Chicago Loop
The Loop - die sympathische City der Millionenstadt Chicago
Wer in Chicago durch die schattigen Straßenschluchten des „Chicago Loop“ bummelt, der sieht erst in weiter Ferne den vagen Schimmer des Horizonts. Die Boulevards der Millionen-Metropole sind gerade und wie an einer imaginären Schnur gezogen. Kilometerweit fällt kaum ein Sonnenstrahl auf den Asphalt der City, und so mancher Besucher hat dort das Gefühl, sich in einem urbanen Canyon zu befinden. Wir haben alle wichtigen Infos zum Chicago Loop zusammengefasst.
Doch die Menschen in Chicago haben sich längst daran gewöhnt und sie genießen es, dass ihnen die Wolkenkratzer Schutz bieten, wenn mal wieder ein heftiger Sturm vom Michigansee herüber braust und dem Namen der „Windy City“ alle Ehre macht. Unter den 77 Stadtvierteln von Chicago trägt The Loop die Nummer 32, doch hinter diesen nackten Zahlen verbirgt sich ein Shopping-Paradies erster Güte.
Wolkenkratzer und ein „Drive“ im Park
Diese Stadt hat anderen Metropolen nicht nur in den Vereinigten Staaten etwas voraus – die einzigartige Konzentration einer zeitgemäßen und somit modernen Architektur. Doch Chicago ist keineswegs eine Art Betonwüste mit einer Ansammlung von Wolkenkratzern. An den Ufern des Michigansees leisteten sich die Stadtplaner die Freiheit, große öffentliche Grünanlagen als Kontrast zu den Einkaufsstraßen anzulegen. Hier lässt es sich vortrefflich bummeln, und wer sich auf dem Lake Shore Drive befindet, ist immerhin 24 Kilometer im Park unterwegs. Und fast überall lockt Chicago mit dem Erlebnis der Skyline seines Stadtviertels Loop. So mancher Besucher wundert sich, wenn er dort auf Straßenlaternen trifft, die ausschauen, als habe man sie den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entliehen. Dies ist eine Welt voller Kontraste.
Nach dem Brand gab es eine „Revolution“
Beim verheerenden Chicagoer Brand des Jahres 1871 wurden die meisten Holzhäuser der Innenstadt vernichtet. Als es um den Wiederaufbau der historischen City ging, vollzog sich im Loop eine Art „Revolution“ der Großstadt-Architektur. Die sogenannte „Chicagoer Schule“ prägte hier einen neuen Stil, der in seinen ästhetischen Formen der klassischen Moderne Europas entsprach.
Die Häuser wuchsen von nun an in den Himmel, doch die großen Kaufhäuser und Handelsketten bekamen große Schaufenster. Diesen Gebäuden aus Stahl und Glas begegnet man noch heute in der lebhaften City, und die Einwohner Chicagos registrieren mit einem gewissen Stolz, dass dieser Baustil im Loop erhalten blieb und dass man sich bei den Sanierungen an die Vorgaben des späten 19. Jahrhunderts hielt.
Hier schlägt das Herz der Metropole
Der Chicago Loop ist der Bereich zwischen dem südlichen Ufer des Chicago River mit der Michigan Avenue Bridge, den Gestaden des Michigansees und der Roosevelt Road. Hier schlägt das Herz der Stadt, hier floriert der Handel mit Waren aller Art. Nach New Yorks Manhattan ist dies die Nummer zwei unter den Geschäftsvierteln der Vereinigten Staaten.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Metropole sind hier zu Fuß zu erreichen. Unter dem Begriff „Loop“ versteht man die „Schleife“, doch mit der dort noch immer existierenden Hochbahn hat das nichts gemein. Vielmehr ist dies die Erinnerung an eine Straßenbahn, die um das Jahr 1900 mit einem Standseil angetrieben wurde und damals den berühmten Cable Cars von San Francisco ähnelte.
Der Glasboden auf dem Willis Tower
Zu den bekanntesten Gebäuden der Stadt zählt der Willis Tower, der einst unter dem Namen Sears Tower einer der Giganten unter den Wolkenkratzern dieser Welt war. Wer vom gläsernen Skydeck im 103. Stock und aus 412 Metern auf das Häusermeer blickt und bei gutem Wetter sogar Ziele erkennen kann, die achtzig Kilometer entfernt sind, wird dieses Erlebnis nie vergessen.
