Lincoln Park Zoo
Der Lincoln Park Zoo - viel Grün und noch mehr wilde Tiere
Der Lincoln Park an der Blauen Lagune des Michigan Sees ist einer dieser Rückzugsgebiete der Menschen in der Millionenstadt. Und inmitten dieser grünen Landschaft ist der Lincoln Park Zoo das wohl beliebteste Ausflugsziel der Einwohner. Nicht nur weil der Eintritt kostenfrei ist sondern vor allem, weil im Lincoln Park Zoo die wilden und zahmen Tiere seit jeher liebevoll gehegt und gepflegt werden.
Lincoln Park Zoo im Steckbrief
- Eintritt: kostenlos
- Öffnungszeiten: Im Sommer zwischen 9 und 19 Uhr, im Winter zwischen 9 und 17 Uhr
- Adresse: 2001 N Clark St, Chicago, IL 60614, Vereinigte Staaten
- Anzahl der Tiere: 1.100
- Parkplätze: Unter anderem an der Fullton Avenue und an der Belden Avenue sowie in der Clark St. Valet Garage
Sympathien für große und kleine Tiere
Rund 1.100 Tiere aus mehr als zweihundert verschiedenen Gattungen sind im Lincoln Park Zoo in unmittelbarer Nachbarschaft zum Chicago History Museum auf einer Fläche von vierzehn Hektar untergebracht. Schon sehr früh entdeckten die Menschen in der Stadt am Michigan See ihre Sympathien für große und kleine Tiere.
Sie gründeten ihren Zoo im Jahr 1868 – es war der erste in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Und die Besucher waren begeistert, als dort der erste jemals in Gefangenschaft geborene Bison das Licht der Welt erblickte.
Ein Bär, der nachts den Park erkundete
Es waren zoologische Pionierleistungen, die bereits im späten 19. Jahrhundert die Verantwortlichen des Lincoln Park Zoos ermutigten, den in ihrer Obhut weilenden Tieren die bestmöglichen Voraussetzungen zu schenken, sich innerhalb ihrer Gehege wohl zu fühlen und sich zu vermehren.
Immer wieder fanden sich in der Umgebung von Chicago Gönner, die dem Zoo Tiere spendeten. Der Tierpark wurde so um zwei Elche, drei Wölfe, vier Adler, acht Pfauen und um ein prächtiges Puma-Weibchen bereichert.
Sechs Jahre nach der Gründung des Zoos waren die Betreiber in der Lage, zum ersten Mal ein Tier zu erwerben. Es handelte sich dabei um einen Bär, der aus dem soeben gegründeten Zoo von Philadelphia stammte und immer wieder für Schlagzeilen sorgte, weil er nachts aus seinem Gehege ausbrach und das Gelände des Parks erkundete.
Bison für den Yellowstone-Nationalpark
Aber die jeweiligen Direktoren des Lincoln Park Zoos verstanden sich vor allem in der Erhaltung von Tieren, die in ihrer angestammten amerikanischen Heimat stark bedroht waren. Dazu zählte der Bison, der einst die Steppen der Neuen Welt bevölkerte und zum Zeitpunkt der vorletzten Jahrhundertwende in der freien Wildbahn kaum noch anzutreffen waren.
1896 kaufte die Regierung der Vereinigten Staaten aus dem inzwischen stolzen Bestand des Zoos in Chicago einen Bullen und sieben Kühe, um sie im Yellowstone-Nationalpark auszusetzen. Heute ist das dortige Grasland der Lebensraum von rund 30.000 dieser wilden Rinder.
Seit jeher ist der Eintritt kostenlos
Seit jeher kommen die Besucher des Lincoln Park Zoos in den Genuss des freien Eintritts. Das Management des Chicago Park Districts möchte damit nicht nur Besucher anlocken sondern denen ein besonderes Verhältnis zu den Tieren vermitteln.
Hier entstanden in den Jahren vor und nach dem Zweiten Weltkrieg die bei vielen Fernseh-Zuschauern in den USA beliebten Tier-Dokumentationen „Wild Kingdom“ und „Zoo Parade“. Einer der Moderatoren war Marlin Perkins, der ehemalige Direktor des Tierparks. Perkins war auch der Initiator der Zoological Society, die die populäre Einrichtung im Lincoln Park finanziell unterstützt.
Eine mächtige Eiche, so alt wie Chicago
Im Sommer öffnet der Zoo zwischen 9 und 19 Uhr seine Tore. Im Winter wird er bereits um 17 Uhr geschlossen. Dieser Tierpark ist so etwas wie das Herz der größten Freizeitanlage Chicagos. Sie erstreckt sich über eine Länge von elf Kilometern am Michigan See zwischen der Ohio Street und der Hollywood Avenue.
