Kirche und Religion in den USA

Kirche und Religion in den USA
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Religion hat in den USA schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Einige der ersten Siedler, die auf amerikanischem Boden landeten, kamen in die USA, weil sie einen Ort suchten, an dem sie ihre Religion frei ausüben konnten. Religion in den USA ist vielfältig, wobei das Christentum die Hauptreligion ist.

Key Takeaways:

  • Der Erste Verfassungszusatz (als Teil der Bill of Rights) sichert die Religionsfreiheit. Er verweigert der Regierung ausdrücklich, Gesetze zu erlassen, die Religionsfreiheit einschränken beziehungsweise ihre freie Ausübung verbieten. Religiöse Organisationen, Institutionen oder Konfessionen werden so vor Einmischung durch die Regierung geschützt.
  • Die Religion in den USA wird wesentlich von der Einwanderung in die USA geprägt. Schon die ersten Siedler kamen in die USA, um nach einem Ort zu suchen, wo sie ihre Religion frei ausüben konnten.
  • Die Mehrheit der Amerikaner (63% bis 68%) bezeichnet sich selbst als Protestanten oder Katholiken, die 43% bzw. 20% der Bevölkerung ausmachen.

Statistik: Religiöse Zugehörigkeit in den USA

Die Mehrheit der Amerikaner (63% bis 68%) bezeichnet sich selbst als Protestanten oder Katholiken, was etwa 43% bzw. 20% der Bevölkerung entspricht (Quelle 1). Nichtchristliche Religionen (einschließlich Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus usw.) machen zusammen etwa 5% der amerikanischen Bevölkerung aus. Weitere 25% der Bevölkerung geben an, keiner Religion anzugehören.

Statistik: USA: Religionszugehörigkeit in den Jahren 2007, 2014 und 2018 | Statista
Quelle: Statista

Verteilung der Religionen in Amerika

Aufgrund der Geschichte des Landes als Zufluchtsort für diejenigen, die in anderen Ländern wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, existieren in den USA eine Vielzahl von Religionen, Glaubensrichtungen und Konfessionen nebeneinander.

Mit mehr als 43% der Bevölkerung bilden christliche Protestanten – sowohl Protestanten als auch Evangelikalen – die größte religiöse Gruppe in den Vereinigten Staaten. Damit sind christliche Protestanten auch die einflussreichste Religion in den USA. Es gibt jedoch auch viele andere Religionen und Konfessionen, die im öffentlichen Leben der USA ebenso präsent sind. Unter ihnen gibt es so wichtige Glaubensrichtungen wie:

  • Römische Katholiken (20% oder mehr aller Amerikaner)
  • Judentum (1,2-2,2% der Bevölkerung)
  • Orthodoxe Christen (0,5%)
  • Islam (Es gibt eine anhaltende Kontroverse über ihren genauen prozentualen Anteil an der US-Demografie, und daher liegen keine genauen Zahlen vor. Schätzungen reichen von 0,6% bis über 2% der Bevölkerung).
  • Buddhismus (0,6-0,9% der US-Bevölkerung)
  • Hinduismus (0,5%)
  • Humanismus, Agnostizismus und Atheismus (Obwohl diese Menschen explizit nicht religiös sind, wird ihre Weltanschauung oft wie eine Religion nach dem Gesetz behandelt).

Die jeweiligen Glaubensrichtungen sind darüber hinaus noch sehr unterschiedlich (unter anderem abhängig von der Region) aufgestellt. Allein Protestantismus besteht aus verschiedenen Untergruppen, die im Laufe der letzten 400 Jahre entstanden sind:

  • Baptisten
  • Methodisten
  • LutheranerInnen
  • Presbyterianer
  • Bischöfe
  • Kongregationalisten
  • Die Jünger Christi
  • Siebenten-Tags-Adventisten
  • Quäker
  • Mennoniten

Veränderungen innerhalb der Religionszugehörigkeit

  • Protestanten machen nicht mehr die Mehrheit bei den US-Amerikanern aus. Eng verbunden mit dem Aufstieg der „Nicht-Religiösen“ ist der Niedergang der Christen, einschließlich der Protestanten. 2007 haben sich noch 51,3% zum protestantischen Glauben bekannt. 11 Jahre später sind es nur noch 43,2% der amerikanischen Bevölkerung.
  • Die Anzahl der Atheisten beziehungsweise „Religiös-ungebundenen“ hat sich von 2007 bis 2018 mehr als verdoppelt (von 12,1% auf 25,5%)
  • Religionswechsel sind in den USA eine häufige Erscheinung. Je nachdem, wie Religionswechsel definiert wird, haben bis zu 42% der Erwachsenen in den USA die Religion gewechselt. Hierzu zählt aber auch der Wechsel zwischen den protestantischen Religionsgruppen.