Die Aussicht ist atemberaubend. Zwei Fahrstühle bringen die Besucher in 45 Sekunden zur Plattform. Wer dann durch den Glasboden in die Tiefe schaut, sollte schwindelfrei sein. Die tragenden Elemente des Willis Tower bestehen zu einem hohen Anteil ausschließlich aus Stahl. In der Lobby ist eine Skulptur nicht zu übersehen. Sie stammt aus der Ideenschmiede des amerikanischen Bildhauers Alexander Calder. Der Willis Tower ist noch immer der zweithöchste Wolkenkratzer der westlichen Hemisphäre.
Die Skulpturen weltbekannter Künstler im Chicago Loop
Dass die Stadtväter Chicagos seit jeher große Sympathien für die Skulpturen weltbekannter Künstler hegen, zeigt sich an vielen Stellen des Loop. Meisterwerke von Joan Miró, Pablo Picasso, Henry Moore, Marc Chagall und Magdalena Abakanowicz wurden an den wichtigsten Punkten des Stadtviertels platziert. Vor allem aber vor den Tempeln der Kunst, wie dem Art Institute of Chicago, dem Chicago Theatre, der Lyric Opera, dem Goodman Theatre und dem Gebäude des weltbekannten Chicago Symphonie Orchesters. An der Uferpromenade hat der Grant Park mit den Fontänen des Buckingham Brunnens eine große Bedeutung im Freizeitleben der Menschen in Chicago. Der plätschernde Hingucker im Park ist nicht etwa dem Londoner Schloss nachempfunden sondern ähnelt dem Latone-Brunnen in den Gärten von Schloss Versaille.
Den 106 Figuren fehlen im Park die Köpfe
Die polnische Künstlerin Magdalena Abakanowicz ließ sich für das südliche Ende des Grant Parks etwas Ungewöhnliches einfallen. Sie schuf in der Nähe der Metro-Station Roosevelt Road einen gut neunzig Meter langen Skulpturen-Zyklus aus 106 gusseisernen Figuren, denen jeweils die Köpfe fehlen. „Agora“ nannte Abakanowicz ihr Werk. Jede dieser Figuren mit einem Gewicht von 820 Kilogramm ist einzigartig. Mit Beinen, die den faltigen Rinden von Bäumen ähneln. Der Künstlerin schwebte dabei vor, dass sich mit dieser Ansammlung beim Betrachter das Gefühl der „Überfüllung“ einstellen möge. Der Name „Agora“ soll dabei die Verbindung zu den städtischen Treffpunkten des antiken Griechenland symbolisieren. Die Figuren entstanden im Jahr 2006, wurden durch private Spenden finanziert und sind eine dauerhafte Leihgabe des polnischen Kultusministeriums.
Eine Weltstadt mit Flair und Charme
The Loop beherbergt auch die Stadtverwaltung von Chicago, ist Regierungssitz des Cook County und verfügt in diesem Stadtteil über ein Büro des Gouverneurs des Bundesstaates Illinois. Problemlos lässt sich die City zu Fuß erkunden, und wer mit offenen Augen durch die Straßenschluchten wandert, der wird immer wieder auf historische Gebäude stoßen. Und womöglich wird der ein oder andere dabei erkennen, dass Chicago gleichermaßen mit einem Weltstadt-Flair gesegnet ist, aber auch mit dem Charme einer Kleinstadt. Dies ist eine Metropole der Superlative mit einer Fülle von Shops, Restaurants, Bars und Galerien, in denen die Werke weltbekannter Künstler größtenteils nicht unbedingt preisgünstig zu erwerben sind.
Die Falltür der „Grünen Mühle“
Wer in einer Bar einen Drink nehmen möchte, wo einst der Gangsterboss Al Capone häufiger an der rustikalen Theke stand, der ist im „Green Mill“ gut aufgehoben. Hier gehen die Lichter in der Nacht erst sehr spät aus, und ganze Generationen von Musikfans haben in der „Grünen Mühle“ den Jazz-Klängen gelauscht. Wenn hier die alten Wände sprechen könnten, hätten sie viel zu erzählen. In den Jahren der Prohibition war dies ein beliebtes Ziel der Nachtschwärmer. Auch deshalb, weil unter einer Falltür der Alkohol versteckt war. Die Tür wurde angeblich in alten Zeiten häufiger von Al Capone genutzt, wenn er vor der Chicagoer Polizei flüchten musste.
