporhob. Verwitterungen und Erosionen schufen die Sierra Nevada in ihrer noch heute bestehenden Form.
Vor etwa 10.000 Jahren, zum Ende der Eiszeit, schmolzen viele Gletscher ab und bildeten eine Endmoränenlandschaft. Einige Hängegletscher entstanden in einer kühleren Epoche vor 4.000 Jahren.
Während die Entstehungsgeschichte der Sierra Nevada bereits Millionen Jahre zurückliegt, ist die Geschichte der Entdeckung durch die Europäer noch recht jung. Der spanische Franziskanermönch Pedro Font berichtet in seinem Tagebuch 1776 von einem majestätischen Gebirgszug, der mit Schnee bedeckt ist.
Der Mönch nahm damals an einer Expedition teil. Er saß auch an einer Bucht im Gebiet des heutigen San Francisco.
Die Sedimente, die sich während der Entstehungsgeschichte der Sierra Nevada in den Tälern ablagerten, lösten um 1849 den berühmten kalifornischen Goldrausch aus.
Klima und beste Reisezeit
Die Sierra Nevada verfügt über mehrere Klimazonen und ist eine gewaltige Wetterscheide. Sie ist ganzjährig ein beliebtes Reiseziel.
Die Sierra Nevada nimmt den vom Pazifik kommenden Winden fast alle Feuchtigkeit ab. Am östlichen Fuß der Berge herrscht heißes Wüstenklima. Auf den Gipfeln ist das Klima arktisch-alpin.
Die Westseite verfügt bis zu einer Höhe von 2.100 Metern über maritimes Klima mit warmen und feuchten Wintern sowie kühlen bis warmen Sommern. Mit zunehmender Entfernung zum Meer wird dieser Einfluss geringer.
Zwischen Oktober und April fallen die meisten Niederschläge. Im Sommer kommt es häufig zu Gewittern. Von Nord nach Süd nimmt die Menge der Niederschläge ab. Die Menge und Häufigkeit der Niederschläge steigt mit zunehmender Höhe. Weltweit gehört die Sierra Nevada zu den schneereichsten Regionen.
Die durchschnittlichen Sommertemperaturen liegen zwischen 5,5 und 15,5 Grad Celsius.
An der Ostseite herrscht kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern.
Da sich die Wetterbedingungen in der Sierra Nevada in den einzelnen Regionen stark unterscheiden, kann kaum eine Aussage über die beste Reisezeit getroffen werden.
Gerade bei einer Reise zwischen Oktober und April, wenn die meisten Niederschläge fallen, sollten sich Reisende vorab über mögliche Straßensperrungen erkundigen. Auch beim Reisestatus sind laufende Informationen sinnvoll.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Sierra Nevada
In der Nähe der Sierra Nevada gibt es eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die vor allem die Naturfreunde begeistern werden:
Alabama Hills
Bei den Alabama Hills handelt es sich um Felsbögen, die eine beeindruckende Westernkulisse bilden. Die orangefarbenen Granitfelsbögen befinden sich im Osten Kaliforniens.
Ein Visitor Center informiert über die Entstehung der Felsbögen. Es gibt verschiedene Wanderwege. Die Felsbögen sind von Lone Pine aus erreichbar.
Barker Ranch
In der Barker Ranch versteckte sich der Sektenführer Charles Manson mit seiner Manson Family. Die Sekte ist für brutale Morde in Los Angeles bekannt.
Bodie
Die frühere Goldgräberstadt Bodie ist heute eine Geisterstadt zwischen Kalifornien und Alabama. Die zahlreichen Gebäude, darunter eine Brauerei, aus der Zeit der Goldgräber blieben aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit weitgehend erhalten.
Devils Postpile National Monument
Diese beeindruckende Felsformation wird als Scheiterhaufen des Teufels bezeichnet. Die Basaltformation entstand durch einen Vulkanausbruch vor etwa 100.000 Jahren. Die Basaltsäulen sind mit einem Shuttle-Bus oder über einen Wanderweg erreichbar und sind 20 Meter hoch.
Donner Memorial State Park
Im Donner Memorial State Park befindet sich ein Museum, das über eine Expedition von Georg Donner informiert. Die Pioniertruppe bestand aus 87 Männern, von denen nur 48 überlebten. Die Überlebenden ernährten sich von den Leichen der Verstorbenen.
El Capitan
El Capitan ist ein Monolith, der 2.307 Meter hoch ist. Er ist Ziel vieler Bergsteiger und befindet sich im Yosemite Nationalpark.