Religionsgemeinschaften in den USA

Neben den Religionen und Kirchen haben aber auch kleine religiöse Gruppen und Kulte ihren Platz in den USA. Sie genießen die Freiheit, ihre Religion auszuüben, und man findet in vielen Städten und Regionen der USA zahlreiche Gotteshäuser für alle Arten von Gläubigen. Zu solchen Gruppen können gehören:

  • Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
  • Christliche Wissenschaft
  • Unitarischer Universalismus
  • Zeugen Jehovas
  • Scientology

Neben den oben genannten Religionen und Konfessionen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Kirchen und religiöser Splittergruppen, die wir hier unmöglich alle aufzählen können. Gerade der Protestantismus ist ein Überbegriff für unzählige Gemeinden mit zum Teil sehr unterschiedlichen Glaubensrichtungen und unterschiedlichem Grad an sozialem Konservatismus.

Amerikanische Gottesdienste

Amerikanische Gottesdienste sind in der Regel viel lebendiger als Gottesdienste in Deutschland. Die Predigten zielen längst nicht nur auf religiöse Themen ab. Der Prediger versucht auf die Themen einzugehen, die die Menschen bewegen. Dazu gibt es Livemusik und alles ist viel toleranter und offener gehalten.

Jeder von uns kennt die Szenen aus Filmen oder Serien, in denen in den Kirchen geklatscht, getanzt und lauthals mitgesungen wird. Das ist in den USA Realität. Die Gemeinde in den USA ist viel mehr sozialer Treffpunkt als hier in Deutschland. Nach dem Gottesdienst gehen viele nicht direkt nach Hause, sondern nutzen die Gelegenheit zum Austausch.

Amerikanische Kirche
Die Kirchen und Gemeinden werden in den USA viel intensiver als sozialer Treffpunkt genutzt als in Deutschland.

Die Bedeutung der Religion in den USA

Die Religionsfreiheit wird im Ersten Zusatz zur US-Verfassung garantiert. Damit hat sie in den USA einen hohen Stellenwert und ermöglicht auch das Nebeneinander verschiedener Religionen und Konfessionen. Protestantische Christen bilden die größte religiöse Untergruppe in den USA. Es gibt eine Vielzahl anderer Religionen, die alle gleiche Rechte und Anerkennung vor dem Gesetz genießen.

Obwohl die USA eine säkulare Nation sind, spielen Religion und Glaube und die damit verbundenen moralischen Standpunkte im alltäglichen politischen Diskurs eine sehr große Rolle. Vor allem die konservativeren christlichen Gruppen engagieren sich oft in der US-Politik und äußern ihre Meinung zu politischen Fragen.

Die Religion in den Vereinigten Staaten ist sowohl durch eine Vielfalt religiöser Überzeugungen und Praktiken als auch durch einen hohen Grad an Anhänglichkeit gekennzeichnet. Aufgrund des Ersten Verfassungszusatzes, der die Religionsfreiheit zulässt, steht der US-Bevölkerung eine große Vielfalt an religiösen Wahlmöglichkeiten zur Verfügung.

Trennung von Kirche und Staat in den Vereinigten Staaten

Der Erste Verfassungszusatz verweigert der Regierung ausdrücklich, Gesetze zu erlassen, die entweder die Einführung einer Religion verhindert oder ihre freie Ausübung verbietet. Dieser Zusatz schützt jede religiöse Organisation, Institution oder Konfession vor staatlichen Eingriffen.

Die Entscheidung wurde hauptsächlich von europäischen und protestantischen Idealen beeinflusst. Sie war aber auch eine Folge der pragmatischen Bedenken religiöser Minderheitengruppen und kleiner Staaten, die nicht unter der Macht oder dem Einfluss einer nationalen Religion stehen wollten, die ihre Überzeugungen nicht vertritt.

Quellenangaben

  1. Pew Research Center; Public Religion Research Institute

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