Werke von Pablo Picasso und Seurat
Wenn man in Chicago von einem historischen Bezirk sprechen kann, dann sind das zweifelsfrei die Fassaden der alten Gemäuer am Michigan Boulevard. Hier ist das 1879 gegründete Art Institute zu Hause. Dies ist das älteste und größte Kunst-Museum der Vereinigten Staaten und wird jährlich von etwa 1,5 Millionen Menschen besucht. Die Sammlungen umfassen 300.000 Exponate, und darunter befinden sich Gemälde von Weltruf. Unter anderem Picassos „Der alte Gitarrist“, der einen blinden Mann darstellt, der auf den Straßen von Barcelona mit seiner Gitarre seinen Lebensunterhalt bestreitet. Von Besuchern umlagert ist im Chicagoer Art Institut aber auch George Seurats berühmtestes Werk „Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte“.
Chicagos Pendant zum Broadway
Zahlreichen diplomatischen Missions-Gebäuden begegnet der Besucher im Loop. Zu ihnen gehören unter anderem die Konsulate von Argentinien, Australien, Brasilien, Frankreich und Kanada. Wenn sich andere Städte ein separates Theaterviertel leisten, dann können die Einwohner von Chicago darüber nur schmunzeln, denn ihr Bezirk der darstellenden Künste erstreckt quasi über ihre gesamte Stadt. Das Herz des Theaters schlägt allerdings im Loop. Im historischen Deluxe-Filmpalast logiert heute das beliebte „Orient-Theater“, wo die berühmtesten Bühnenproduktionen weltbekannter Musicals aufgeführt werden. Dies ist das Pendant von Broadway in Chicago.
Die Eleganz des Chicago Theatre
Der Ruf von Chicagos Symphonie Orchester hat längst seine Reise um den Globus angetreten. Wer Tickets für die Aufführungen in der Orchestra Hall erwerben möchte, sollte sich sehr frühzeitig darum bewerben. 3.600 Plätze fasst das Chicago Theatre und fasziniert mit einer eleganten Lobby, einer geradezu majestätischen Treppe und mit einem einzigartigen Auditorium. „Das Wundertheater der Welt“ – so nannten die Zeitzeugen diese Institution bei ihrer Gründung im Jahr 1921. Konzerte, Zaubereien und Comedy – so gegensätzlich ist das Angebot in diesem Haus. Von hier aus gingen immer wieder große Tournee-Produktionen um die Welt.
Skydeck, Gemälde und berühmte Theater im Chicago Loop
Fünf Dinge sollte man bei seiner Visite von The Loop auf seinem Zettel notiert haben, wenn man die City von Chicago mit all‘ ihren Facetten genießen möchte: Eine Fahrt zum Skydeck des Willis Tower, eine Bootsfahrt auf dem Chicago River, ein Besuch des Art Institute mit den weltberühmten Gemälden, eine Führung durch das Chicago Theatre mit seiner fotogenen Kulisse und ein Bummel durch die wunderbaren Parklandschaften mit den Skulpturen am Michigansee.
Bei den Hotels unter Sternen wählen
Wer in Chicagos Stadtteil Loop ein Hotel sucht, der kann unter diversen Sterne-Kategorien wählen. Wichtig ist dabei: Die Dimensionen in dieser Metropole sind enorm, und deshalb sollte man zentral wohnen. Zum Beispiel im Hotel Julian, wo die Liebe zur Kunst und zum Detail nicht zu übersehen ist. Einen guten Ruf genießen auch das zentral gelegene Hyatt Place und das River Hotel am Art Institute. Wer sich davon überzeugen möchte, dass Chicago ein Paradies für Feinschmecker ist, der kann sich nach einem erlebnisreichen Tag in die Revival Foothall oder ins Everest begeben, wo der Blick über die Dächer der Stadt so ganz nebenbei und kostenlos serviert wird.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist die beste Gegend für einen Aufenthalt in The Loop?
Man sollte in einem zentral gelegenen Hotel Quartier beziehen, um sich weite Wege und womöglich auch wunde Füße beim Stadtbummel zu ersparen.
Was sind die berühmtesten Sehenswürdigkeiten in The Loop?
Die Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen wachsen in der City von Chicago in den Himmel. Allen voran der Willis Tower mit seiner Aussichtsplattform aus Glas. Aber auch die Skulptur „The Bean“ im Millennium Park hat das Zeug zum Kultstatus.