Four-Mile-Trail
Wer vom Yosemite Trail zum Glaciers Point wandern will, hat von hier aus einen hervorragenden Blick auf die Sierra Nevada. Überall vom gesamten Weg aus ist der von Eis gesprengte Granitberg Half Dome sichtbar.
Fresno Flats Historic Village and Park
Im Fresno Flats Historic Village and Park wird über die Pionierzeit zur Zeit des Goldrauschs berichtet. Hier werden geführte Touren angeboten. Das Freilichtmuseum verfügt über mehrere Häuser aus der damaligen Zeit.
Hidden Valley
Das Hidden Valley ist ein abgelegenes Tal in den Cottonwood Mountains. Im gesamten Tal befinden sich alte, verlassene Minen.
Kern River
Auf dem Kern River bieten sich hervorragende Möglichkeiten für Kajakfahrten und Wanderungen. Es ist der einzige Fluss, der in den Süden der Sierra Nevada fließt.
Mammoth Lakes
Die frühere Bergbausiedlung Mammoth Lakes ist heute ein beliebter Wintersportort. Im Sommer ist die Gegend bei Bergwanderern und Mountainbikern beliebt. Verschiedene Seen über dem Ort sind über Wasserfälle miteinander verbunden.
Mariposa
Mariposa ist eine kalifornische Kleinstadt mit mehr als 2.000 Einwohnern. Die Stadt befindet sich in den Ausläufern der Sierra Nevada, nahe des Yosemite Nationalparks. Den Namen hat die Stadt aufgrund der berühmten Monarchfaltern erhalten, die von den spanischen Einwanderern entdeckt wurden.
Mariposa Grove
Mariposa Grove ist ein Park, in dem sich drei Haine mit Riesenmammutbäumen befinden. Einige Bäume sind mehr als 2.000 Jahre alt. Der höchste von ihnen ist 95 Meter hoch.
Mono-Inyo Craters
Die Mono-Inyo Craters sind 30 Kilometer lang. Es handelt sich um Lavaformationen, die vor 600 Jahren entstanden sind.
Red Rock Canyon State Park
Der Red Rock Canyon State Park lockt mit seinen roten Felsen viele Wanderer an. Im Park befinden sich paläontologische Fundstätten und verschiedene Wanderwege.
Reno
Reno ist eine Stadt in der Sierra Nevada und als Glücksspielparadies bekannt.
Smith Lake Trail
Der Smith Lake ist über den kurzen Wanderweg erreichbar. Der romantische See Smith Lake befindet sich in einem Bergwald.
Stanislaus National Forest
Im Stanislaus National Forest wartet unberührte Wildnis auf die Besucher. Der Staatswald ist fast 4.000 Quadratkilometer groß und bietet Möglichkeiten für Wanderungen und Kajakfahrten.
Yosemite Falls
Die Yosemite Falls sind etwa 740 Meter hoch. Die Wasserfälle bilden sich nur bei längeren Regenperioden aus. Ist das Wetter trocken, verschwinden sie wieder.
Yosemite Nationalpark
Der vielleicht schönste Nationalpark in den USA ist der Yosemite Nationalpark in der Sierra Nevada. Er erstreckt sich über 3.000 Quadratkilometer und befindet sich etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco. Der Park ist Heimat von Bären, Wölfen und Adlern. Er beeindruckt mit Granitfelsen, Bergseen und Wasserfällen.
Geografie und Geologie
Die Sierra Nevada verläuft parallel zur Pazifikküste. Sie erstreckt sich im Westen der USA von Nord nach Süd. Der Gebirgszug ist 650 Kilometer lang. Er reicht im Norden vom Fredonyer Pass bis in den Süden zu den Tehachapi Mountains.
Der größte Teil der Sierra Nevada befindet sich im Bundesstaat Kalifornien, während sich nur ein kleiner Teil im Bundesstaat Nevada befindet.
Die Sierra Nevada ist ein Teil der Kordilleren und bildet deren südliche Fortsetzung. Das Große Becken trennt die Sierra Nevada von den östlich verlaufenden Rocky Mountains.
Die Sierra Nevada ist ein einzelner Gebirgszug. Sie ist der längste und höchste Gebirgszug auf dem kontinentalen Gebiet der USA. Lediglich in Alaska befinden sich einige höhere Berge.
Die Sierra Nevada ist 80 bis 130 Kilometer breit. Sie ist in der Mitte etwa 4.000 Meter hoch. Im Norden hat sie eine Höhe von etwa 2.700 Metern, im Süden von 2.500 Metern.