Im Lincoln Park Zoo erhebt sich eine nahezu zweihundert Jahre alte mächtige Eiche, die der Gattung „Quercus macrocarpa“ zugeordnet wird. Sie ist so etwas wie das Symbol der Stadt Chicago, die zu eben jener Zeit gegründet wurde, als man diese Eiche im Park pflanzte.
Parkplätze in der Nähe der Zoo-Eingänge befinden sich unter anderem an der Fullton Avenue und an der Belden Avenue sowie in der Clark St. Valet Garage.
„Bushmann“ war der Liebling aller Besucher
Einige Bereiche des Zoos von Chicago tragen den Namen des Industriellen und Philanthropen Joseph Regenstein, der ein Förderer dieser Einrichtung war. So ist das „Regenstein-Zentrum“ für afrikanische Menschenaffen ein exzellentes Beispiel für eine artgerechte Haltung der Primaten. Dies war auch die Heimat des ersten und einzigen Gorillas in einem Zoo Nordamerikas.
„Bushman“ war zwischen 1931 und 1951 – also zwanzig Jahre lang – der uneingeschränkte Liebling im Lincoln Park Zoo. Wer sich heute zum „Regenstein African Journey“ begibt, der darf sich auf eine Reise durch den Schwarzen Kontinent freuen. Die Gäste werden durch vier verschiedene Öko-Systeme geführt. Bei dieser Tour durch die Pflanzen- und Tier-Vielfalt Afrikas wechseln sich tropische Regenwälder mit trockenen Savannen ab.
Artgerechte Haltung wilder Tiere
In den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das gesamte Territorium des Lincoln Park Zoos umfangreichen Sanierungen und Modernisierungen unterzogen. Überall wurden die Gehege erweitert, die Anlagen verschönert und die Zentren umgebaut. Dies alles geschah unter der Erkenntnis, dass Naturschutz und eine artgerechte Haltung wilder Tiere keinesfalls widersprüchlich sind.
Es war für das Management des Zoos überaus erfreulich, dass sich immer wieder Privatpersonen fanden, die die „Lincoln Park Zoological Society“ finanzierten. Diesen Sponsoren verdankt der Tierpark auch den im Jahr 1999 eröffneten „Kovler Sea Lion Pool“, wo die Besucher die eindrucksvollen Seelöwen durch Glasscheiben unter Wasser beobachten können.
Streicheleinheiten im „Farm-in-Zoo“
Kinder und Jugendliche zählen zu den größten Bewunderern des Parks in der grünen Zone Chicagos. Im sogenannten „Farm-in-Zoo“ haben die jüngsten Besucher Gelegenheit, einige Tiere mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. Hier gibt es Schweine, Kühe, Schafe und Pferde, und man kann zuschauen, wenn die Kühe gemolken werden und wie aus der im Zoo gewonnenen Milch später Butter wird.
Besonders beliebt ist die Kinder-Eisenbahn und ein Karussell mit 48 von Hand gefertigten hölzernen Tieren. Und wer nach den vielen Attraktionen und Erlebnissen Durst oder Hunger verspürt, kann im Park zwischen drei Cafés wählen.
Goethe und Schiller in Bronze
Denkmäler und Skulpturen legendärer Persönlichkeiten sind an verschiedenen Punkten des Zoo-Parks zu finden. Selbstverständlich wird dort der Namenspate des Chicagoer Parks, Abraham Lincoln, verehrt. Der 16. Präsident der Vereinigten Staaten ist einer der Berühmtheiten, die an den exponierten Stellen der weitläufigen Anlagen, zumeist in Bronze, verewigt wurden.
Dazu zählen auch der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen, die deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller sowie der Dramaturg William Shakespeare.
An der Addison Street trifft der Besucher auf ein Totem zu Ehren des „Donnergotts“ Kwanusila. Der eindrucksvolle Pfahl wurde von Künstlern eines Indianerstammes geschaffen.
Häufige Fragen und Antworten zum Lincoln Park Zoo
Ist der Eintritt im Lincoln Park Zoo kostenfrei?
Es gibt tatsächlich an den verschiedenen Toren des Zoos keine Kassen. Seit jeher wird auf den Eintrittspreis verzichtet.
Wann ist der Lincoln Park Zoo geöffnet?
In den Monaten des Sommers zwischen 9 und 19 Uhr. Im Winter schließt der Zoo bereits um 17 Uhr.
Wann sind die Lincoln Park Zoo Lights?
In den Wochen vor Weihnachten verändert sich der Zoo zum Lichtermeer. Dann öffnet der Park auch in den Abendstunden und präsentiert sich mit 2,5 Millionen Lichtern. Das Winter-Wunderland endet jeweils am Neujahrstag.