Flora und Fauna
Die Sierra Nevada begeistert mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Sie hat mehrere Vegetationsstufen.
Die Westseite ist niederschlagsreich und wird in sechs Vegetationsstufen eingeteilt, die aufeinander folgen:
- Gebirgsausläufer in einer Höhe von 60 bis 1.000 Metern, die von Sturzrinnen durchzogen sind: Hier wachsen Gräser, Schneckenklee, wilder Hafer, kalifornische Weiß-Eichen und Blau-Eichen.
- Bergwälder in Höhen von 750 bis 1.800 Metern: Die Gelb-Kiefer dominiert, doch wachsen hier auch Weihrauchzedern, Kalifornische Schwarzeiche, Douglasien, Zucker-Kiefern, Kalifornische Nuss-Eibe, Kalifornischer Lorbeer und Kolorado-Tannen.
- Die Wälder der Westhänge in Höhen von 1.350 bis 2.500 Metern sind der einzige natürliche Standort der Riesenmammutbäume.
- Im Wald in einer Höhe von 1.800 bis 2.700 Metern wachsen Prachttannen, Küstenkiefern und Weymouth-Kiefern. Den Unterwuchs bilden Bärentrauben und Säckelblumen.
- Die subalpine Zone reicht von 2.700 Metern Höhe bis hin zur Baumgrenze. Hier gedeihen Weymouth-Kiefern, Prachttannen, Küstenkiefern und westamerikanischer Wacholder. Noch bis zu einer Höhe von 3.300 Metern wächst an den Südhängen die Weißstämmige Kiefer.
- Oberhalb von 3.000 Metern befindet sich die subalpine Zone, in der nur wenige Pflanzen wachsen. Es gibt hier noch einige Küstenkiefern, Berg-Hemlocktannen, Fuchsschwanzkiefern und Weißstämmige Kiefern, die aber kaum höher als 50 Zentimeter werden.
Auf der Ostseite der Sierra Nevada sind die Vegetationsstufen in den oberen Bereichen mit denen auf der Westseite vergleichbar. An der Baumgrenze gedeiht ein Bergwald mit Küstenkiefern, Hemlocktannen, Prachttannen, Biegsamen Kiefern und Jeffrey-Kiefern.
In den östlichen Ausläufern der Sierra Nevada wachsen Einblättrige Kiefer, Utah-Wacholder und Wüsten-Beifuß.
Aufgrund der verschiedenen Klimazonen und Vegetationsstufen ist die Fauna in der Sierra Nevada vielfältig. Die Bergwelt ist Heimat von Rotluchsen, Kojoten, Mardern, Pumas, Schwarzbären und Ziesel.
Die alpine Zone ist Lebensraum von Pfeifhasen, Dickhornschafen und Murmeltieren.
Wichtige Vögel in der Sierra Nevada sind Adler, Bartkauze, Häher, Felsengebirgshühner und Wachteln.
In den Flüssen und Seen leben verschiedene Fischarten, darunter verschiedene Karpfenarten, Weißfische und Forellen.
Häufige Fragen und Antworten zur Sierra Nevada
Wo liegt die Sierra Nevada?
Die Sierra Nevada gibt es zweimal. In den USA befindet sich die Sierra Nevada im Westen. Sie verläuft parallel zur Pazifikküste. Sie erstreckt sich zumeist über den Bundesstaat Kalifornien, doch liegt ein kleiner Teil auch im Bundesstaat Nevada.
Die Sierra Nevada in Spanien befindet sich im Süden der Iberischen Halbinsel, in der Autonomen Region Andalusien, in den Provinzen Granada und Almeria. Sie erstreckt sich parallel zu einem Teil der spanischen Mittelmeerküste.
Wie hoch ist die Sierra Nevada?
Die Sierra Nevada in den USA misst im Norden etwa 2.700 Meter, in der Mitte ist sie ungefähr 4.000 Meter hoch und im Süden hat sie eine Höhe von etwa 2.500 Metern.
Was bedeutet Sierra Nevada?
Sierra Nevada bedeutet schneebedecktes Gebirge.
Warum kommt es über der Sierra Nevada zu Flugzeugabstürzen?
Ein berüchtigtes Gebiet in der Sierra Nevada wird als Nevada-Dreieck bezeichnet und ist etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. Warum hier viele Flugzeuge abstürzen, ist nicht geklärt. Ein Grund dafür könnten die wechselnden Wetterverhältnisse sein. Das schnell wechselnde Wetter könnte die Piloten vor eine schwierige Aufgabe stellen.